Sieg bei Europaspielen und EM-Titel für Max Hoff und Jacob Schopf

Mit einem furiosen Rennen sicherten sich Max Hoff und Jacob Schopf den Sieg bei den European Games

Jubel in Minsk: Max Hoff und sein Berliner Partner Jacob Schopf gewannen gestern in der weißrussischen Hauptstadt bei den „European Games“ im Zweierkajak über 1.000m und sicherten sich damit zugleich den Titel des Europameisters.

„Auch wenn unser Fokus ganz klar auf die Weltmeisterschaften ausgerichtet ist, möchten wir in Minsk um eine Medaille fahren; und gewinnen wäre schon cool“, hatte Max Hoff noch kurz vor der Abreise zu den Europaspielen gesagt. Dass der 36-jährige nun tatsächlich mit dem erst 20-jährigen Berliner ganz oben auf dem Treppchen stand, dürfte auch für den Routinier mehr als cool gewesen sein. Denn der auf seinem privaten Account präsentierten Goldmedaille ist eine gehörige Portion Stolz zu entnehmen. Groß präsentiert in einer Hand, deren Schwielen zugleich die harte Trainingsarbeit hinter diesem Erfolg dokumentieren.

 

Was hatte dieses auch als „Generationen-Boot“ bezeichnete Duo in Minsk für ein Finale hingelegt! Lange fuhren sie im Feld mit, lagen bei Hälfte der Strecke auf Rang vier, klar hinter den fulminant gestarteten Litauern. 250 Meter vor dem Ziel auf Rang drei vorgearbeitet, deutete sich an, dass es bei allen auf den Endspurt ankommen würde. Was war da noch möglich?

Bei 200 Meter dann starteten Hoff-Schopf einen furiosen Endspurt, dem kein anderes Boot mehr etwas entgegensetzen konnte. Sie hatten sich von den vorauseilenden Booten nicht irritieren lassen und alles in den Endspurt gelegt. In 3.18,175 Minuten lagen sie im Ziel deutlich sichtbar vor den Booten aus der Ukraine (3.18,865) und Russland (3.19,023).

„Als die beiden vor der Tribüne so richtig loslegten, haben die meisten Zuschauer ziemlich gestaunt – und bei den deutschen Fans gab es kein Halten mehr. Das war ein saustarkes Rennen“, war auch Verbandspräsident Thomas Konietzko aus dem Häuschen. Beeindruckt hatte ihn, „ wie der Zweier auf den Punkt wusste, wann sie angreifen müssen und wie sie es perfekt zu Ende gebracht haben“.

Keine Frage – auch die beiden frischgebackenen Titelträger präsentierten sich bestens gelaunt am Telefon. „Das war ein gutes Rennen und wir sind sehr zufrieden. Ich hatte ja im direkten Vorfeld etwas Magenprobleme, und da wollten wir keine Harakiri-Fahrt riskieren. Jetzt können wir weiterarbeiten in Richtung WM. Wir haben gezeigt, dass wir auch diese Taktik fahren können – und das ist gut zu wissen“, gab Max Hoff entspannt durch. Lob hatte er schon zuvor an seinen Hintermann gerichtet: „Jacob, danke fürs Schieben“. Dass er auch mächtig gezogen hatte, war im Finale deutlich zu sehen. Auch Jacob Schopf war ebenfalls mehr als happy und kommentierte ihren gemeinsamen und im Vorfeld so nicht zu erwartenden Erfolg lachend auf seine Art: „Gold kennt keinen Altersunterschied!“

Heute nun geht es für Max Rendschmidt im 500m-Vierer mit Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim) um die Medaillen. In dem mit Sicherheit zu erwartenden engen Zieleinlauf zählt das deutsche Quartett zu den Mitfavoriten.

Und auch der Damenvierer mit Caroline Arft kann bei gutem Rennverlauf bei der Vergabe der EM-Medaillen durchaus ein Wörtchen mitreden.

Zum Abschluss ist es dann noch einmal Max Hoff, der hochmotiviert und chancenreich im 5.000m-Einer an den Start geht.