KGE-Weichen sind gestellt

Auf der ersten von zwei nationalen Sichtungen des Deutschen Kanu-Verbandes präsentierten sich die KGE-Kanuten überaus erfolgreich und verschafften sich eine gute Ausgangsposition für die zweite Sichtung in zwei Wochen.   Brandenburg: Die Wettkampfsaison der Rennkanuten ist eröffnet: auf dem Brandenburger Beetzsee stand die erste von zwei nationalen Verbandssichtungen auf dem Programm, bevor in zwei Wochen die „Rangliste“ ihren Abschluss findet. Und so kühl und ungemütlich es am Beetzsee war, so heiß ging es auf dem Wasser her. Die Aktiven gaben alles, aber auch der See. Er zwang die Veranstalter aufgrund widriger Wind- und Wasserverhältnisse letztendlich dazu, die geplanten 2.000m-Einzelzeitfahrten erst kurz vor den Starts zu verkürzen auf 1.000 Meter. Da war Flexibilität vor allem der Sportler gefragt. Eine Änderung, die sicher dem ein oder anderem zugutekam; anderen nicht. Alles in allem schlugen sich die Aktiven der KG Essen nicht nur unter diesem Bedingungen mehr als achtbar; sie präsentierten sich auf breiter Basis sehr gut aufgestellt – das machten die abschließenden Ergebnislisten sichtbar. Über 15 Platzierungen in den Einzeldisziplinen und Ranglisten unter den ersten drei; und weiteren über 20 Ergebnissen unter den „Top Ten“ sprechen da für sich. Womit sich alle eine gute Ausgangsposition für die zweite Sichtung in zwei Wochen an selben Ort verschafft haben dürften. Das sah auch Herren-Trainer Robert Berger so: „Trotz suboptimaler Bedingungen haben sich unsere Leute gut verkauft. Ich bin ehrlich gesagt, mit den Leistungen voll zufrieden. Damit sind wir auf einem guten Weg für die zweite Sichtung“. Allen voran gab es an den Ergebnissen von Max Rendschmidt nichts zu kritisieren; er war ganz weit vorne dabei. Nach starken 250m als zweiter und dritter über 1.000m liegt er nun zur Halbzeit knapp hinter Tom Liebscher/Dresden (seinem Gold-Viererpartner aus Rio) auf Rang zwei der Gesamtrangliste. Ihre Chancen gewahrt haben nach starken 250m und 1.000m-Teilergebnissen punktgleich auf Rang fünf der Gesamtrangliste auch Kai Spenner, Frederick Illtz und Tobias-Pascal Schultz! „Neben Max haben die drei einfach ein gutes Ding gemacht“, so Berger. Bei den Herren Junioren war es dann insbesondere Niklas Petri, der zu überzeugen vermochte. Nach jeweils Rang vier über 200m und 1.000m führt er nun die Gesamtrangliste gemeinsam mit dem Berliner Jacob Schopf an. „Und dabei ist über der Sprintdiatanz sicher noch Luft nach oben“, wie Juniorentrainer Christoph Steinkamp berichtet. Da hat sich sicher schon jetzt ausgezahlt, dass Niklas Petri laut Steinkamp im Winter sehr viel und fokussiert trainiert hat. Auch Philipp Hardy hat sich mit seinen Ergebnissen alle Möglichkeiten offen gehalten, international zum Einsatz zu kommen. „Da ist er auf Schlagweite“, so Steinkamp. Sehr gut präsentiert haben sich auch die KGE-Damen. Katharina Köther findet sich nach Platz zwei über 250m, Rang drei über 200m derzeit auf Platz zwei der Kurzstreckenrangliste wieder; im Gesamtklassement mit den 1.000m liegt sie auf Platz sieben. Herausragendes Ergebnis von Caroline Arft war sicher ihr zweiter Platz über 200m nur hauchdünn hinter Olympiasiegerin Tina Dietze /Leipzig. Auch bei den Damen wird es in zwei Wochen ganz spannend zugehen. Letztendlich aber war es Juniorin Lisa Oehl, die den einzigen Tagessieg aus KGE-Sicht einfuhr. Im 200m-Einer setzte sie sich gegen die gesamte nationale Konkurrenz durch! Sie hatte im Ziel zwar schon realisiert, dass es ganz gut gewesen sein musste. Nach dem genauen Einlauf aber musste sie doch noch fragen, „Habe ich echt gewonnen; mir kommen die Tränen“, drückte sie erst einmal ihren Trainer Joaquin Delgado. Und auch Svenja Hardy konnte im Juniorenbereich als siebte gut mithalten.   Entspannt hatte ja Max Hoff in die Sichtung gehen wollen. Er aber wurde in der Nacht vor den Rennen von Fieber heimgesucht und trat vorzeitig die Rückreise an. Als Top-Leistungsträger hat er aber noch alle Chancen auf der zweiten Sichtung Neben den Wetterkapriolen gab es auch noch einige Aufregung um eine neuerliche Entscheidung der Internationalen Canoe Föderation. Danach soll wie geplant der 500m-Vierer der Herren ins Programm aufgenommen werden; der 1.000m-Vierer aber nicht wegfallen, sondern zumindest bei der WM bestehen bleiben. Äußerst zufrieden war das Trainergespann Berger/Steinkamp auch mit der Ausbeute aus NRW-Sicht, denn neben den KGE-Assen konnten sich einige NRW-Sportler behaupten, die ebenfalls am Essener Bundesstützpunkt trainieren.   Fotos: Auf Max Rendschmidt war wieder einmal Verlass Den einzigen Sieg fuhr Juniorin Lisa Oehl ein und freute sich riesig. Sie hat sich damit eine ausgezeichnete Ausgangsposition verschafft