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Kategorie: Import
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Geschrieben von Super User
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Von Argentinien bis Venezuela
hatten am vergangenen Wochenende die Aktiven und Fans aus 64 Nationen bei den
Junioren-Weltmeisterschaften in Brandenburg am Beetzsee für erstklassige
Leistungen und eine tolle Stimmung gesorgt. Und da passte es bestens ins Bild,
dass gerade im letzten Finalrennen noch eine Goldmedaille durch den Damenvierer
an Deutschland ging. Besser hätte der Abschluss nicht sein können.
Mit im Boot hatte auch Anna Kowald gesessen; und wie ihre
Partnerinnen Sophie Hammer, Virginia Najork (beide Berlin Köpenik) und Isabel
Fried (Karlsruhe) genoss sie alles in großen Zügen, zumal sie ja nur Stunden
zuvor schon eine Bronzemedaille im 200m-Einer gewonnen hatte.
Und nach der Medaille "wollte ich so gerne noch einmal
aufs Treppchen. Das war so schön. Ich habe den Mädchen gesagt, da müssen wir
irgendwie drauf, das ist der Hammer!" Ob dann diese Ansprache der 16-jährigen
Essener Powerfrau für einen solchen Motivationsschub gesorgt hat, sei mal dahin
gestellt. Auf jeden Fall fuhren die vier ein "bombastisches" Rennen und den
zweitplatzierten Ungarinnen über zwei Sekunden auf und davon. Das sind im
Damenvierer auch gleich zwei Welten. Schon auf den letzten Metern im Rennen war
bei Anna ein Lachen auszumachen, da war sie sich sicher, sie hatten Gold gewonnen.
Und den Vierer nach der Ziellinie fast zum Kentern
gebraucht, so ungestüm war da der Jubel im Boot. Übrigens bescherten sie dem
Deutschen Kanuverband in dieser Disziplin das erste Gold seit 14 Jahren.
Anschließend war gerade für Anna Kowald als Gold- und
Bronzemedaillengewinnerin eine neue Disziplin angesagt: Interviews geben für
Radio und Fernsehen. "Ich fass es nicht; da waren schon am Steg Mikros und
Kameras; dann sprechen vor einer vollen Tribüne “ krass!" war Anna baff
erstaunt über den Rummel einer Weltmeisterin.
"Anna, Anna, hast du mich gehört?" war für Schwester Christine (10) nach der
Siegerehrung die wichtigste Frage. Sie hatte die große Schwester kräftig mit
schwarz-rot-goldenen Fähnchen angefeuert, was die mit einem "Sicher, vom Start
an hab ich dich gehört" schmunzelnd bestätigte. Zu der Einer-Bronzefahrt zuvor wären
Annas Eltern dabei fast zu spät
gekommen. Sie hatten vom Urlaubsort Rügen verkehrsbedingt Stunden mehr gebraucht
und so schon das Halbfinale verpasst. Am Ende aber waren sie rechtzeitig da und
nahmen ihre Tochter anschließend glücklich noch für wenige Tage mit. Aber ein
richtiger Urlaub ist für Anna nicht angesagt. Nach Laufen auf Rügen ist schon
zum Ende der Woche hier in Essen wieder Paddeln angesagt; denn Anfang September
stehen die Deutschen Meisterschaften in München an.
"Jungs, wir sind stolz auf euch!" war auch Einer-Europa-
und Weltmeister Max Hoff indirekt
bei der Junioren-WM dabei; er war immer über alle Ergebnisse der nachrückenden
Garde informiert. Und einer der ersten, die per SMS Max Rendtschmidt (Rheidt)
zu Silber im 1.000m Einer und zu Gold 50 Minuten später im 1.000m-Zweierkajak gratulierte.
Die beiden "Maxe" kennen sich aus Wildwasserzeiten; zudem trainiert der
Rheidter mit am Bundesstützpunkt der KG Essen.
Auf eine mehr als erfolgreiche
Junioren-WM kann auch Arndt Hanisch
zurückblicken; Sprinttrainer in Essen. Er betreute als Bundestrainer für die
Kajak-Herren zugleich die erfolgreichste Disziplingruppe. Drei Gold- und eine
Silbermedaille gingen auf das Konto von Max Rendschmidt und Tom Liebscher
(Dresden), der neben dem 1.000m-Zweier auch den 200m- und 500m-Einer gewann.
Beide dürften sich damit sicher in den Focus von Chef-Bundestrainer Reiner
Kießler und der A-Mannschaft gefahren haben, die sich seit diesem Wochenende
zur letzten Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Szeged/Ungarn (17-21.
August). Und keine Frage, dann wird sich Max Rendschmidt revangieren und Max
Hoff im 1.000m-Einer die Daumen drücken.