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Kategorie: Import
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Geschrieben von Super User
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Zagreb: Die deutsche Olympiaflotte bringt sich für London in Position,
das hat sie bei den Europameisterschaften von Zagreb eindrucksvoll unter Beweis
gestellt. Vier Titel in den Olympischen Disziplinen fischten die Aktiven des
Deutschen Kanu-Verbandes aus dem Jarun-See.
Und einer von ihnen
war auch Max Hoff, der in dieser Saison bislang an den Medaillen vorbei
gefahren war. Sein Sprung aufs oberste Treppchen zur Siegerehrung konnte nur
erahnen lassen, welche Last von seinen Schultern gefallen war. "Endlich, der
Knoten ist wohl geplatzt, es geht wieder aufwärts" , war dem KGEer die Erleichterung
nach dem Gewinn des EM-Titels im 1.000m-Einerkajak anzumerken. Vom Start an war
ihm ein starkes Rennen gelungen, mit dem er sich am Ende mit über zwei Sekunden
vor Rene Holten Poulsen (Dänemark) und dem Spanier Francisco Cubelos
durchsetzte.
"Die letzten Wochen
waren nicht einfach für mich. Das war hier nun ein Rennen, das mir Selbstvertrauen
und wieder mehr Spaß für die noch verbleibenden Wochen bis London gibt. Mit dem
Titelgewinn habe ich mich auch nicht in
die Favoritenrolle gebracht, aber die Konkurrenz hat gesehen, dass es mich noch
gibt" , erzählte ein strahlender und gelöster Titelverteidiger. Der zudem zum
vierten Mal in Folge Europameister geworden war.
Nach dankbar knapp verpassten
Treppchenplätzen bei den beiden
diesjährigen Weltcups klappte es im dritten Anlauf auch für Jonas Ems mit einer internationalen Medaille. Mit Ronald Rauhe wurde er im 200m-Sprintzweier Vize-Europameister.
In einem erneuten Wimpernschlagfinale waren nur Health-Schofield aus Großbritannien
um exakt 184/1000 Sekunden schneller; Bronze ging an das Boot aus Polen.
"Diese Medaille ist
jetzt die Belohnung für die bisherige Arbeit. Es war ein sehr gutes, aber noch
kein perfektes Rennen. Es ist auf jeden Fall schön, dass wir uns hier so zeigen
konnten; wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg in Richtung London. Das
gibt uns Selbstvertrauen" , ließ Jonas Ems
den Sprint entspannt Revue passieren. Und Schlagmann Rauhe betonte, "dass wir
je schon immer mit dabei und somit jetzt auch mal dran waren mit einer
Medaille. Sie musste früher oder später einmal fallen für uns. Nun ist der Bann
gebrochen" . Und er gab direkt einen zuversichtlich stimmenden Ausblick für die
Olympischen Spiele: "ja, Jonas, nun haben wir eine Bronzene vom letzt jährigen
Weltcup in Duisburg und hier eine Silberne. Eine Farbe fehlt uns noch!"
Nach seinem
Titelgewinn hoffte Max Hoff, dass sich sein Sieg auch positiv auf den
1.000m-Viererkajak auswirken könnte, der bislang unter den Erwartungen geblieben
war. Aber leider erfüllte sich dieser Wunsch nicht. Wie schon bei den Weltcups
in Posen/Polen und Duisburg reichte es für Marcus Groß, Norman Bröckl (Berlin),
Max Hoff und Tim Wieskötter (Potsdam) nicht für einen Medaillenrang. Hinter den
Europameistern aus Dänemark, Rumänien und Serbien fuhr das deutsche Quartett
auf den vierten Platz. Zwar konnte sich die Crew gegenüber dem siebten Rang von
Duisburg steigern, aber "auf der Strecke waren wir einfach zu langsam" , wie die
erste Analyse der vier lautete.
Nur um die Winzigkeit
von wenigen Zentimetern fuhr etwas später auch Tomasz
Wylenzek mit Stefan Holtz (Leipzig) als vierte im
500m-Zweiercanadier an einer Medaille vorbei. Beide hatten sich, wie übrigens
auch die Trainer am Ufer, im Ziel als dritte gesehen und sich schon gratuliert.
Dann etwas enttäuscht, stellten Wylenzek-Holtz aber dennoch klar, dass sie als
Mittelstreckenspezialisten durchaus zufrieden waren. "Mensch schade. Aber stark
und offensiv gefahren, ganz wie nach Plan" , lobte auch Bundestrainer Kay
Vesely. "Wir haben uns am Ende auch noch etwas Kraut an der Bootsspitze eingefangen;
aber es war ein wirklich gutes Rennen, mit dem wir uns gut präsentiert haben" ,
kommentierte Tomasz Wylenzek, der
wieder einmal an seine Grenzen gegangen war. Auch im ungewohnten 200m-Sprint
standen Wylenzek-Holtz im A-Finale; sie fuhren als siebte ein.
Eef Haaze wurde im
1.000m-Finale siebte und fuhr über 500m
ins- b-Finale.