Mailand “ Rio: so fern und doch so nah für KGE-Kanuten

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Von Donnerstag an stehen in Mailand die Kanurennsport-Weltmeisterschaften auf dem Programm. Mit dabei gleich vier Aktive der KG Essen: Max Hoff, Max Rendschmidt, Kai Spenner und David Schmude. Für sie geht es auch darum, dem Deutschen Kanu-Verband die Startplätze für Rio 2016 zu sichern.

Kilometermäßig (9.300km) doch recht weit voneinander entfernt, liegen Mailand/Italien und Rio de Janeiro/Brasilien von heute (Mittwoch) an doch ganz nah beieinander für die Renn-Kanuten. Denn bei der anstehenden WM geht es nicht nur um Titel und Medaillen, sondern insbesondere um die sogenannten "Quotenplätze" für die Olympischen Spiele in Rio. D.h. nicht um die persönlichen Qualifikationen, aber um die Qualifikation der einzelnen Bootsklassen. So sieht es auch Chef-Bundestrainer Reiner Kießler, der mit 32 Aktiven nach Mailand reist: "Es sollen möglichst alle Bootsquotenplätze für Olympia gesichert und dabei auch sechs Medaillen in den olympischen Disziplinen, davon auch zwei goldene erkämpft werden" . Mit in der deutschen Flotte stehen auch vier Aktive der KG Essen: Max Hoff, Max Rendschmidt, Kai Spenner und David Schmude. Womit die Trainingsgruppe von Robert Berger am Essener Bundesstützpunkt (hinzuzuzählen wäre da noch Lukas Reuschenbach aus Oberhausen) den Großteil des 13-köpfigen Kajak-Herrenteams stellt. Ein wahrer Qualifikationsmarathon lag schon hinter der deutschen Kanuflotte, bis nun alle WM-Teilnehmer feststanden. Ohne Haken und Ösen haben Max Hoff im Einerkajak und Max Rendschmidt mit Partner Marcus Groß (Berlin) im Zweierkajak die Qualifikationshürden genommen. Sie sind in den olympischen Disziplinen über 1.000m in Mailand sicher dabei. Fragezeichen standen hingegen einmal mehr hinter dem deutschen Herren-Vierer. Gleich zwei Flaggschiffe (mit je einem Essener) traten in den Weltcups gegeneinander an; gleich zweimal lag das Boot mit dem KGEer Kai Spenner vor der verbandsinternen Konkurrenz mit David Schmude. Dann bei den Europaspielen in Baku aber patzte der Vierer "Deutschland I" , der mit einer entsprechenden Leistung eigentlich schon hätte durch sein können mit der WM-Qualifikation. Und alles stand wieder auf dem Prüfstand. Anschließend qualifizierte sich (wie berichtet) David Schmude mit Felix Landes (Neckarsulm) im Zweier in einem Einzelzeitfahren noch für das WM-Team. Ein Zweier, der offensichtlich läuft, und von dem auch der Viererkajak zu profitieren schein, denn David Schmude und Felix Landes haben sich in die erste Formation für das Großboot gefahren “ gemeinsam mit Kai Spenner und Martin Schubert (Friedrichshafen). "Diese Formation ist derzeit die schnellste und von den Fahrzeiten auch besser als die Vierer im Vorjahr" , erklärte Bundestrainer Arndt Hanisch aus der unmittelbaren WM-Vorbereitung in München. Gerade für den Viererkajak steht in Mailand viel auf dem Spiel. Platz sechs aller europäischen Boote im Finale ist notwendig, um dem Deutschen Kanu-Verband die wichtigen vier Quotenplätze für Olympia zu sichern. Denn eine Möglichkeit der Nach-Qualifikation gibt es für den Vierer im kommenden Jahr nicht. "Die letzten Tage waren schon etwas schwierig, alle waren müde. Aber es läuft von Tag zu Tag besser. Aber es wird in Mailand sicher ein Grenzgang; der Vierer kann mitmischen, aber es kann auch eng werden. Das Erreichen der Quotenplätze steht über allem" , so Hanisch aus München. Das gilt natürlich auch für Max Hoff im 1.000m-Einer und Max Rendschmidt mit Marcus Groß im Zweier, die ihr Pensum in der Vorbereitung ohne Probleme absolvieren konnten. "Aus dem letzten Trainingslager heraus steht einiges auf "grün" . Dies betrifft einmal den Viererkajak. Es ist natürlich schön, dass nun gleich zwei Essener in diesem Boot sitzen. Und wenn die Vier durchkommen und sich unter die ersten sechs europäischen Boote fahren, wäre dies supertoll. Das ist das Ziel. Max Hoff ist eine gute Vorbelastung gefahren und möchte es in Mailand natürlich besser machen als im Vorjahr bei der WM in Moskau. Einen Treppchenplatz wird er sicher anpeilen können. Auch Max Rendschmidt im Zweier fühlt sich gut. Wenn da nicht etwas Unvorhergesehenes passiert, sollte auch dieses Boot für die Quotenplätze und auch eine Medaille gut sein" , blickt Heimtrainer Robert Berger den WM-Rennen mehr als erwartungsvoll entgegen. Er ist "guter Dinge, dass die Ziele erreicht werden. Aber auch etwas traurig, nicht vor Ort dabei zu sein. Denn Mailand an sich ist schön; aber noch spannender wird es auf der Regattastrecke von Idroscalo zugehen" . "Wir freuen uns nun riesig auf die WM. In dieser Woche möchten wir den ersten Teil eines großen Traums erfüllen und das Boot für Rio qualifizieren. Und wenn man das Boot schon qualifiziert hat, möchte man auch im nächsten Jahr dabei sein. Also heißt es Vollgas geben" , lautet nicht nur die Devise von Kai Spenner.