Max Hoff im Pech und siebter im Einer

Beitragsbild
Max Hoff stand das Glück in der Lagoa-Bucht von Rio nicht zur Seite. Im 1.000m-Einer verfehlte er die Medaillenränge und wurde siebter Es hat nicht sollen sein. Der Traum von einer weiteren Olympiamedaille, der ganz große Traum von Gold im 1.000m-Einer hat sich für Max Hoff von der KG Essen nicht erfüllt. Im Finale fuhr er als siebter über die Ziellinie. Und dabei hatte sich Max Hoff nach Vorlauf und Halbfinale gut geführt, wollte "die Jungs im Finale schon ärgern" . Auch Heimtrainer Robert Berger hatte ein gutes Gefühl, Hoff noch zuvor geschrieben "wir stehen alle hinter dir; Glück auf" . Aber das Glück war in diesem Rennen wahrlich nicht auf Max Hoffs Seite. Nicht nur er hatte vor dem Finale erklärt, dass es sicher ein offenes Rennen werden würde, bei dem es keinen Favoriten gibt" . Aber gerade für ihn wurde es kein offenes Rennen. Schon auf der Strecke wurde deutlich, dass er zu weit zurück fiel; dass eigentlich etwas nicht stimmen konnte. Im Ziel dann fuhr er direkt etwas zurück, um anschließend große harte Blätter aus dem Wasser zu fischen. Das, wovor sich die Kanuten fürchteten, war offensichtlich eingetreten: Blätter oder Kraut am Steuer oder Bug “ was natürlich eine enorm bremsende Wirkung hat. Ärgerlich klatschte Hoff auch das Paddel auf Wasser. Das war es, das Rennen war gelaufen. Überraschend überhaupt der Zieleinlauf. Es gewann der Spanier Marcus Walz vor Josef Dostal/Tschechien und Ronald Anoschkin/Russland. Raus aus den Medaillenrängen waren wie Hoff ebenfalls die Mitfavoriten Fernando Pimenta/Portugal und Rene Holten Poulsen/Dänemark. "Das ist schon ein enttäuschendes Ergebnis für Max. Die Form stimmte; er hätte um eine Medaille mitfahren können. Mit der viertbesten Zeit im Halbfinale wollte er angreifen. Aber man sah, dass ab einem bestimmten Punkt Speed verloren ging. Und dann fährt er direkt nach dem Ziel etwas zurück, um die Blätter abzufischen. Das ist mehr als schade. Speziell für Max, der sich mit diesem Boot immer so sehr identifiziert hat. Das wird ihn sehr treffen. Und ich kann nur sagen: das hat hier den Falschen getroffen" , kommentierte ein sichtlich mitgenommener Robert Berger, der mit seinem Schützling mitlitt. So ging es auch den Trainingspartnern von Max Hoff, die alle und wie viele andere ins Regattahaus gekommen waren, um Max anzufeuern. Sie hielt es schon kurz vor dem Finale nicht mehr auf den Sitzen. Tief betroffen zeigte sich spezielle Kai Spenner, Freund und Trainingspartner in der gesamten Olympiavorbereitung von Hoff. Er wollte Max direkt eine Nachricht schreiben, brauchte aber auch so einige Minuten, um nur annähernd Worte zu finden. Denn er wusste sicher am besten, wie sehr sich Max diese Medaille wünschte und auch erarbeitet hatte. Und wie sehr er damit auch an seine Wegbereiter etwas zurück geben wollte. So wie wohl auch an Kai Spenner. "Wenn sich mein Traum erfüllt und ich diese Medaille gewinne, dann lass ich sie teilen und gebe Kai eine Hälfte; dafür, dass er mich die ganzen Monate so geduldig unterstützt hat" , hatte Max Hoff gut gelaunt und optimistisch im Trainingslager Duisburg gesagt. Aber es hat nicht sollen sein. Nach Platz fünf in Peking und Bronze in London gab es in Rio kein Happy End für Max Hoff. Zumindest nicht im Einer. "Ja, was soll ich sagen. Das war halt scheiße. Hab mir schon nach 200 Metern Blätter am Steuer eingefangen und hatte danach keine Chance mehr, vorne mitzufahren. Ich habe mich vor dem Finale sehr gut gefühlt, auch beim Einfahren war alles gut. Aber dann war dieser Blätterteppich in der Bahn. Wollte ihn noch umfahren, aber es ging nicht mehr. Das ist schon schade, wenn ein Rennen so entschieden wird. Das ist bitter. Da läuft erst einmal vor einem ab, was man alles investiert hat" , gab Max Hoff aus Rio durch. Hatte sich da aber auch schon wieder etwas gefangen. "Was soll es, dies ist nicht mehr zu ändern. Jetzt geht es auf Samstag zu" . So ist es, nun heißt es, den Schalter umzulegen auf die zweite Chance im Viererkajak.