Titel- und Medaillensammlung für KGE-Kanuten

In Titel- und Medaillenlaune zeigten sich die KGE-Kanuten bei den Deutschen Meisterschaften in Brandenburg.

Brandenburg: „Gutes Wetter, gute Leistungen – gute Deutsche“, zog KGE-Trainer Robert Berger nach den Finals über 200m, 500m und 1.000m mit wenigen Worten eine positive DM-Bilanz, auch wenn da die abschließenden Langstreckenrennen noch ausstanden. Insgesamt neun Titel, sieben Vizemeisterschaften und sechs Bronzemedaillen gab das KGE-Konto zu diesem Zeitpunkt her.

„Respekt vor den Kajak-Herren, die sich nach einer intensiven WM-Woche noch einmal motivieren konnten und sich der nationalen Konkurrenz stellten. Und dann noch eine so starke Bilanz hinlegten – das ist aller Ehren wert“, so Berger weiter.

In der Tat waren es nicht nur aus Essener Sicht die Weltmeister Max Hoff, Max Rendschmidt und Tobias-Pascal Schultz, die sich auf dem Beetzsee bestens präsentieren konnten. Ein Meisterschaftsauftakt nach Maß war Rendschmidt-Schultz ja schon am Freitag mit dem Sieg im 500m-Zweier gelungen. Und am Wochenende sollte es weiter gehen. Zunächst stand der 1.000m-Vierer an, in dem neben Max Rendschmidt, Max Hoff und Toials-Pascal Schultz auch der Oberhausener Lukas Reuschenbach saß. Ohne sich voll ausfahren zu müssen, sicherte sich das Quartett den Titel. Der übrigens zum 10. Mal in Folge in dieser Bootsklasse an die KGE ging! Einmal mehr ein neuer Rekord.

KIV H 1000m Z0495 FinalRekordpotential hatte dann auch das Rennen im 500m-Vierer mit gleicher NRW-Besetzung. Nach einem Wimpernschlagfinale war ein breitgestreutes „Oh“ auf der Tribüne zu hören; niemand vermochte auszumachen, wer hier vorne lag. Dann tosender Applaus: In einem toten Rennen wurden gemeinsam Deutsche Meister die Vierer aus Potsdam und NRW mit Rendschmidt-Hoff-Schultz und Reuschenbach. Das hatte es noch nie gegeben!

Nach ihrem Sieg über 500m wollten Max Rendschmidt und Tobi Schultz auch im 200m-Zweier eine Medaille anpeilen. Ein Vorhaben, dass bestens gelang; sie wurden Vizemeister nur ganz knapp hinter Potsdam.

Als ein sportlicher Leckerbissen erwies sich dann das Finale im 1.000m-Einerkajak mit Max Hoff und Max Rendschmidt am Start. Lange lag Titelverteidiger Max Hoff in Führung, bis dann aber kurz vor dem Ziel sein WM-Gold-Partner Jacob Schopf sich doch noch knapp vorbei schob. Auf Platz drei kam Vierer-Weltmeister Tom Liebscher (Dresden) knapp vor Max Rendschmidt ins Ziel. „Das war ein gutes Rennen von mir. Dass Jacob mich kurz vor dem Ziel doch noch abgefangen hat, damit kann ich gut leben. Alles gut“, war Max Hoff mit sich im Reinen.

Das war allerdings nicht der Fall im 1.000m-Zweier. Schnell wurde sichtbar, dass bei den Titelverteidigern Rendschmidt-Hoff etwas nicht stimmte. Sie kreuzten in der Bahn und verließen sie sogar kurz und kamen als dritte hinter Berlin und Dresden ins Ziel – mit lautstarken Beschwerden. Das Rennen war gestartet worden mit ihnen auf der zweiten Außenbahn, obwohl kurz zuvor mehrere Motor- und Kajütboote neben der Regattastrecke volle Fahrt aufnahmen. Dann zwar wieder stoppten, aber zu spät für Rendschmidt-Hoff, die so hohe Wellen abbekamen, dass sie gar nicht mehr Kurs halten konnten. „Solche Wellen habe ich noch nie erlebt“, beschrieb Max Hoff später. Und Max Rendschmidt ergänzte „wir standen wie Wellensurfer fast quer in der Bahn“. “Das ist schade, dass man ein Rennen so auf die Strecke schickt. Damit wird man der Sportart nicht gerecht“, erklärte Robert Berger später.

Brüssler Arft DM Titel Z2025 FinalBei den Damen war es dann insbesondere Caroline Arft, die sich in bester Meisterschaftslaune präsentierte. Nachdem sie ja schon am Freitag Vizemeisterin über 500m geworden war, setzte sie im 200m-Einer noch eins drauf. Und unterstrich ihre Sprinterqualität mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft! Die Bronzemedaille sicherte sich in diesem Rennen noch Katharina Köther. Und auch im 200m-Zweier mit Jule Hake (Lünen) gab es kein Vorbeikommen an den NRW-Boot. Zudem gingen weitere Bronzemedaillen an Caroline Arft und Katharina Köther im 500m-Vierer und an Caroline mit Johanna Schimalski (Mülheim) im 500m-Zweier.

„Nur eine Woche nach der WM hat Caro eine Super-Meisterschaft hingelegt. Ich hätte nicht gedacht, dass sie nach viel Vierertraining für die WM so schnell wieder den Rhythmus im Einer findet“, war Trainer Christoph Steinkamp voll des Lobes über Caroline Arft, die sich zugleich als stärkste Kajak-Dame erwies. „Und ich freue mich, dass in meinem letzten Rennen als Damentrainer ein Titel herausgesprungen ist“, herzte er irgendwie auch etwas wehmütig Caro Arft und Jule Hake nach ihrer Goldfahrt. Denn direkt nach der DM tritt Steinkamp nun die Stelle des Bundesstützpunktleiters an.

Als eine Bank erwiesen sich auf dem Beetzsee auch die Herren-Junioren. Nach dem DM-Titel im 500m-Zweier am Freitag saß Ferdinand Dittmar mit Jack Gries auch im siegreichen 500m-NRW-Vierer. Und Jack Gries wurde ferner Meister im 1.000m-Vierer für NRW. Dann war es wieder Ferdinand Dittmar, der über 500m Vizemeister wurde. Nach im 200m-Zweier hieß es dann noch einmal Silber für Ferdinand Dittmar und Bronze für Jack Gries mit ihren NRW-Partnern. „Das ist sehr erfreulich, dass Ferdinand nach seiner Blinddarm-OP so gut in die Saison gefunden hat. In seinem ersten Junioren-Jahr eine ganz starke Leistung“; gab es Anerkennung von Christoph Steinkamp

Mit einem Titel und einer Vizemeisterschaft im Gepäck trat Juniorin Svenja Hardy die Rückreise vom Beetzsee an den Baldeneysse an. Sie saß mit im siegreichen NRW-Vierer über 500m und sicherte sich mit Gina Zint (Lünen) die Silbermedaille im 200m-Zweier.

„Auf jeden Fall sehr zufrieden“ mit seinen Leistungen war auch der Jugendliche Jan Peter Graf. Er fuhr im 500m-Einer ein richtig starkes Rennen und sicherte sich die Vizemeisterschaft. In der Addition aller Wertungsregatten wurde er im Rahmen der DM auch zum Sieger des Nationalmannschafts-Cups bei den jugendlichen Kajak-Herren gekürt wurde! „Und ich habe mich für die Olympic Hope Games qualifiziert“, freute sich Graf über das nun noch anstehende internationale Event.