Max Rendschmidt gewinnt Silber im Vierer und Caroline Arft muss vorzeitig aus Posen abreisen

Beim zweiten Weltcup der Saison in Posen/Polen hat Max Rendschmidt mit dem Herrenviererkajak über 500m die Silbermedaille gewonnen und die WM-Qualifikation geschafft; Caroline Arft musste mit Pech mit ihrem Vierer vorzeitig abreisen

Posen: Ein Fazit des zweiten internationalen Aufeinandertreffens der Kanu-Elite in Posen/Polen stand schon vor dem Ende fest. Es war auf dem Malta See ein Weltcup mit besonderen Herausforderungen; ein Weltcup, der alles bot. Sportlich gesehen natürlich spannende Rennen; aber auch Bedingungen, die den Athleten alles abverlangten. Stürmischer Winde und hohe Wellen, die schon Donnerstag und Freitag teilweise zu stundenlangen Verschiebungen führten. Am Samstag gar wurde der Zeitplan auf 17.00 – 21.20 Uhr (!) verlegt und die geplanten Finals auf Sonntag verschoben. Und dann schlug auch noch Corona zu! Das italienische Team reiste schon nach dem ersten Wettkampftag ab; und auch der Deutsche Kanu-Verband musste Ausfälle hinnehmen.

Das Positive aus Essener Sicht zuerst: Max Rendschmidt gelang mit seinen Viererpartnern Max Lemke, Jacob Schopf (beide Potsdam) und Tom Liebscher (Dresden) eine Leistungssteigerung gegenüber dem Weltcup in Racice vor einer Woche. Das Quartett hatte nach dem vierten Platz von Racice mächtig unter Druck gestanden, nun auf dem Malta See die WM-Qualifikation durch eine bessere Platzierung einzufahren. Und so wurde im Vorfeld vor Ort noch einmal eine Umbesetzung im Vierer vorgenommen; die beiden Potsdamer Lemke und Schopf tauschten die Plätze im Boot. In Abwesenheit der vor einer Woche siegreichen Spaniern erkämpfte sich das deutsche Quartett dann die Silbermedaille. Davor nur die Ukrainer, die auch in Racice schneller waren. Mit dem Gewinn der Silbermedaille hatten Max Rendschmidt, Max Lemke, Tom Liebscher und Jacob Schopf zugleich die Qualifikation für die WM Anfang August in Halifax eingefahren! Das war ein wichtiger Schritt.KIV Dam WC Poznen VL Z9813 Final

„Jetzt haben wir die Medaille; die Silberne. Und das sollte die WM-Quali bedeuten“, war Schlagmann Max Rendschmidt die Erleichterung anzumerken. Aus seiner Sicht war es ein gutes Rennen. „Den Start haben wir wie geplant umsetzen können, im Mittelstück haben wir dann etwas verloren, sind am Ende aber wieder herangekommen. Jetzt können wir für die WM planen; und darauf freue ich mich jetzt schon. Es gibt zwar noch einiges zu tun. Aber es wird. Da wird von uns noch etwas kommen“, zeigte sich Max Rendschmidt motiviert und optimistisch.

Ein Wechselbad der Gefühle durchlebte in Posen Caroline Arft mit ihren Viererpartnerinnen Lena Röhlings und Pauline Jagsch (Berlin) sowie Katharina Diederichs (Potsdam). Zunächst konnte das junge Quartett ein überaus positives Ergebnis vermelden. Denn wie schon eine Woche zuvor beim Weltcup in Racice zog das Quartett mit einem Vorlaufsieg ohne Umweg direkt in das Finale ein und zeigte sich nach dem Rennen erneut „happy“ über die Leistung. Doch die negative Nachricht ließ nicht lange auf sich warten. Eine der Viererpartnerinnen wurde am Abend positiv getestet. Eine Ummeldung konnte nicht mehr vorgenommen werden; die Abmeldung des Vierers war die Folge. Ebenso wie die Entscheidung, die komplette Bootsbesetzung trotz übriger negativer Testergebnisse sicherheitshalber nicht mehr vor Ort bei der Mannschaft zu behalten, sondern nach Hause reisen zu lassen. Zumal eine weitere Kanutin nur wenig später ein positives Ergebnis aufwies. „Ja, es ist natürlich schon ärgerlich; aber sich aufzuregen, macht keinen Sinn. Seit zwei Jahren gehört Corona zu unserem Leben dazu. Wir waren so heiß auf das Finale! Aber so ist es nun mal“, gab Caro Arft von der Heimreise aus dem Zug durch. Wichtig sei nun, dass alles glimpflich ausgehe und es keine neuen Fälle gäbe.