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Kategorie: Import
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Geschrieben von Super User
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Noch gut zwei Wochen, dann
werden in Duisburg die diesjährigen Kanurennsport-Weltmeisterschaften eröffnet.
Die gesamte deutsche Kanu-Flotte ist zur letzten Vorbereitung ins
Trainingslager nach Kienbaum gereist; die heiße Phase beginnt. Auch für Arndt
Hanisch, seit Jahresbeginn neuer Bundestrainer für den Sprintbereich der
Kajak-Herren, zudem weiterhin auch Sprint- und Frauentrainer am Essener
Bundesstützpunkt. Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei den Olympischen
Spielen in London hat der Deutsche Kanu-Verband reagiert und Arndt Hanisch ins
Amt berufen. "Wenn man Weltspitzenleistungen bieten will, muss man mitunter
auch mal neue Wege gehen" , lautet ein Statement von Arndt Hanisch. Er hat sich
schlau gemacht bei anderen Nationen und Sportarten, wie dort im Sprint
gearbeitet wird und versucht, "das auf Kanu zu übertragen und mein eigenes
Konzept zu finden" . "Vom Fleißorientierten Ausdauertraining überzugehen zum
Intervalltraining" , ist eine der Veränderungen, die Hanisch angesteuert hat.
Wobei er betont, dass nicht weniger trainiert wird, sondern nur anders, mit
einer anderen Pausensteuerung und Intensitätsgestaltung. Wichtig für ihn, dass
der Verband ihm freie Hand gegeben hat; seine Planung ist auf Rio 2016
ausgerichtet. Drei Kajak-Herren gehen nun bei der Duisburger WM im 200m-Sprint
an den Start: Ronald Rauhe (Potsdam) mit Jonas Ems im Zweierkajak und Tom
Liebscher (Dresden) im Einerkajak. Für die Staffel wird kurzfristig noch ein
vierter Starter nominiert. "Es funktioniert derzeit sehr gut, weil die drei das
Konzept voll mittragen und sich eine echte Teamarbeit entwickelt hat. Jeder
kenne seine Position und Aufgabe; die Diskussion um einen Doppelstart gehört
der Vergangenheit an" , erklärt der 44-jährige. Die WM-Vorbereitung mit dieser
kleinen Trainingsgruppe von "drei einzelnen Weltklasse-Sprintern und immer mal
wechselnden Trainingspartnern" , ermöglicht ein individuelles und akribisches
Arbeiten mit vielen Rückmeldungen und eigenen Impulsen. So hat sich auch der
Zweier mit Rauhe-Ems in diesem Jahr "in vielen kleinen Schritten viel erarbeitet" .
Immer wieder und wieder wurden Videos von eigenen Rennen und denen der
Konkurrenz angeschaut, "dabei nach guten und schlechten Paddelschlägen
gesucht" . Denn gerade im Sprint geht es am Ende um hundertstel Sekunden. Trotz
kleiner Gruppe oder gerade deswegen wird auch die mit dem Heimtrainer
abgestimmte Trainingsplanung und Gestaltung individuell gehalten. So haben auch
Ronald Rauhe und Tom Liebscher auch angeregt, das Trainingslager (vor vier
Wochen) nicht mit der gesamten Nationalmannschaft in Kienbaum, sondern mit
Arndt Hanisch in Duisburg abzuhalten, um Jonas Ems Gelegenheit zur Teilnahme zu
geben, der tagsüber im Rahmen seiner Ausbildung bei der Feuerwehr Essen in eine
Grundausbildung eingebunden war. So konnten nachmittags noch mehrere Einheiten
gemeinsam absolviert werden. "Im nacholympischen Jahr ist es wichtig, auch die
berufliche Seite wieder mehr in den Vordergrund zu stellen. Da galt es eine
Lösung zu finden. Und die war gut für uns. Mit viel Ruhe konnten wir ungestört
arbeiten. Und uns stand ein Biomechaniker des Olympiastützpunktes Rhein-Ruhr
alleine zur Verfügung, was uns mit dieser intensiven Arbeit viel gebracht hat" ,
zogen Trainer und Aktive uneingeschränkt positive Zwischenbilanz. Für die WM hat
sich das Sprintteam vorgenommen, an die Saisonergebnisse anzuknüpfen, und die
können sich durchaus sehen lassen. Denn bei allen Weltcups und auch der EM
haben Ronald Rauhe und Jonas Ems im Zweier und Tom Liebscher im Einer Silber
bzw. Bronze gewonnen. "Unsere Ausgangsposition für die WM ist mit den Medaillen
im Nacken natürlich viel besser und angenehmer als mit hinteren Platzierungen.
Aber es ist und bleibt der Sprint, in dem es auch mal anders ausgehen kann" blickt
Arndt Hanisch der Heim-WM gespannt entgegen. Und man darf getrost davon
ausgehen, dass das Sprintteam auch die verbleibende Zeit noch nutzen wird, um
an den entscheidenden Hundertstel zu feilen. Alle haben das gleiche Ziel und
sind hoch motiviert, das machte unlängst auch Tom Liebscher deutlich, der 2011
mit Max Rendschmidt Juniorenweltmeister im 1.000m-Zweier wurde. "Mir macht es
dieses Jahr unheimlich Spaß. Zudem kenne ich Arndt Hanisch ja aus meiner
Juniorenzeit als Junioren-Bundestrainer. Da bin ich mit ihm insgesamt vier Mal
Weltmeister geworden. So kann es von mir aus weiter gehen" . Wogegen Ronald
Rauhe mit Jonas Ems und auch Arndt Hanisch gar nichts einzuwenden hätten.