Hoff gewinnt EM-Gold auch auf Langstrecke

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Nachdem er schon im 1.000m-Zweierkajak mit Marcus Gross (Berlin) Europameister wurde, legte Max Hoff noch einmal nach und gewann auch im 5.000m-Einer

 

Plovdiv: War das eine Europameisterschaft. Nicht nur für den Deutschen Kanu-Verband, der die Rückreise aus Plovdiv/Bulgarien mit sechs EM-Titeln antrat. Sondern speziell auch für Max Hoff!

Denn nach dem Gewinn der Goldmedaille im 1.000m-Zweierkajak mit Marcus Gross (Berlin) setzte er sich auch im letzten EM-Rennen, dem 5.000m-Einerkajak durch - und gewann sein zweites EM-Gold! Und seinen zehnten EM-Titel insgesamt!

Und für die Zuschauer sollte gerade dieses Rennen, gefahren in 750m-Runden, zum EM-Ende noch einmal ein spannender Leckerbissen werden. Hochkarätig besetzt, ging das große Feld auf die lange Distanz. Sich aus den anfänglichen Start-Kabbeleien heraushalten wollend, lies sich Max Hoff zunächst aus der Mitte heraus etwas zurückfallen, um außen raus freiere Fahrt zu haben. Nach 800m war er dann wieder ganz vorne mit dabei. Und schnell hatte sich eine Vierer-Spitzengruppe gebildet mit Max Hoff. ""Wir mussten dabei das Tempo schon hoch halten, damit die Verfolger nicht heran kommen"", beschrieb Hoff später die kräfteraubende Fahrt. Immer wieder gab es Positionskämpfe, um sich zu lösen, einen Konkurrenten abzuschütteln. Am Ende bestand die Spitzengruppe aus drei Fahrern, neben Max Hoff noch Dauerkonkurrent Fernando Pimenta (Portugal) und Eivind Vold (Norwegen). ""Ich habe auf den letzten 250m versucht, gegen zu halten und mich durchzusetzen"", beschrieb Max Hoff später die entscheidende Phase. Und er schaffte es tatsächlich mit einer ungeheuren Energieleitung und einem unglaublichen Endspurt, als erster im Ziel einzufahren. Bei aller Erschöpfung, Kraft für einen Jubel war da noch! Max Hoff war Europameister im 5.000m-Einer geworden. Und hatte zudem seinen zehnten EM-Titel insgesamt gewonnen!

""Ehrlich gesagt, das war schon cool, und ich freu mich sehr: Doppel-Gold bei dieser EM. Von der sportlichen Wertigkeit war natürlich der Titel im olympischen 1.000m-Zweier deutlich wichtiger. Aber die lange Strecke macht mir einfach einen Riesenspaß. Und nun in beiden Disziplinen zu gewinnen, ist einfach unheimlich schön. So gesehen, also alles bestens! Und gerade der Zweier war ein Lichtblick und Motivation für die noch anstehende WM!"" bilanzierte Max Hoff.

Ein wenig hatte er aber auch mit dieser Bilanz geliebäugelt, wie er am Ende schmunzelnd erzählte. ""Ich bin ja ein wenig abergläubisch. Und hatte die persönliche Rückennummer 141. Irgendwie glaube ich immer, dass die Platzierung im Wettkampf einer der Ziffern der Rückennummer entspricht. Ich kann nur gewinnen, wenn die Zahl auch in der Startnummer ist. Jetzt hatte ich sogar zweimal die ""eins"" in der Nummer. Marcus hatte schon die Befürchtung, nicht dass wir nachher vierte werden. Aber nun bin ich zweimal erster geworden, also zwei-mal die eins; wie in der Rückennummer. Es hat also gepasst"".

Zum Schluss nach dem Rennen gab es dann noch einen traditionellen Brauch. Immer, wenn Max Hoff beim letzten Rennen den Langstreckeneiner gewinnt, gibt es für alle drei Platzierten nach der Siegerehrung ein von KGE-Clubmanager Heino Terporten ein Gläschen Gerstensaft. So auch in Plovdiv - zur Freude aller Beteiligten. Das war übrigens seit 2014 wieder das erste Mal; da war Max zuletzt Langstrecken-Europameister geworden.

 

Für gut zwei Wochen ist nun für Max Hoff, Max Rendschmidt, Kai Spenner und Katharina Köther Heimtraining angesagt; dann geht es nach München in die direkte Vorbereitung auf die WM vom 23. bis 27. August in Racice/Tschechien.
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