Olympia-Silbermedaille für Max Hoff im Zweier

Max Hoff und Jacob Schopf (Potsdam) wollten in Tokio um eine Medaille fahren – und gewannen Silber

Silber! Max Hoff hat mit seinem Partner Jacob Schopf (Potsdam) im 1.000m-Zweierkajak bei den Olympischen Spielen in Tokio eine Silbermedaille gewonnen! Kurz vor Sonnenaufgang (MEZ) hier in Essen stand es um nach 3.15,584 Minuten fest, dass sich Max Hoff und Jacob Schopf (Potsdam) den Wunsch von einer Olympiamedaille erfüllt hatten!

An dem bislang heißesten Olympia-Tag von Tokio mit gefühlten 45 Grad Außentemperatur und auf dem 30 Grad warmen Wasser sollte das Finale im 1.000m-Zweierkajak auch einer der heißesten Wettkämpfe werden.

Unter diesen extremen Bedingungen hatte sich das Essen-Potsdamer-Duo nur zweieinhalb Stunden zuvor als Sieger in ihrem Halbfinale für den olympischen Endlauf qualifiziert. Bestzeit waren im anderen Halbfinale die Australier Jean van der Westhuyzen-Thomas Green gefahren. Von den Zeiten her dicht dabei die Boote aus Neuseeland, China, Ungarn und der Slowakei. Dass es im Finale ein ganz enges Ding werden würde, hatte Max Hoff schon im Vorfeld deutlich gemacht „Wir wollen um eine Medaille mitfahren“. Und so sollte es kommen.

Es wurde ein Finale der Extraklasse: nichts für schwache Nerven. Gut vom Start weggekommen, lagen Hoff-Schopf bei 250m auf Platz zwei: bei Hälfte der Strecke auf Rang drei in Lauerstellung hinter den führenden Australiern. Die Aufholjagt des deutschen Duos wurde eingeläutet. Die letzten 250 Meter dann kaum zum Hinschauen; ein wahrer Kanu-Krimi auf dem Sea Forest Waterway von Tokio. Max Hoff und Jacob Schopf kamen immer näher an das australische Boot heran, lagen gleichauf und schienen schon die Führung übernehmen zu können. Doch van der Westhuyzen-Green mobilisierten ebenfalls die allerletzten Kräfte. konnten den Angriff von Hoff-Schopf so eben noch abwehren und ihren Vorsprung minimal ins Ziel retten. Und der war mit 0,304 Sekunden zwar sichtbar, aber äußerst gering! Hoff-Schopf hatten alles versucht und ein famoses Rennen geboten.

„Es wird ein ganz enges Ding. Wir wissen, was wir uns erträumen“, hatte Max Hoff vor dem Finale gesagt. Und damit richtig gelegen. Was definitiv festzuhalten ist: der vielfach als „Zwei-Generationenboot“ bezeichnete Zweier mit dem 38-jährigen Max Hoff und dem 22-jährigen Jacob Schopf hatte nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen! „Wir haben uns nichts vorzuwerfen, waren beide in Top-Form.  Klar hätten wir es gerne mit Gold beendet. Ich bin gerade sehr emotional. So eine olympische Silber-Medaille zu gewinnen, kann einen sehr stolz machen. Sicher haben einige auch Gold erwartet. Und das nicht zu schaffen, wird in Deutschland auch schon mal klein geredet. Aber Champions machen nicht nur die Medaillen aus. Ich bin gerade tierisch happy, dies hier erleben zu dürfen. Das ist mit 38 Jahren nicht selbstverständlich. Und habe ja nun auch einen kompletten Medaillensatz“, erklärte Max Hoff mit Tränen in den Augen. Zudem einmal mehr all seinen Wegbereitern und Unterstützern dankend.

Direkt nach dem Ziel war Jacob Schopf im Boot fast aufgestanden, um Max Hoff zu umarmen. Ein Bild, das sich auch bei der Siegerehrung wiederholen sollte. „Im Team zu gewinnen, ist schöner als alleine. Es ist gerade ein inneres Blumenpflücken mit Max. Ich bin froh, dass ich ihn auf diesem Weg begleiten durfte. Er hat so viel aufgegeben, auch beruflich, hat so gelitten. Ich freue mich sehr, dass ich ihn auf diesem Weg begleiten durfte. Nun haben wir uns alles erfüllt und mir fehlen gerade die Worte“, so Jacob Schopf.

Und KGE-Trainer Robert Berger? Nicht nur er hatte in Essen am frühen Morgen „sehr, sehr aufregende Minuten“ erlebt. Er zollte all seinen Respekt dafür, so ein couragiertes Rennen hinzubekommen.  hinbekommen haben. „Max und Jacob haben alles versucht und es nur um einen Wimpernschlag nicht zu Gold geschafft. Es war eine sportlich super, super, super Leistung. Für Max war es die Belohnung, noch ein Jahr nach der Verschiebung durchzuhalten. Für mich hat er alles richtig gemacht. Vor einem Athleten wir ihm kann ich nur den Hut ziehen. Ich bin mega zufrieden und freue mich riesig für Max“ so Berger.

Und so feierte Robert Berger am gestrigen Donnerstag nicht nur seinen 60igsten Geburtstag, sondern auch die Silbermedaille seines Schützlings. „Mit Blick auf meine Frau will ich nicht sagen, dass es das schönste Geschenk war; aber ganz nah dran“, so Berger schmunzelnd.

Doch nicht nur Max Hoff, Jacob Schopf und Robert Berger zeigten sich nach dem Medaillengewinn emotional. Auch ein Kommentator eines Life-Streams: „Ich kenne Max schon so viele Jahre. Was ein großartiger Sportler, was ein großartiger Mensch. Er hat alles erreicht“.

Dem gibt es nichts hinzuzufügen!