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Kategorie: Import
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Geschrieben von Super User
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Die Bedingungen waren nicht die
besten beim Weltcupauftakt im französischen Vichy: kaltes Wetter, Strömung in
der Strecke, teils fehlende elektronische Startanlage und streckenweise
"Wildwasserbedingungen" , wie Chef-Bundestrainer Reiner Kießler es formulierte.
Dazu eine Woche nach der nationalen Sichtung nur eine kurze Vorbereitungs- und
Einfahrzeit für neu zusammengesetzte Boote. Dennoch hoffte Kießler, "international
mithalten zu können" .
Und
das konnte die Flotte des Deutschen Kanu-Verbandes allemal. Sie bestand die
erste Standortbestimmung dieses Jahres und sorgte dafür, dass die deutsche
Nationalhymne zur Dauerbegleitmusik der Siegerehrungen wurde. "Es ist schon ein schönes Gefühl, bei einem solch erfolgreichen
Team die Siegerehrungen vornehmen zu dürfen. Von daher ist der Präsidentenjob
anstrengender als ich dachte" , kommentierte der neu gewählte Präsident des Deutschen
Kanu-Verbandes Thomas Konietzko die Ergebnisse am ersten Finaltag.
"Mensch
Tomek; ohne wenn und aber ein saustarkes Rennen" , war er auch einer der ersten
Gratulanten des Esseners.
Tomasz Wylenzek
war im Finale des 1.000m-Einercanadiers ein bärenstarkes Rennen gefahren und hatte
als dritter die Ziellinie überquert. Dann wurde er noch als Zweitplatzierter ausgewiesen,
denn der nur hauchdünn vor ihm liegende Fahrer aus Usbekistan wurde aufgrund
eines zu leichten Bootes disqualifiziert. Und sorgte so hinter dem WM-Dritten
des Vorjahres Sebastian Brendel für einen deutschen Doppelerfolg.
"Ich
bin einfach nur superglücklich. Ich konnte den Gegnern in die Augen sehen!
Gestern haben sich noch einige über meine Finalteilnahme gewundert; jetzt sind
sie sicher noch überraschter" , freute sich
Tomasz
Wylenzek über seinen gelungenen internationalen
Einer-Einstand. Nach vielen erfolgreichen Jahren im Zweiercanadier sucht er
eine neue Herausforderung und geht diese äußerst konsequent an. "Es läuft
derzeit wirklich rund bei Tomek. Er fühlt sich im Einer pudelwohl und ist auf
gutem Weg. Alle Achtung, wie er sich gemacht hat" , freute sich auch Heimtrainer
Robert Berger in Vichy mit seinem Schützling.
Nur zwei Tage gemeinsames
Training vor Wettkampfbeginn waren für Norman Zahm und Paul Mittelstedt/
Neubrandenburg zu wenig, um im 1.000m-Zweierkajak gegen die internationale
Konkurrenz bestehen zu können. Mehr als Platz sieben war im Finale nicht drin.
Es siegten hier die Olympiasieger Andreas Ihle und Martin Hollstein (Magdeburg/Neubrandenburg).
Nun bleibt für beide abzuwarten, welche weitere Einsatzkonzeption der Verband
für sie vorsieht.
Vollauf zufrieden mit sich war
auch Eef de Groot. Als Siegerin des B-Finals über 500m und somit zehnte und als
sechste des 1.000m-A-Finals konnte sie die Qualifikationskriterien des
Niederländischen Kanu-Bundes klar erfüllen und ist so bei den Weltmeisterschaften
in Posen/Polen dabei.