Rennkanuten greifen in olympischen Wettkampf ein - Caroline Arft beginnt

Die Zeit des Wartens ist vorbei; ab heute greifen die deutschen Rennkanuten mit den drei Essenern ins Wettkampfgeschehen ein

Heute ist es bzw. war es soweit; die Rennkanuten sind ins olympische Wettkampfgeschehen eingestiegen. Die gesamte deutsche Kanuflotte mit den drei KGE-Assen Caroline Arft, Max Hoff und Max Rendschmidt fiebern dieser Kanu-Woche entgegen.

Nach ihrer Abreise vor gut einer Woche und einer 26-stündigen Anreise waren sie zunächst in Naka in der Präfektur Tokushima, rund 300 Kilometer von Tokio entfernt angekommen, um sich zu akklimatisieren und vorzubereiten. Perfekte Rahmenbedingungen haben sie dort vorgefunden; kleines eigenes Bootshaus, auf vier Bahnen ausgelegte 1.000m-Strecke, einen Kraftraum; zudem wurden Zugbänke fürs Krafttraining mitgebracht. Ferner äußerst freundlich und hilfsbereit die Aufnahme vor Ort. So manche Japaner sind da vorbeigekommen, um der deutschen Kanuflotte beim Training zuzusehen.

Das aber alles gehört nun der Vergangenheit an; seit Samstag sind die Kanuten ins Olympische Dort eingezogen und warten nur darauf, dass es nun auch für sie richtig losgeht.

KGE OL Z7716 Final„Wasser warm und salzig, fertig zum Nudelkochen. Luft sehr warm, quasi Sauna. Sonne noch mehr als warm. Wind auch warm und von der Seite. Leute sehr nett und hilfsbereit. Essen schmeckt“, gab Max Hoff bestens gelaunt über social media durch.

Als erste ist nun schon heute Nacht Caroline Arft ins Renngeschehen eingestiegen. Im Zweierkajak mit Sarah Brüßler (Karlsruhe) über 500m. Nach eigener Aussage von Caro Arft gelten sie eher als Außenseiterboot gegenüber der schon internen Konkurrenz von Sabrina Hering-Pradler und Tina Dietze (Hannover/Leipzig). „Aber dies ist ja vielleicht auch gar keine schlechte Position, um anzugreifen. Unser Ziel ist auf jeden Fall, sehr gute Rennen zu fahren“.

Eine direkte Finalteilnahme war bei vier Vorläufen nicht drin, und so gilt der Blick auch direkt den weiteren Qualifikationsrennen. Und wenn alles gut läuft, dann könnten Caroline Arft und Sarah Brüßler Dienstagnacht im B- oder sogar A-Finale stehen.

„Ja, für uns hier in Essen heißt es nun eine Woche früh aufstehen, laufen die Kanurennen doch in der Nacht“, so Joaquin Delgado, der Heimtrainer von Caro Arft. „Der Zweier läuft wohl ganz gut. Caro kommt mit den Bedingungen des weichen Wassers und dem Wind ganz gut zurecht. Beide sind sehr motiviert und fühlen sich offensichtlich sehr wohl. Beide verspüren nicht zu viel Druck. Habe Caro selten so entspannt gehört. Das ist aus meiner Sicht erst einmal eine gute Ausgangsposition.“

Laut Delgado gibt es im ganzen Feld keine schwache Mannschaft; neben Deutschland schicken unter anderem Ungarn und Neuseeland zwei Boote ins Rennen. Die ersten beiden Boote aus den vier Vorläufen ziehen direkt ins Finale ein; alle restlichen Boote müssen den Weg über das Viertelfinale suchen.

Somit fährt Caroline Arft mit Sarah Brüßler schon in der Nacht auf Dienstag auf jeden Fall ein weiteres Mal in den Startblock. Hoffentlich mit einem Finaleinzug.