Das Schönste zum Schluss: Nach Bronze und Silber für Max Hoff noch Langstrecken-Gold bei EM

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Montemor-o-Velho: "Das Beste und Schönste kommt nun zum Schluss" , hatte Max Hoff vor dem abschließenden 5.000m-Langstreckenrennen dem Rennen entgegengeblickt, das er einfach gerne fährt. Und dies zu einem Zeitpunkt, da er mit Silber im olympischen 1.000m-Einerkajak und mit Bronze auf der nicht olympischen 500m-Distanz ja schon zweifach EM-Edelmetall eingefahren hatte. Er sollte auf jeden Fall Recht behalten. Denn der letzte Wettkampf dieser kontinentalen Titelkämpfe bot noch einmal ein Rennen vom Allerfeinsten, auch für die Zuschauer auf der vollen Tribüne, die mehr als auf ihre Kosten kamen. Spaß hatte aber vor allem für Max Hoff, wurde er doch Europameister und konnte er doch so einen kompletten Medaillensatz mit nach Hause nehmen. Insgesamt 17 Kajakherren waren in diesem letzten Rennen an den Start gegangen; gefahren wurde in kleinen Runden, voll einsehbar für die Zuschauer, die stimmungsvoll diesen Abschluss begleiteten. Vom Start an brachte sich Max Hoff in eine aussichtsreiche Position einer Gruppe von sieben Fahrern, die sich nichts schenkten auf den kurzen Geraden und in den sieben Wenden. Mal in Führung, mal an Position zwei oder drei liegend, ging Max Hoff dann die letzten zwei Runden als vierter im "Körbchen" fahrend an. Einer Position, in der man auf den Wellen der vorderen Fahrenden zwar etwas Kräfte sparen kann, aber aus der man auch erst einmal wieder herauskommen muss. "Da war ich mir auch nicht sicher, ob das noch klappt. Aber andererseits passiert immer viel auf der Langstrecke und man muss mit allem rechnen" , ließ der frischgebackene Europameister später eine entscheidende Situation Revue passieren. Denn er nutzte eine kleine Rangelei zwischen den Mitfavoriten Rene Holten Poulsen/Dänemark und Aleh Yurenia/Weißrussland aus, um mit dem Lokalmatador Fernando Pimenta/Portugal vorbei zu rutschen. Beide machten kräftig Pace, um sich weiter von den Verfolgern zu lösen und unter den frenetischen Anfeuerungen der Portugiesen Gold und Silber unter sich auszumachen. Die größten Reserven hatte schließlich Max Hoff. Nicht nur, um Europameister zu werden, sondern auch um ausgiebig seinen Sieg zu bejubeln. Es schien, als wollte er gar nicht damit aufhören, weder auf dem Wasser, noch bei der Siegerehrung. "Das war ein unglaublich hartes Rennen. Ich hätte unterwegs fast gebrochen, so hart war das. Umso größer dann die Freude über den Sieg" , erklärte Max später. Zudem er vor der Siegerehrung noch einige bange Minuten zu überstehen hatte. Denn gegen ihn lief ein Protest, weil er angeblich eine Boje ausgelassen haben sollte. Ein unhaltbarer Vorwurf, wie sich herausstellte. Und so kam für Max Hoff tatsächlich das Schönste zum Schluss.