KGE-Kanuten überzeugen bei erster Sichtung

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Dieses Bild hatte schon etwas: während die aus dem gesamten Bundesgebiet angereiste Konkurrenz nach und nach die lange Heimreise antrat, saßen die Trainer des Essener Kanu-Bundesstützpunktes Robert Berger (Kajak Herren), Arndt Hanisch (Sprint), Christoph Steinkamp (Damen Junioren) und Martin Mieke (Herren Junioren) zusammen mit KGE-Club-Manager am Rande der Duisburger Wedau und ließen einen Kräftezehrenden und Nervenaufreibenden Sichtungstag Revue passieren. All die Anspannung der vergangenen Tage war abgefallen und sie schienen nicht nur die Abendsonne zu genießen. Insgesamt hatten die KGE-Kanuten neun Siege, drei zweite und einen dritten Sichtungsplätze eingefahren. So eine Halbzeitbilanz im nationalen Sichtungsverfahren konnte kein anderer Verein aufweisen! Je zwei Siege gingen auf das Konto von Max Hoff und Jonas Ems, einmal war Tomasz Wylenzek erfolgreich und mit vier ersten Plätzen trumpfte Juniorin Anna Kowald auf. Hinzu kamen zwei zweite Ränge von Torben Fröse und je ein dritter Platz von Jonas Ems und Tomasz Wylenzek. Seinen ersten Auftritt im gelben Trikot der KG Essen bestritt auf der Wedau Neuzugang Max Hoff. Und bestätigte dabei laut Trainer Berger seine Ausnahmestellung. Schon in der auch von ihm als Mittelstreckenspezialist geforderten 250m Sprintstrecke zeigte er sich verbessert und überzeugte als sechster. Und nachdem das für ihn "Schlimmste" dann vorbei war, folgte seine Kür. Bei beiden geforderten 2.000m-Zeitrennen fuhr er einfach in seiner eigenen Liga und siegte unangefochten. "Es war schon anstrengend, lief aber auch sehr gut; Ich bin zufrieden" , kommentierte der Doppelsieger anschließend. Hinter ihm war es dann Torben Fröse, der für die ganz große Überraschung sorgte und mit einer - wie Robert Berger es formulierte - tadellosen Leistung gleich zweimal auf den zweiten Platz fuhr. "Damit habe ich natürlich nicht gerechnet. Aber das war nur das Vorgeplänkel; in der zweiten Sichtung geht es richtig ab" , kommentierte der 24-jährige bestens gelaunt. "Das da oben als zweiter, ist dass unser Torben? Das ist ja krass" , gab es für ihn mit Blick auf die Ergebnisliste auch Lob von Tomasz Wylenzek. Auf Platz neun über 2000m kam Norman Zahm ein. Eine tolle Vorstellung gelang ferner Jonas Ems. In den Sprintdisziplinen über je zweimal 250m und 100m kam es einmal mehr zu einem heißen Duell zwischen Jonas und dem Potsdamer Ronald Rauhe. Am Ende der vier Wertungsläufe trugen sich beide je zweimal in die Siegerliste eingetragen und nahmen gemeinsam die Führungsposition in der Sprint-Rangliste ein. Beige gehen nun mit der gleichen Ausgangsposition in die zweite Sichtung in drei Wochen. "Das war schon gut und wichtig, über beide Strecken je einmal vor Rauhe zu liegen; aber Jonas kann es noch besser" , zeigte sich Sprinttrainer Arndt Hanisch zufrieden und optimistisch. Eine große Überraschung war für ihn Stark Sprintspezialist Joshua Kröck mit Platzziffer vier über 100m und sieben über 250m. Im Rahmen seiner derzeitigen Möglichkeiten (Abitur) blieb Matthias Krost mit Mittelfeldplatzierungen. "Juhu, ich lebe noch" , konnte ein zwar geschaffter, aber zufriedener Tomasz Wylenzek am Ende der Sichtung schon wieder scherzen. Er hatte ein Riesenprogramm bewältigt und war auf allen Strecken angetreten. Mit einem Sieg in einem 250m-Zeitfahren, zwei dritten Plätzen ebenfalls über 250m und über 100m sowie zwei guten sechsten Plätzen auf der ungeliebten 2.000m-Distanz gab er eine Empfehlung in Richtung Bundestrainer ab und hielt sich alle Optionen für das weitere Sichtungsverfahren offen. Viel Lob erntete an der Wedau Anna Kowald. In ihrem ersten Juniorenjahr fuhr sie über 100m und 250m wie aus dem Lehrbuch und der Konkurrenz auf und davon. Bei allen vier Zeitfahrten lag sie mit rund einer Sekunde vorn “ das ist im Sprint eine Welt! Und auch auf der Angstdistanz von 1.000m mischte sie als fünfte kräftig mit. Keine Frage: Anna zählte am Ende zu den ganz großen Gewinnern dieser ersten Sichtung und hat darf sich berechtigte Hoffnungen im Hinblick auf die Juniorenweltmeisterschaften in Brandenburg machen. Klasse auch der Auftritt der noch Jugendlichen Annabelle Bösing. Für sie ging es vorrangig darum, schon einmal in eine Sichtung hereinzuschnuppern und vielleicht die ein oder andere ältere Konkurrenz "zu ärgern" , was ihr speziell mit Rang fünf über 100m und Rang 11 über 250m bestens gelang. "Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Die Ausgangsposition für die zweite Sichtung ist gelegt; nun heißt es in den kommenden drei Wochen konzentriert weiter zu arbeiten" , bilanzierte Trainer Berger am Ende entspannt.