Werbung für den Kanusport

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"Ist das nicht eine Werbung für den Kanusport?" war vielfach zu hören am letzten Wochenende rund um die Regattastrecke des Baldeneysees. Es war heftig was los bei der großen internationalen Frühjahrsregatta, zu der 70 Vereine aus dem Bundesgebiet und benachbarten Ausland annähernd 900 Sportler in 1900 Booten gemeldet hatten - ein großes Treffen der Kanuszene von jüngsten Schülern bis hin zur erfahrenen Leistungsklasse. Untergbracht überwiegend in Wohnwagen und Zelten wurde es das erwartete "Familientreffen" mit Flair zu Land und herausragenden Wettkämpfen auf dem Wasser. Lautstark waren die Anfeuerungsrufe der Trainer, Fans und Eltern bis weit in den See hinein zu hören “ die Stimmung war einfach klasse. Und dies, obwohl gerade am Samstag zu den NRW-Einer-Langstreckenmeister-schaftsrennen das Wetter zu kippen drohte und heftiger Wind aufzog. Da galt im Vorfeld der Blick von Regattaleiter Olaf Schade nicht nur dem Geschehen auf dem Wasser, sondern auch dem Himmel “ ob das Wetter halten oder die Vorhersagen eintreten würden. "Aber ich muss sagen, trotz diesen schwierigen Bedingungen ist alles gut gegangen" , war Olaf Schade am Abend Entspannung anzumerken. Viele hatten im Vorfeld ihre Bedenken geäußert, dass Langstreckenrennen mit solch riesigen Teilnehmerfeldern von über 80 Booten nicht zu stemmen seien. Aber dann wurden gerade diese Rennen die versprochenen Leckerbissen für die Zuschauer. Wie an einer langen Perlenkette aufgereiht lagen die Starterfelder quer über den See vor dem Werdener Wehr “ auch eine kniffelige Aufgabe für die Starter. Und in kleinen, vom Ufer aus immer zu beobachtenden kleinen Runden wurde dann um die NRW-Meistertitel und Medaillen gekämpft. Wobei auch die DLRG alles gab und mit fünf Booten voll im Einsatz war, denn insgesamt gab es 41 (!) Kenterungen unter diesen Wetterbedingungen. Zu heftig waren die, wie es ein junger Bochumer Canadierfahrer formulierte, "Mörderböen" , die so manchen Aktiven alles abverlangten. Aus Essener Sicht waren es dann die Lokalmatadoren von der KG Essen, die trotz Abwesenheit der bereits ins DKV-Trainingslager nach Kienbaum abgereisten Nationalmannschaftsfahrer herausragen konnten und die Farbe gelb bei den Siegerehrungen bestens präsentierten. Denn bei insgesamt acht Meisterschaftsrennen gingen vier Titel, eine Vizemeisterschaft und drei Bronzemedaillen an die KGE. Bei den Herren waren es im 5.000m-Einer die Zwillingsbrüder Fabian und Niklas Kux, die als Sieger und dritter überzeugten; bei den Damen gewann Friederike Leue. Und einmal mehr war es Anna Kowald, die den Langstreckentitel bei den Juniorinnen holte; Katharina Schneider kam als dritte ins Ziel. Annabelle Bösing war dann schnellste NRW-Jugendliche und Tobias-Pascal Schultz überraschte als Vizemeister der Jugendlichen. Schon am Freitag bei den 200m-Sprintrennen dominierten die KGE-Asse und holten Sieg um Sieg: Jonas Ems vor Joshua Kröck bei den Kajaks, Tomasz Wylenzek bei den Canadierfahrern, Eef Haaze vor Friederike Leue und Lisa-Marie Braun bei den Damen. Dann Anna Kowald im Einer und Zweier mit Hanna Wenderoth bei den Juniorinnen; und zweite wurde noch Annabelle Bösing in der Jugendklasse. Mit viel Engagement gingen auch die Kleinsten in die Rennen. Nicht das Ergebnis war das Wichtigste, sondern der Spaß an der Sache. Wie bei Christine Kowald, mit 10 Jahren Jüngste der KGE-Mädchen. "Über 1500 Meter ist sie letzte geworden, genau wie ich damals" , lachte die große Schwester Anna; eine Steigerung sicher schon im Blick. Auch vorbehaltlich der noch ausstehenden 500m- und 1.000m-Rennen am Sonntagnachmittag war die Regatta eine gelungene Veranstaltung, die auch von Ulrich Feldhoff, langjährigem Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes sowie der ICF (Internationaler Kanu-Verband) viel Lob erntete.Und wenn man all die gute Laune und Atmosphäre sowie das Engagement der Aktiven, Trainer und Eltern mitbekam, konnte man die These, die ein junger Kanute auf sein T-Shirt gedruckt hatte, nur unterstreichen: "Paddeln macht glücklich!"