Max Rendschmidt gewinnt EM-Gold

Bei den European Championships in München ging das zweite Gold durch Max Rendschmidt im 500m-Vierer nach Essen; Caro Arft fährt knapp an Medaille vorbei

Nachdem Tobias-Pascal Schultz schon am Freitag mit dem EM-Titel im 1.000m-Viererkajak für einem optimalen Auftakt bei den European Championships gesorgt hatte, legte Max Rendschmidt dann am Samstag nach. In der olympischen Disziplin des 500m-Viererkajaks gewann auch er EM-Gold!

Als Schlagmann des „Deutschlandvierers“ fuhr er mit Tom Liebscher (Dresden), und den Potsdamern Jacob Schopf und Max Lemke einen weiteren Sieg für Deutschland ein.

Gut vom Start weggekommen, hatte sich das Flaggschiff zur Hälfte der Strecke knapp in Führung gebracht und zündete dann noch einmal den Turbo und schob sich dann noch deutlich vor die Boote aus der Slowakei und Frankreich. Groß der Jubel des Quartetts direkt auf der Ziellinie und später vor den ebenso begeisterten Zuschauern bei der Siegerehrung.

„Der Vierer war wirklich sehr gut; das Rennen ist so verlaufen, wie wir es uns vorgestellt haben“ erzählte Max Rendschmidt entspannt. Von Anfang des Jahres bis jetzt haben sie sich von Rennen zu Rennen verbessert und die Konkurrenz mit einem sehr zeitig angezogenen Endspurt sicher überrascht. Eine taktisch starke Leistung und ein weiterer Schritt nach vorne. Natürlich gäbe es auch immer noch Kleinigkeiten zu verbessern, „aber aktuell sind wir sehr zufrieden und können heute Gold mit nach Hause nehmen. Das vor diesem Publikum, was will man mehr“, so Rendschmidt. Besonderen Spaß hatten die vier frischgebackenen Europameister zudem bei der Siegerehrung dadurch, dass sie auch vorgenommen wurde von Ronny Rauhe (Potsdam), der noch vor einem Jahr mit dem Vierer Olympiasieger geworden war und der seinen ehemaligen Partnern auf dem Podium herzlichst gratulierte.

Mehr als zufrieden war auch KGE-Herrentrainer Robert Berger. „Das war ein sehr schönes Rennen; die Vier sind sehr gut über die Strecke gekommen und machten einen verbesserten Eindruck gegenüber der WM“. Voll des Lobes war er natürlich auch über die Goldfahrt von Tobi Schultz tags zuvor. „Zwei KGE-Schlagmänner, die mit den Vierern Gold einfahren – das ist doch sehr nett“.

KIVD EM 7Z4176 FinalDas offensichtlich manchmal auch nötige Quäntchen Glück fehlte dann dem deutschen Damenvierer mit Caroline Arft, Paulina Paszek (Hannover), Lena Röhlings (Berlin) und Katharina Diederichs (Potsdam). Sie fuhren das bislang beste Saisonrennen und griffen in den Kampf um die Medaillen ein. Lange musste nach dem Rennen auf die Auswertung des Zielfotos gewartet werden, so eng ging es zu. Dann aber stand fest, dass Caro Arft und ihre Partnerinnen um die Winzigkeit von 4/100 Sekunden an Bronze vorbeigeschrammt waren; und nur 9/100 Sekunden fehlten zur Silbermedaille. Das musste das Quartett erst einmal mit einem Wechselbad der Gefühle klarkommen.

„Das war so eine Steigerung gegenüber dem Vorlauf, es war mega stark. Dann ist es natürlich auch schade, wenn man so knapp eine Medaille verpasst. Aber ich bin stolz darauf, wie wir uns hier präsentiert haben. Als wir den Endspurt angezogen haben und die Tribüne getobt hat, war es einfach ein Gänsehautmoment“, machte Caro klar, wie viel Spaß es in München gemacht hat.

Am Ende der EM ging Max Rendschmidt dann noch im 5.000m-Langstreckeneiner ins Rennen; eine für ihn ungewohnte Distanz. Und dann mischte er die ersten Runden sogar so richtig mit, übernahm teilweise die Führungsarbeit. Am Ende aber musste er der mangelnden Erfahrung und dem harten EM-Programm Tribut zollen und kam er als siebter ein. Rechte aber den Arm hoch und signalisierte, dass er durchaus zufrieden war mit diesem Rennen.

„Diese EM war eine Werbung für den Kanusport“, brachte Robert Berger die positiven Eindrücke auf den Punkt.