KGE-Asse stark auf Verbandssichtung - Hoff, Schultz und Rendschmidt punkten; Arft siegt im Sprinteiner, Gries dritter

Gleich mehrere Aktive der KG Essen sollten sich am Wochenende auf der abschließenden Verbandssichtung durch gute Leistungen in die Nationalmannschaften gefahren haben.

Duisburg: Es ging heiß er auf dem Wasser – und dies trotz kühler Temperaturen über der Duisburger Wedau. Die zweite und abschließende nationale Sichtung des Deutschen Kanu-Verbandes hielt am Wochenende, was sie versprach: äußerst packende Rennen im Kampf um die Nationalmannschaftsplätze. Mittendrin die Aktiven der KG Essen, die sich vor drei Wochen durchaus gute Ausgangspositionen verschafft hatten. Eine Halbzeitbilanz, die nun mit starken Leistungen untermauert wurden.

Allen voran waren es wieder einmal die Kajak-Herren Max Hoff, Max Rendschmidt und Tobias-Pascal Schultz, die auf breiter Basis zu überzeugen vermochten. Sie fuhren als geballtes Essener Trio in die A-Finals über 500m und 1.000m.

 Am Ende war es wieder einmal Max Hoff, der als erfolgreichster abschneiden konnte. Nach Platz sieben auf der ungewohnten kurzen 500m-Distanz kam er über 1.000m auf Platz drei ein. Hinter dem Doppelsieger Jacob Schopf aus Berlin und Lukas Reuschenbach (Oberhausen).

„Max hatte ja nach seinem klaren Sieg vor drei Wochen als einer von insgesamt drei deutschen Kanu-Assen die Qualifikationskriterien schon erfüllt und hätte gar nicht mehr starten brauchen. Aber er ist halt ein Wettkampftyp und ist aus dem Training an den Start gegangen“ erklärte KGE-Trainer Robert Berger. Zudem plagten den Vorzeigeathleten seit Tagen zunehmend Magen-Darm-Probleme, die nun im Rennen ihre Wirkung zeigten. Nachts einige Zeit im Bad verbringend, fehlten ihm im Kampf um den Sieg doch einige Körner. „Mir ging es nicht gut und ich hatte keine Chance, energisch einzugreifen“, so Hoff. Umso höher ist letztendlich die Leistung einzuschätzen.

 

Dann war es Tobias-Pascal Schultz, der eine „Spitzenleistung abgeliefert hat“, wie Berger betonte. Nach seinem starken Auftritt auf der ersten Sichtung fuhr er nun in den bestens besetzten Finals über 500m auf Platz sechs; über den Kilometer sogar auf Rang fünf! Und da nur die Winzigkeit vom 7/1000(!) Sekunden hinter dem Viertplatzierten. Keine Frage, dass „Tobi“ mit sich mehr als zufrieden war und im Ziel gleich mehrfach allen Grund hatte, die Siegerfaust zu ballen. „Tobias hat seine gute Form und seinen Anspruch unterstrichen, eine Empfehlung an die Bundestrainer abzugeben. Eigentlich kann er auch als Shootingstar der Sichtungen bezeichnet werden“, war Berger voll des Lobes.

Rendschmidt RL2 Z9517 FinalNachdem er auf der ersten Sichtung krankheitsbedingt nicht startete und noch nicht wieder lange im Training war, konnte auch Max Rendschmidt den geforderten Leistungsnachweis erbringen. Platz vier über 500m und Platz sieben über 1.000m dürften nun keine Diskussionen über eine Nominierung aufkommen lassen.

Im Damenbereich konnte dann Caroline Arft für eine große Überraschung sorgen. Nach Platz 10 über 500m fuhr sie im 200m-Einer ohne Umwege ins A-Finale. „Ich hoffe, dass es für sie mit einer Nominierung für das Weltcup-Team reicht, wenn sie im Finale eine gute Platzierung erreicht“, hatte Damentrainer Christoph Steinkamp vor dem Endlauf gesagt. Dass es dann aber sogar Caroline Arft war, die dieses Rennen gewann, da hatte auch er nicht sicher sein können. Aber „Caro“ fuhr vom Start an ein blendendes Rennen, lag im Ziel auch für sie selber sichtbar vor Tina Dietze (Dresden) und Conny Wassmuth (Potsdam) und konnte direkt jubeln. Katharina Köther kam über beide Strecken als 10. Bzw. 11. Ein.

Erstmals waren an diesem Wochenende dann auch die Junioren auf dem Wasser dabei; sie hatten bislang nur Athletiktests absolviert. Ein gelungener Auftritt kann da aus Essener Sicht Jack Gries bescheinigt werden. Über 500m belegte er den fünften Platz und über 200m konnte er sich noch einmal steigern und auf den Bronzeplatz fahren. „Da er auch im Athletikbereich wichtige Punkte gesammelt hat, sollte er nun in der Kurzstrecken-Rangliste durch sein“, hofft DKV-Disziplintrainer Christoph Steinkamp auf eine Nominierung. In seinem ersten Junioren-Jahr konnte sich auch Ferdinand Dittmar gut in Szene setzen, speziell als vierter über 200m. Zudem gewann er das B-Finale über 500m.

Bei den Juniorinnen belegte Svenja Hardy zunächst über 200m Platz sieben, über 500m Platz fünf. Und als hätten ihr die nicht ganz optimalen Resultate zusätzliche Motivation verliehen, zu zeigen, was sie kann, legte sie im geforderten zweiten 500m-Finale richtig nach und fuhr auf den Bronzeplatz vor.

Nach dem Paddeln auf dem Wasser ist nun Rechnen angesagt. „Jetzt heißt es die offiziellen Ranglisten und die Beratungen der Bundestrainer abzuwarten, wer letztendlich eine Rund weiter ist und den Sprung in eine Nationalmannschaft geschafft hat“, sieht nicht nur Robert Berger den Ergebnissen des Trainerrates gespannt entgegen.

Hoff RL2 Z9714 Final