Max Hoff sichert sich "Triple" im Weltcup; Max Rendschmidt mit Paddelpech zu Silber und Bronze

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Szeged: Es war der erwartete spannende Weltcup im ungarischen Szeged; nahezu die gesamte Weltelite sorgte für eine Standortbestimmung aller erster Klasse. Und es wurde ein Weltcup mit Ergebnissen nahezu aller Facetten “ für den Deutschen Kanuverband und auch die sechs KGE-Asse. Seine Ausnahmestellung unterstrich einmal mehr Max Hoff im 1.000m-Einerkajak. Wie schon bei den Weltcups in Mailand und Racice war er auch in Szeged nicht zu stoppen und fuhr seinen dritten Sieg in Folge ein und sicherte sich somit das "Triple" ; ebenso wie im Canadierbereich Verbandspartner Sebastian Brendel (Potsdam). Und dabei war Max Hoff auf der Strecke "schon etwas nervös geworden" , war der neben ihm liegende Australier Murray Stewart weit weggezogen. Doch innerhalb von 100m schaffe es Max Hoff, nicht nur aufzuholen, sondern unwiderstehlich vorbei zu ziehen. Über 1,5 Sekunden betrug im Ziel sein Vorsprung vor Stewart und dem zweiten Australier Kenneth Wallace. Direkt im Ziel reckte Max die Faust mit drei gestreckten Fingern in die ungarische Sonne und signalisierte, dass er das Triple eingefahren hatte. "Drei Starts “ drei Siege in der laufenden Saison. Das ist eine optimale Weltcup-Ausbeute, besser geht es nicht. Ich bin total glücklich über dieses Ergebnis und kann die kommenden Wochen im Hinblick auf die EM und WM nun entspannt, aber auch weiterhin konzentriert angehen" , kommentierte der Champion strahlend. Über 500m dann sollte es bei diesem Weltcup nicht ganz zu einem Medaillenrang reichen. Hier fuhr Max Hoff als vierter ein, unterstrich aber einmal mehr, dass er auch auf dem halben Kilometer schnell unterwegs ist. Und im abschließenden 5.000m-Rennen, für Max Hoff trotz aller Anstrengung immer das Spaßrennen schlechthin, gab es hinter dem Australier Kenneth Wallace eine weitere Silbemedaille. Ganz knapp an einem weiteren Weltcup-Sieg vorbei schrammte wenig später Max Rendschmidt im 1.000m-Zweierkajak mit Marcus Groß (Berlin). Ganze 36/1000 Sekunden (!) betrug im Ziel ihr Rückstand auf die siegreichen Franzosen. "Schei…" entfuhr es Max Rendschmidt spontan auf der Ziellinie, als er mit Blick zur Seite den Einlauf realisiert hatte. Und seine Geste zeigte, etwas war nicht planmäßig gelaufen. "Wir sind am Start direkt aus dem Schlag gekommen und wussten nicht warum. Ich hab einen Riesenschreck bekommen, irgendetwas lief nicht wie gewohnt" , beschrieb der 20-jährige später. Bei 750m als vierte zurückliegend, startete das Duo eine furiose Aufholjagt, die mit Silber belohnt wurde. Erst nach dem Verwiegen des Bootes an Land bemerkte Max Rendschmidt dann, welches Missgeschick ihm passiert war. Sein Paddel war im Start am Blatt angebrochen, hatte einen Riss, der zu dieser Instabilität im Rennen geführt hatte. Unter diesem Umständen ein solches Rennen abzulegen, war eine Riesenleistung und noch höher einzuschätzen. Dieses Silber war Gold wert. Mit einem Ersatzpaddel (das Paddel von Kai Spenner) ging es für Max Rendschmidt und Marcus Groß dann ins 500m-Finale. Und auch hier mischten die beiden kräftig mit und wurden mit nur 312/1000 Sekunden hinter den siegreichen Serben dritte. "Das war mehr als ungewohnt mit einem fremden Paddel und so gesehen auch ein starkes Ergebnis" , brachte Max es auf den Punkt. In geänderter Formation war dann der deutsche Herrenvierer über 1.000m mit den beiden KGEern Torben Fröse am Schlag und Kai Spenner auf Platz vier ins Rennen gegangen. Nach einer starken Leistung mit einem Sieg im Halbfinale wollten die beiden mit Martin Hollstein (Neubrandenburg) und Martin Schubert (Friedrichshafen) im Finale angreifen und eine Empfehlung in Richtung Bundestrainer abgeben. Dabei hatten sie sich mehr erhofft als Platz fünf, auf dem sie im Ziel einfuhren. Nur drei Trainingseinheiten in dieser Zusammensetzung waren nicht ausreichend, um sich in diesem internationalen Spitzenfeld weiter nach vorne zu fahren. Nun bleiben die Überlegungen des Trainerrates abzuwarten, wie in dieser Kategorie die weiteren Überlegungen aussehen. Ein Wechselbad der Gefühle dürfte auch Jonas Ems durchlebt haben. Glücklich hatte er nach dem Halbfinale noch seinen Arm hoch gereckt. Denn er hatte sich im 200m-Einerkajak ins Finale gefahren und im direkten Aufeinandertreffen Felix König (Potsdam) klar hinter sich gelassen. Im Endlauf sollte und wollte Jonas alles riskieren und angreifen. Doch auf Bahn neun fahrend, kam Jonas Ems in diesem Rennen auch auf Platz neun ein. Sein Kopfschütteln im Ziel zeigte, das war es nicht. "Mit dem Ergebnis kann ich nicht zufrieden sein. Derzeit habe ich Probleme mit der Startphase, da fahren mir die anderen etwas weg, was ich nicht mehr aufholen kann. Jetzt müssen wir dies in Ruhe analysieren" , so Jonas Ems. Dann konnte er noch vor Ort aufatmen, denn er erhielt die Mitteilung, dass auch er für die EM nominiert wird. Eine starke Leistung zeigte in Szeged Anna Kowald, die mit Sabine Volz (Karlsruhe) im 200m-Zweier an den Start gegangen war. Ohne Umweg zogen die beiden ins Finale ein und verkauften sich dort im Feld der Sprinterinnen mehr als achtbar. Nur knapp verpassten sie als vierte die Medaillenränge. Mit ihrer internationalen Leistung hat sie sich zudem ins U23-Nationalteam gefahren.