Saisonauftakt mit Weichenstellung für Olympia

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An diesem Wochenende kommt es auf der Duisburger Wedau im Olympiajahr zum ersten Stelldichein der deutschen Kanu-Elite. Mit dabei auch die KG Essen mit 20 Aktiven

Es geht los! Der erste Wettkampf der Olympiasaison 2016 steht an. Und der hat es direkt in sich. Denn schon bei der ersten von zwei nationalen Sichtungen des Deutschen Kanu-Verbandes wird an diesem Wochenende auf der Duisburger Wedau der Kampf um die heiß begehrten Olympiatickets eröffnet. Am Start sein wird alles, was Rang und Namen hat. Die Zielsetzung ist für alle bei dieser Pflichtveranstaltung klar: die Weichen zu stellen für eine erfolgreiche Saison, bei der es neben Olympia auch um die U23- und Junioren WM und EM geht. "Man hat schon gemerkt, dass alle das Training sehr ernst genommen und mit hoher Motivation in die Saisonvorbereitung gegangen sind" , macht auch Chef-Bundestrainer Reiner klar, das schon diese Auftaktveranstaltung im Olympiajahr unter besonderen Vorzeichen steht. Denn sowohl für die Olympiakernmannschaft des Verbandes (Sportler, die dem bei der Vorjahres-WM erste Startplätze für Rio gesichert haben) wie auch ambitionierte Angreifer gilt es, die nationale Hürde zu nehmen und in die Nationalteams zu fahren, die anschließend in die internationalen Qualifikationen gehen. Mit einer starken Mannschaft von insgesamt 20 Aktiven möchte auch die KG Essen die Chancen nutzen, eine entscheidende Runde weiterzukommen. "Gut stehen die Zeichen " laut Robert Berger, Herrentrainer am Essener Bundesstützpunkt, insbesondere für die beiden Kernmannschaftsmitglieder Max Hoff und Max Rendschmidt. Sie müssen sich noch nicht in Topform präsentieren “ ist doch die Saison bis Rio noch lang. Dass aber dennoch der Anspruch besteht, auf der Spezialstrecke national vorne zu liegen, macht Max Hoff klar. Denn auch ohne spezielle Vorbereitung auf die Sichtung ist er "guter Dinge" und möchte über 1.000m vorne liegen. Er war es auch, der seit 2007 national dominierte und sich so den internationalen Startplatz im 1.000m-Einerkajak sichern konnte. Hinter Max Hoff war es in den letzten Jahren dann Max Rendschmidt, der zu den stärksten nationalen Fahrern zählte und der wie Hoff vor keinen großen Problemen stehen sollte. Gespannt sein darf man dann auf das Abschneiden von Kai Spenner, der laut Berger "in den Trainingslagern eine gute Tendenz hat aufweisen können" . Er möchte eine Empfehlung in Richtung Bundestrainer abgeben, was die Position eines Ersatzfahrers für Rio anbelangt. Gut weiter entwickelt hat sich auch Frederick Illtz, der sich wie im Vorjahr in die U23-Nationalmannschaft fahren möchte. Nach persönlich unbefriedigender Vorjahres-Saison möchte auch Jonas Ems wieder angreifen. "Aufhören stand nach verpasster WM nicht zur Debatte. Diese Olympiasaison in Angriff zu nehmen, war immer mein Ziel," erklärte Jonas Ems. Es wurde analysiert und Umstellungen im Training und Wechsel zu Trainer Berger vorgenommen. Nach zwei Warmwassertrainingslager mit der KG Essen in Florida hat sich Jonas Ems in einem letzten Trainingslager im direkten Vorfeld der Sichtung intensiv am Baldeneysee und auf der Wedau vorbereitet; um unter den heimischen Gegebenheiten zu trainieren, die er auch an diesem Wochenende antreffen wird. "Gut, dass ich mit der Feuerwehr Essen einen tollen Arbeitgeber habe, der mir dies ermöglicht" , so Jonas Ems. Die Chance, tatsächlich noch auf den Olympiazug nach Rio aufspringen zu können, ist schon gering. Aber vakant ist derzeit noch der Quotenplatz im 200m-Einer. Und den gilt es in Angriff zu nehmen. "Das ist theoretisch möglich. Und das ist die Motivation. Wenn ich die nicht hätte, wäre ich definitiv im Sport am falschen Platz!" , gibt der 29-Jährige Jonas Ems ein Statement ab. Neben ihm geht mit Christopher Weiland zudem ein weiterer schneller Sprinter in die Rennen. Während die Mittelstreckler wie Hoff und Rendschmidt über 1.000m und 500m an den Start gehen, steht für die Sprinter nur die 200m-Distanz auf dem Programm. Bei den Damen sind es dann Anna Kowald und Katharina Köther, die eine Empfehlung abgeben wollen. Auch bei den Damen wird es darum gehen, sich für den 200m-Einer ins Gespräch zu bringen, der für den Verband noch qualifiziert werden muss. Es wird auf jeden Fall überaus spannend am Wochenende. Das wird auch Trainer Robert Berger so sehen, der zuversichtlich bekräftigte "wir sind im Plan" .