KGE-Quartett für Olympia-Quali in Ungarn nominiert; Jan-Peter Graf auf Kurs für Junioren-WM

Die offizielle Bestätigung des Deutschen Kanu-Verbandes liegt nun vor: nach den beiden nationalen Sichtungen wurden vier KGE-Kanuten für den Weltcup in Szeged/Ungarn nominiert. Dort geht es dann um die Olympia-Fahrkarten. Auf Kurs der Junioren-WM ist nach der Sichtung Jan-Peter Graf

Die nächste Runde ist eingeläutet für die deutschen Rennkanuten. Der Trainerrat des Deutschen Kanu-Verbandes hat nach den beiden nationalen Sichtungen die Rangliste erstellt, beraten und nun die Mannschaft nominiert, die vom 14. Bis 16. Mai im ungarischen Szeged beim Weltcup in die internationale Olympia-Qualifikation geht.

Im 25-köpfigen Aufgebot des Verbandes stehen mit Max Hoff, Max Rendschmidt, Tobias-Pascal Schultz und Caroline Arft vier Aktive der KG Essen. Hinzu kommt noch Jule Hake aus Lünen, die kontinuierlich am Essener Bundestützpunkt trainiert.

Eine Überraschung ist diese Nominierung nicht, haben doch alle bei den Sichtungen die geforderten Leistungsvorgaben erfüllt. Nun ist es aber auch offiziell – eine wichtige Hürde ist genommen. Weiter geht es nun beim Weltcup in Szeged/Ungarn; dort gilt es, die internationale Qualifikationshürde zu nehmen und sich möglichst direkt nach Tokyo zu fahren.

„Das ganze Team hat nach der Verschiebung der Spiele in dieses Jahr gesagt: Jetzt erst recht! So geht es nun nach den Trainingslagern und den nationalen Sichtungen in die enorm wichtige Phase vor den Olympischen Spielen. Aus unseren Analysedaten kann ich bestätigen, dass wir uns auf guten Niveau im internationalen Vergleich befindet“, bekräftigte Dr. Jens Kahl, Sportdirektor des DKV.

Thomas Konietzko, Präsident des Verbandes war bei den Sichtungen besonders beeindruckt von dem Niveau der Kajak-Herren. „Man hat gesehen, dass unsere Herren wirklich bärenstark sind. Hier gibt es mittlerweile mehr Sportler auf Top-Niveau als Olympiaplätze vergeben werden können“. Da ist Spannung mehr als vorprogrammiert beim ungarischen Weltcup!

Hoff Schopf WM Titel Z1694 FinalNominiert für Szeged sind 12 Kajak-Herren, darunter das KGE-Trio Max Hoff, Max Rendschmidt und Tobi Schultz. Wie für das gesamte Team geht es für sie zuvor zur Vorbereitung nach Kienbaum. Dies auch mit der Zielsetzung, die optimalen Einsatzkonzeptionen zu finden. Alles andere, als Max Rendschmidt in Ungarn als Schlagmann des 500m-Vierers zu finden, wäre sicher eine Überraschung. Und auch das amtierende Weltmeister-Boot (von 2019) Max Hoff mit Jacob Schopf (Potsdam) sollte sich in der Startliste finden. Schopf, der sich als Sichtungserster behaupten konnte und Hoff, der nach nicht optimaler zweiter Sichtung und unter Einbeziehung der Wertung auf der ungewohnten 250m-Strecke keine optimale Punktzahl aufweisen konnte, sollen mit Vertrauen in die gemeinsame Stärke ins Rennen gehen. Vertrauen ist in Teambooten ein wichtiger Faktor. Die Besatzung muss eine Einheit werden, den Schlag bestmöglich aufeinander abstimmen. „Das geht nur, wenn man sich auf den anderen verlassen kann“, betont Jacob Schopf. Auch Bundestrainer Arndt Hanisch machte mit seiner Überzeugung von dem Duo „immerhin unsere Weltmeister“ deutlich, dass sie in Szeged antreten sollen.

Gespannt sein darf man in den kommenden Wochen auch, welcher Einsatz sich für Tobias-Pascal Schultz ergeben wird, der in den zurückliegenden Jahren konstant mit zur nationalen Spitze zählte.

Caroline Arft hatte nach ihrer schweren Verletzung im Vorjahr und einem krankheitsbedingten Teil-Ausfall auf der ersten Sichtung dem Druck am vergangenen Wochenende standgehalten und sich eindrucksvoll zurück gemeldet. Und steht nun auch im Team für Szeged. Bevor das große Ziel, im Frauen-Vierer an den Start zu gehen, aber erreicht ist, muss sie im Vorfeld noch eine Hürde nehmen. Für sie steht gegen Melanie Gebhardt (Leipzig) in Kienbaum eine Ausscheidung an. Keine leichte, aber doch lösbare Aufgabe für Caro.

Nachzutragen ist noch das Ergebnis der Junioren-Sichtung am vergangenen Wochenende. Und hier hatte am Ende Jan-Peter Graf allen Grund, zu strahlen. Gemeinsam und punktgleich mit Anton Budimir (Limmer) führt er aktuell die Junioren-Rangliste an. Über 250m kam er als dritter ein; über 2.000m belegte er im Einzelzeitfahren sogar den zweiten Platz. Damit hat er eine ausgezeichnete Ausgangsposition für eine Teilnahme an der Junioren WM in Montemor/Portugal eingefahren. Unter den Top Ten zu finden ist als zehnter auch Jonas Borkowski, der sich nicht minder über diese Platzierung freute. Auf Rang 12 von 46 Teilnehmern findet sich zudem Marc Orth.

Abgesagt wurde aufgrund der Corona-Situation aktuell die Europameisterschaften, die geplant waren für Anfang Juni

Und abgesagt bzw. verschoben (Termin steht noch nicht fest) wurde auch die in Brandenburg für Ende Mail geplante zweite Junioren-Sichtung; sie findet nun Mitte Juni in Duisburg statt