Bronzemedaillen für Jonas Borkowski bei U23-WM und Max Rendschmidt bei Finals

Mit herausragenden Erfolgen konnten die KGE-Kanuten am Wochenende aufwarten

Auf ein ereignisreiches und insbesondere erfolgreiches Wochenende können die Kanuten der KG Essen zurückblicken.

Da stand auf internationaler Ebene mit den U23-Weltmeisterschaften in Auronzo/Italien der Saisonhöhepunkt des Nachwuchses auf dem Programm. Auf nationalem Parkett wurden zeitgleich im Duisburger Innenhafen bei den „Finals“ die Deutschen Meister im Parallelsprint ermittelt.

JB TS U23 Bronze FinalFür die U23-WM hatten sich Jonas Borkowski und Tim Dietzler qualifiziert, schon dies insbesondere für Jonas Borkowski in seinem ersten Leistungsklassejahr ein Riesenerfolg. Wie schon im Vorjahr noch in der Juniorenklasse ging er erneut im 500m-Zweier mit dem Magdeburger Tillmann Sommer an den Start. Und man durfte gespannt sein, wie sich dieses Duo nun in der höheren Stufe würde verkaufen können. Beide lösten ihre Aufgabe mit Bravour und zogen über Vorlauf und Halbfinalsieg in das WM-Finale ein. „Das war unser großes Ziel, der Rest sollte Zugabe sein“, berichtete Borkowski später. Und was die beiden für eine Zugabe hinlegten. Nach der es bei Hälfte der Strecke aber gar nicht aussah, denn da lag das deutsche Boot noch auf den hinteren Rängen. „Doch die letzten 200 Meter sind wir viel höher gefahren als die anderen und haben gut zwei Bootslängen aufgeholt“. Eine Aufholjagt weit nach vorne, die dann mit einem sensationellen Bronzeplatz belohnt wurde. Hinter den siegreichen Ungarn und zweitplatzierten Italienern konnten sich Jonas Borkowski und Tillmann Sommer knapp vor die Spanier als Vierte schieben.

„Damit hätten wir nicht gerechnet, im ersten Jahr bei der U23-WM auch noch in einer olympischen Bootsklasse eine Medaille zu gewinnen. Das ist einfach unfassbar,“ gab Jonas überglücklich nach Essen durch.

Ein Wechselbad der Gefühle durchlebte in den Dolomiten dann Tim Dietzler, der mit den beiden Potsdamern Linus Bange und Elias Kurth sowie Nils Globke (Neubrandenburg) in die Rennen ging. Auch dieses Quartett zog ins WM-Finale ein und fuhr dort ein starkes Rennen. Am Ende fehlte hinter Ungarn, Spanien und Tschechien das Quäntchen Glück und die Winzigkeit von 17/100 Sekunden zur Bronzemedaille. „Natürlich waren wir über diesen knappen vierten Platz auch etwas enttäuscht. Die Medaille war so greifbar nahe. Aber wir haben alles gegeben und können uns nichts vorwerfen. Und ein vierter Platz auf einer olympischen Strecke ist ja auch nicht so schlecht“, so Tim Dietzler. Und zum Abschluss der WM sollte es einen weiteren vierten Platz für ihn geben. Im Feld von 34 Teilnehmern (!) fuhr er auf der 5.000m-Langstrecke ein bärenstarkes Rennen. Fünf Runden mit vier Portagen galt es zu bewältigen, da war mächtig was los. "„Diese U23-WM war mein erster Auftritt auf internationaler Bühne. Dabei mit zwei vierten Plätzen nach Hause zu fahren, war einfach überwältigend für mich“, zog der 23-jährige uneingeschränkt positive Bilanz.

Rendschmidt Finals Bronze Z1460 FinalGut 900 Kilometer entfernt war es dann sein Bruder Max Rendschmidt, der bei den „Finals“ für Furore sorgte. Über zwei Tage ging es da im Duisburger Innenhafen bei über 30 Grad auch auf dem Wasser heiß her, war doch die gesamte bundesdeutsche Kanuelite von Weltklasseformat sowie ambitionierte Vertreter der Landesverbände am Start. Direkt aus dem WM-Vorbereitungstrainingslager an der Duisburger Wedau zum Innenhafen angereist, legten sich alle mächtig ins Zeug. In eins-zu-eins-Rennen galt es auf der kurzen 160m-Strecke, Runde für Runde weiterzukommen. Dass Max Rendschmidt ein Allrounder ist, der von der 1.000m-Strecke über die 500m-Distanz auch sprinten kann, stellte er einmal mehr unter Beweis. Mit Spannung erwartet wurde als erstes Highlight das Halbfinale, denn kein Geringerer als Jacob Schopf (Potsdam) war sein Gegner. Zwar besser aus dem Start herausgekommen, musste sich Rendschmidt dann aber ganz knapp geschlagen geben. Von einer Irritation einer durch seine Bahn schwimmenden großen Schwan-Familie wollte der Essener anschließend nichts wissen. „Der Schopfi war am Ende einfach einen Tick schneller“. Im Duell um den dritten Platz dann hatte Max Rendschmidt gegen Moritz Florstedt die Bootsspitze knapp vorne und sicherte sich jubelnd die Bronzemedaille. Der Titel des Deutschen Meisters im Parallelspring ging an Titelverteidiger Max Lemke vor Jacob Schopf (beide Potsdam). Somit standen gleich drei Olympiasieger auf dem Treppchen!

Rendschmidt Finals Z9617 Final„Diese Rennen machen einfach nur großen Spaß. Sich in Duellen miteinander zu messen, ist etwas ganz Besonderes. Es war eine super Location hier im Duisburger Innenhafen und begeisterte Zuschauer haben für eine tolle Stimmung gesorgt. Es war ein mega Event. Und dies mit einer Bronzemedaille zu beenden, ist einfach nur geil“, brachte Max Rendschmidt seine Eindrücke auf den Punkt.

Für ihn und alle Nationalmannschaftsfahrer ging es anschließend direkt wieder ins Trainingslager an die Wedau, wo dann Ende August die Weltmeisterschaften anstehen.