Silbermedaille für Max Rend-schmidt mit Vierer; Bronze für Max Hoff im Einer;Caroline Arft vierte

Bei den European Games in Minsk gewann Max Rendschmidt mit dem 500m-Vierer die Silbermedaille; Max Hoff erkämpfte ich im 5.000m-Einer Bronze und Caroline Arft schrammt im Vierer knapp an Edelmetall vorbei

Einen Tag nach der sensationellen Gold-Fahrt von Max Hoff mit Jacob Schopf (Berlin) gab es bei den European Games in Minsk/Weißrussland die nächsten Medaillen für den Deutschen Kanu-Verband und auch die Essener Kanuten. Max Rendschmidt führte als Schlagmann den 500m-Vierer mit Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim) in einem mehr als spannenden Rennen zur Silbermedaille. Und Max Hoff sicherte sich auf der Langstrecke noch eine Bronzemedaille.

 

Dabei trafen die Kanuten am zweiten Entscheidungstag auf der EM-Strecke Zaslavl mit starkem Wind und Wellen auf äußerst schwierige Bedingungen. Starker Gegenwind und Wellen forderten den Finalisten alles ab. Nach zwei Weltcupsiegen in Posen/Polen und Duisburg zählte der „Deutschlandvierer“ mit Max Rendschmidt, Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim) zu den klaren Medaillenanwärtern. Dass es in diesem schnellsten aller Rennen am Ende wieder einmal sehr eng werden würde, war klar. Gut vom Start weggekommen, setzte sich das deutsche Quartett in Führung. Auf den letzten 200 Metern dann aber wurde es ein Kopf-an-Kopf-Rennen und Wimpernschlagfinale mit Russland – und einem glücklicheren Ende für den russischen Vierer. Mit nur wenigen Zentimetern Abstand fuhr Max Rendschmidt mit seiner Crew als Silbermedaillengewinner über die Ziellinie. Auf Rang drei kam die Slowakei ein.

Nicht nur Schlagmann Max Rendschmidt zeigte sich durchaus zufrieden mit dem Rennen, mit dem die Zugehörigkeit zur absoluten Weltspitze einmal mehr untermauert wurde. „Das war ein extrem hartes Rennen mit Sturm und Wellen. Jetzt wird bis zur WM hart weiter trainiert, um die anderen dann wieder richtig zu ärgern“, erklärte Max Rendschmidt.KIV H500m WCDu Z3341 Final

„Eine Medaille war das Ziel und es ist schön, dass die vier das erreicht haben. Durch den starken Gegenwind war die Fahrzeit deutlich länger, das war sicher schwierig zu kalkulieren. Sie haben mit dem Rennen und dem knappen Ausgang gezeigt, dass sie auf einem guten Weg in Richtung WM sind“, kommentierte KGE-Herrentrainer Robert Berger das Finale.

Dass die Erwartungen sicher nach den Weltcupsiegen hoch waren, unterstrich DKV-Sportdirektor Dr. Jens Kahl, machte zugleich aber auch deutlich, „dass alle im Team von der langen Saisonhälfte geschlaucht sind und praktisch auf dem Zahnfleisch paddeln“.

Nur wenig später ging Caroline Arft mit Sabrina Hering-Pradler (Hannover), Franziska John (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) im 500m-Vierer an den Start. Auch sie wollten um eine Medaille mitfahren. Dass dies schwer werden würde, hatten schon die Vorrennen mit der viertbesten Fahrzeit gezeigt. Eine Einschätzung, die sich am Ende bestätigte. Hinter Ungarn, Weißrussland und Polen kam Caroline Arft mit ihren Partnerinnen knapp hinter dem Bronzerang auf dem undankbaren vierten Platz ein.

„Ich sehe den Damenvierer im grünen Bereich, besonders, was die Quotenplätze bei der WM für Tokio betrifft“, zeigte sich Verbandspräsident Thomas Konietzko zuversichtlich.

Im letzten Kanu-Rennen der European Games ging gestern noch einmal Max Hoff in das 5.000m-Langstreckenrennen. Als Titelverteidiger und einer der Medaillenkandidaten. Die Frage war aber, wie viel Kraft sein Magen-Darm-Infekt im Vorfeld und das 1.000m-Finale am Tag zuvor gekostet hatten, um über fünf Kilometer bestehen zu können. Die Devise zu Beginn des Rennens lautete für Max Hoff, sich erst einmal aus allem herauszuhalten, dann in Spitzengruppe vorfahren und möglichst auf einer Welle mitfahren, um Kräfte zu sparen. In der Fünfergruppe mit Max Hoff sollte die Entscheidung nach der letzten Wende fallen. Im langgezogenen Endspurt hatte der Ungar schließlich die größten Kraftreserven vor Fernando Pimenta/Portugal und Max Hoff, der alles gegeben und versucht hatte und auf dem Bronzeplatz einkam. „Max war wirklich noch nicht fit und ist hier ein taktisch sehr gutes Rennen gefahren. Das war eine weitere starke Leistung“, gab es anschließend vor Ort Lob von Herren-Bundestrainer Stefan Ulm.