Ems gewinnt Bronze im Zweier; Silber für Hoff im Vierer

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Spannung lag am vergangenen Wochenende in der Luft bei der Weltcup-Kanuregatta auf der Duisburger Wedau, bei der es neben einer letzten großen internationalen Standortbestimmung vor der Weltmeisterschaft im August in Szeged/Ungarn das deutsche Team auch um die WM-Fahrkarten ging. "Dieser Weltcup hat uns gezeigt, dass die Konkurrenz nicht schläft. Es ist in vielen Disziplinen einiges in Bewegung" , kommentierte der Chef-Bundestrainer des Deutschen Kanu-Verbandes, Reiner Kießler das Abschneiden der sonst so erfolgsverwöhnten deutschen Flotte. Direkt im ersten Finale ging Max Hoff im 1.000m-Einerkajak ins Rennen. Mit einer souveränen Vorstellung im Halbfinale hatte er sich sicher in diesen A-Endlauf fahren können, und man durfte gespannt sein, wie sich der Vorjahressieger hier behaupten konnte, nachdem er im Vorfeld eine Schulterverletzung auszukurieren hatte. Am Ende fuhr Max knapp an den Medaillen vorbei und kam als vierter hinter dem Sieger Rene Houlten Poulsen aus Dänemark, dem Kanadier Adam van Koeverden und Eirik Veraas Larsen aus Norwegen ein. "Das war ein hohes Streckentempo heute, bei dem mir am Ende etwas das gewohnte Stehvermögen fehlte. Aber ich hatte im Vorfeld die ganz harten Belastungen im Training vermieden, um der Schulter die nötige Ruhe zu geben. Das fehlt dann in der Weltspitze. Aber mein Ziel war, mich zu qualifizieren und Beschwerdefrei über die Strecke zu kommen. Dies ist mir gelungen" , so Hoff. Und auch KGE-Trainer Robert Berger sah keinen Grund zur Beunruhigung. "Wichtig war erst einmal, dass Max ohne Schmerzen die Rennen bestreiten konnte und die nationale Konkurrenz mit Paul Mittelstedt (Neubrandenburg) hinter sich lässt. Das ist klar gelungen. Ohne entsprechende Wettkampfhärte und höchste Trainingsbelastungen ist es nicht verwunderlich, nicht ganz vorne zu fahren." Und auch Bundestrainer Kießler zeigte sich sicher, "dass Max noch kommt in der Saison" . Nur kurze Zeit nach dem Einerfinale stand dann für Max Hoff noch der zweite Einsatz im 1.000m-Vierer an. Und hier sicherte sich das deutsche Quartett mit den drei Berlinern Marcus Groß, Norman Bröckl und Robert Gleinert sowie Max Hoff dann knapp hinter Russland die Silbermedaille. "Jungs, das war ein gutes Rennen" , gab es anschließend Lob vom Disziplintrainer Detlef Hofmann. Mit Spannung erwartet wurde auch das Rennen im 200m-Herrenzweier, bei dem erstmals Ronald Rauhe (Potsdam) und Jonas Ems an den Start gingen. Schon in den Vorrennen gaben beide einen Vorgeschmack darauf, was die Zuschauer im Endlauf zu erwarten hatten: ein Wimpernschlagfinale, in das das deutsche Boot tatsächlich eingreifen konnte. Und dies nach nur wenigen Tagen gemeinsamen Trainings. Am Ende kamen Ronald Rauhe und Jonas Ems nur wenige Zentimeter hinter den Booten aus Litauen und Schweden ins Ziel. "Uns fehlt noch etwas die Feinabstimmung. Und kurz vor dem Ziel hatten wir noch einen kleinen Wackler. Aber wenn es läuft, sind wir ein richtig schnelles Boot. Es macht richtig Spaß, und ich bin zuversichtlich, dass wir den Abstand nach vorne noch mit Training wettmachen können" , zeigte sich Schlagmann Rauhe begeistert von dem Zweier. Und auch Jonas Ems zeigte sich optimistisch hinsichtlich weiterer Steigerungen, "wenn man bedenkt, dass wir nach nur wenigen Trainingseinheiten hier vorne mitfahren" . Zufrieden mit sich war auch Torben Fröse, der auf der nichtolympischen Strecke des 500m-Einers ins A-Finale vorfahren konnte, "obwohl mir ja die 1.000m mehr liegen" . Im Finale dann kam Torben auf Platz sechs ein. Nun bleibt für ihn abzuwarten, ob diese Empfehlung an die Bundestrainer eine WM-Nominierung nach sich zieht. Für Tomasz Wylenzek war es ganz schwer, sich gegen die zahlreichen Sprintspezialisten im 200m-Einercanadier durchzusetzten. Obwohl er sich gegenüber dem Weltcup in Posen/Polen deutlich verbessert zeigte, reichte es nicht für das A-Finale. Im B-Finale wurde "Tomek" schließlich fünfter. Auch für ihn bleibt nun die Entscheidung des Trainerrates abzuwarten, zumal auch die beiden 1.000m-Zweiercanadier das A-Finale verpassten. Nicht zufrieden mit sich war am Ende Eef Haaze im niederländischen Team. Wie schon in Posen/Polen verpasste sie die A-Finals. "Dies ärgert mich, weil ich es einfach besser kann" , so Eef.