Weltcup-Bronze in Posen für Enja Rößeling im Vierer

Beim zweiten Weltcup der Saison in Posen/Polen gewann Enja Rößeling im Vierer die Bronzemedaille; Nico Paufler hofft auf WM-Langstreckeneinsatz

Zwei Wochen nach dem Weltcup im ungarischen Szeged ging es am vergangenen Wochenende beim zweiten Weltcup in Posen (Polen) für die besten Rennkanuten ebenso spannend zu. Wie für viele der 35 teilnehmenden Nationen auch für die deutsche Kanu-Flotte auf dem Weg zur Findung des diesjährigen WM-Teams. Da galt es durchaus nach dem Weltcup in Ungarn noch einige Fragen zu klären. Dies betraf im deutschen Team auch die KGEer Enja Rößeling sowie Nico Paufler; für U23-Youngster Jonas Borkowski ging es eher darum, Erfahrungen zu sammeln.

KIV Dam WCPoznen Bronzemed Z8379 FinalNicht nur positiv gestimmt trat am Ende Enja Rößeling die Heimreise aus Polen an, sondern auch mit einer Bronzemedaille im Gepäck. Das gegenüber Szeged unveränderte Quartett mit Lena Röhlings (Berlin), den beiden Karlsruherinnen Katinka Hofmann und Sarah Brüßler sowie Enja Rößeling zeigte sich gegenüber dem Weltcup vor zwei Wochen weiter verbessert und fischte eine Bronzemedaille aus dem Malta See von Posen. Und sie mischten so richtig mit; verkürzten den Rückstand auf die noch in Szeged siegreichen Chinesinnen deutlich. Nur 64/100 Sekunden lagen sie im Ziel hinter den Gewinnerinnen aus Polen und nur die Winzigkeit hinter den zweitplatzierten Chinesinnen.

Umso größer war im Ziel und am Steg der Jubel des noch jungen deutschen Teams um Enja Rößeling über die Bronzemedaille. „Es war ein gutes Rennen, wir sind nochmals dichter an die Spitze gerückt und können nun mit einem positiven Gefühl in Richtung Weltmeisterschaften gehen“, war auch Damen-Bundestrainer Ralf Straub erleichtert.

Verständlich, dass auch Enja Rößeling in ihrem ersten internationalen Jahr in der höchsten Leistungsklasse mit dem Ergebnis mehr als zufrieden war. „Natürlich waren wir in den Wettkampf gegangen, wieder unser Bestes zu geben. Und hatten schon gehofft, dass es vielleicht hier in Posen mit einem Podiumsplatz klappen könnte. Im Ziel war nur Freude da; die erste Medaille bei einem Weltcup zu gewinnen“, so Enja Rößeling.

Schon gestern früh am Pfingstmontag war nach einer langen Rückreise vom Weltcup in Posen Nico Paufler schon wieder nach einer Paddeleinheit am Baldeneysee anzutreffen. „Ich hatte gestern in Posen nach der Langstrecke gar nicht richtig Zeit, mich auszufahren. Wir wollten möglichst schnell die Heimreise antreten“, so Paufler.

Paufler WCPoznan Z7908 FinalDer rückblickend schon etwas mit dem Rennausgang des 5.000m-Rennens haderte. Sechs Runden galt es zu bewältigen mit fünf Portagen, bei denen alle raus aus den Booten, über einen langen Steg laufen und wieder rein in die Boote mussten. Mit über 30 Teilnehmern war das Herrenrennen das größte Feld am Start. Bis zur zweiten Runde ganz vorne mit dabei Nico Paufler, den dann aber Ähnliches passierte wie schon beim Weltcup in Szeged. In der Laufpassage touchierte er mit dem Bootsheck den Boden und das Steuer wurde abgeknickt und blockierte; Eine Weiterfahrt war so nicht mehr möglich. „Aber das habe ich mal so gelernt; Aufgeben gibt es nicht, das Rennen wird zu Ende gebracht. Also bin ich rechts raus, an einer Betonwand hochgeklettert, habe das Steuer wieder gerichtet und wieder rein ins Boot. Konnte dann noch so manchen überholen“, so Paufler. Eine vordere Platzierung aber war für ich unter diesen Umständen natürlich nicht mehr möglich; die Aktion hatte viel Zeit gekostet. Am Ende sprang Rang elf für ihn heraus; das war bei dem über 30 Teilnehmer großen Feld doch noch mehr als respektabel. Nun hofft Nico Paufler auf seinen ersten WM-Einsatz!

Über 1.000m gelang es ihm wie schon beim Weltcup in Szeged nicht, inmitten der Weltelite ins A-Finale vorzufahren. Im B-Finale belegte er Rang drei.

Welch ein großer Schritt es in die höchste internationale Klasse ist, musste Youngster Jonas Borkowski erkennen, der als der jüngste noch U23-Jahrgang vom Deutschen Kanu-Verband für den Weltcup gemeldet wurde und im 500m-Einer ins Rennen geschickt wurde. Aber leider kam er über den Vorlauf nicht heraus. „Natürlich wäre ich gerne noch ein weiters Rennen gefahren; aber ich bin froh um diese Erfahrung hier beim Weltcup“, erklärte Jonas. Für ihn ging es direkt von Posen aus nach Kienbaum in die Vorbereitung auf die anstehenden U23-Weltmeisterschaften.