Max Rendschmidt und Nico Paufler überzeugen mit Sichtungssiegen

Auf der ersten von zwei Verbandssichtungen haben sich die KGE-Asse in Position gebracht

So trüb das Wetter überwiegend bei der ersten Verbandssichtung am Wochenende war, so brillant waren dann doch die Leistungen, die von den Aktiven geboten wurden. Auch wenn krankheitsbedingt nicht alle Top-Athleten am Start waren, wurden entscheidende Weichen für den weiteren Saisonverlauf gestellt.

Da klopfte manches ambitionierte Talent eindrucksvoll an die Tür; in Position brachten sich aber vorrangig die renommierten Leistungsträger.

Und mittendrin die KG Essen, die mit einer großen Mannschaft am Start war. „Alles noch im Plan“ resümierte KGE-Trainer Robert Berger am Ende durchaus positiv gestimmt; aber nahezu ohne Stimme. Alle Rennen mit einem großen Trainertross auf dem Rad die Rennen begleitend und die eigenen Sportler anfeuernd, hatte auch ihm die Sichtung alles abverlangt.

Aber so konnte er auch auf Augenhöhe mitverfolgen, wie sich die KGE-Herren eindrucksvoll in Szene setzten. Allen voran Max Rendschmidt und Nico Paufler, die zwei Streckensiege einfuhren.

Den Auftakt machte Max Rendschmidt im 250m-Einer. Über Vor- und Zwischenlauf hatte er sich für das A-Finale qualifiziert und dort ein furioses Rennen hingelegt. In der Fahrzeit von 47.983 Sekunden lag er im Ziel vorne vor dem Magdeburger Moritz Florstedt (48.200) und seinem Olympia-Viererpartner Tom Liebscher-Lucz (48.224). Gleich im ersten Finale gab es somit die geballte Jubelfaust von Max Rendschmidt zu sehen. „Ja, die 250m waren überragend für mich; damit habe ich gar nicht gerechnet. Umso mehr freut mich natürlich dieses Ergebnis“, so der Sprint-Sieger Rendschmidt. Als sechster mischte in diesem Finale auch Tobias-Pascal Schultz noch gut mit.

Rendschmidt Rl1 Z6744 FinalIm letzten Finale der Herren war es dann Nico Paufler im 1.000m-Einer, der auf ganzer Linie zu überzeugen vermochte. Wie schon im Vorjahr war er auf dieser Distanz nicht zu schlagen. Vom Start an wollte vorne mit dabei sein, „um hinten raus zum Rennende nicht so einen Stress zu haben“. Ein Plan, den er voll umsetzten konnte. „Und wenn man gewinnt, macht es immer richtig Spaß“, konnte Nico Paufler uneingeschränkt positive Bilanz ziehen. Vertreten im Finale waren ferner Tobi Schultz und Max Rendschmidt. Beide kamen hier aber nicht optimal ins Rennen und als achte bzw. neunte ein. „Ziel war das A-Finale und das hat geklappt, somit bin ich sehr zufrieden mit dem Wochenende“, so der in der Endabrechnung auf Rang vier liegende Rendschmidt. Auf Platz sieben der Gesamt-Rangliste dann am Ende Tobi Schultz, womit er sich eine gute Ausgangsposition verschafft hat.

Eine Empfehlung in Richtung Bundestrainer abgeben konnte aber auch die KGE-Nachwuchsflotte. In beste Position für das U23-Team hat sich dabei Jonas Borkowski gebracht. In seinem ersten Leistungsklasse-Jahr liegt er da aktuell auf Rang fünf und in der Gesamt-Rangliste sogar auf Platz 11. Dicht gefolgt von Ferdinand Dittmar, der das B-Finale über 250m gewann, und Tim Dietzler, der im B-Finale über 1.000m vorne lag. Auf Rang 15 liegt dann Jan-Peter Graf.

Nicht minder spannend ging es dann bei den Damenrennen zu, bei denen die Essener Hoffnungen auf Caroline Arft und Enja Rößeling lagen.

Dass die Vorjahres-1.000m-Spezialistin und U23-Europameisterin Enja Rößeling in diesem Jahr wohl einen großen Sprung in Richtung olympischer 500m-Distanz machen könnte, hatte Damentrainer Joaquin Delgado schon vor der Sichtung gesagt. Und er sollte Recht behalten. Nach einem Sieg im B-Finale über 250m fuhr sie sich auf zwei geforderten 500m-Strecken in die A-Finals. Mit den Plätzen vier und sechs mischte sie so richtig mit und liegt nun in der U23-Wertung auf Platz zwei und in der Gesamt-Rangliste auf Rang fünf. Damit hat sie sich nicht nur eine gute Ausgangslage für das U23-Team verschafft, sondern auch für das A-Team.

Ein Wechselbad der Gefühle durchlebte Caroline Arft. War für sie die Welt nach Platz vier über 250m noch völlig in Ordnung, kam sie über 500m nicht optimal in die Rennen und verpasste knapp die A-Finals. Als erste des B-Finals aber konnte sie dann doch ihr Potential zeigen. Nun gilt es für sie, auf der abschließenden Sichtung in zwei Wochen noch einmal wichtige Punkte zu sammeln.

Verletzungsbedingt absagen musste dann im Laufe der Sichtung Rosa Deinert, ebenso wie krankheitsbedingt auch Denis Dimitrov.

„So, die erste Hälfte ist geschafft mit einem guten Einstieg für uns. Nun gilt es, diese Ausgangslage in zwei Wochen zu festigen und möglichst zu verbessern“, zog Robert Berger eine zufriedenstellende Bilanz.