Rendschmidt schafft Direkt-Quali fürs Nationalteam; weitere gute Leistungen der KGE-Kanuten

Bei der ersten von zwei Verbandssichtungen konnten sich die KGE-Kanuten gut in Szene setzten; die Konkurrenz zeigte sich aber ebenfalls stark

Duisburg: Das Kanusport-Wochenende hielt, was es versprach. Es ging einfach heiß her auf der Duisburger Wedau bei der ersten von zwei Verbandssichtungen. Von Freitag bis Sonntag sahen sich alle Aktiven mit schwierigen Bedingungen konfrontiert; starker Rückenwind, teils heftige Böen, vielfach seitlich einfallen mit nicht immer gleichen Bedingungen auf den neun Bahnen – allen wurde einfach alles abverlangt. Daran änderten die zumindest am Samstag und Sonntag durchaus sommerlichen Temperaturen nichts. Dazu eine bundesweite Konkurrenz, die sich einfach nur breit aufgestellt und bärenstark präsentierte.

„In diesem Olympiajahr sieht man direkt eine sehr hohe Leistungsdichte mit vielen jungen Nachwuchssportlern, die sich in die A-Finals und weit nach vorne fuhren“, brachte Robert Berger, Herrentrainer am Bundesstützpunkt das Wochenende auf den Punkt.

Rendschmidt RL1 Z3121 FinalMit durchaus guten Ergebnissen und in Schlagweite präsentierten sich dabei auch die Aktiven der KG Essen. Allen voran einmal mehr Max Rendschmidt, Olympiasieger und Weltmeister und das aktuelle Aushängeschild nicht nur in Essen. Bei stärkster nationaler Konkurrenz fuhr er über 250m als fünfter und über 500m als siebter ein. Über 1.000m aber verpasste er bei äußerst ungünstigen Bedingungen auf seiner Bahn das A-Finale; gewann dann aber dann sicher den B-Lauf. „Das war seit ewigen Zeiten mein erstes B-Finale und schön etwas blöd. Aber im A-Finale lief es richtig gut. Unser Trainingsaufbau ist im Olympiajahr auch gar nicht so sehr auf die erste Sichtung ausgerichtet. Von daher bin ich erst einmal zufrieden. Zumal die erste Quali und mich so etwas verbindet wie eine Hassliebe“, zeigte sich Max Rendschmidt durchaus versöhnlich mit seinem Auftritt. Was sich deutlich verbessert haben dürfte nach der Trainerratsberatung: denn er hat mit der Fahrzeit über 500m die geforderten Kriterien erfüllt und ist schon nach der ersten Sichtung durch hat sich ins Nationalteam gefahren, das nun in die internationalen Qualifikationen geht. Die zweite nationale Sichtung könnte er sich nun sparen.

„Eine tolle Leistung“ attestiert wurde ferner Nico Paufler durch Robert Berger. Der Mittelstreckenspezialist fuhr sich zur Überraschung nicht weniger sogar ins 250m-A-Finale. Und war am Ende doch rundum zufrieden „Die 250m waren mein bestes Sprintergebnis bislang. Über 500m Platz 4 im B-Finale war auch ok, und mit Platz 6 im 1.000m-A-Lauf bin ich auch zufrieden. Natürlich möchte man immer besser sein; aber es war für mich ein guter Start in die Saison“.

Stark verbessert gegenüber dem Vorjahr zeigte sich dann Ferdinand Dittmar. Ebenso wie Jonas Borkowski innerhalb der Sichtung auf der 1.000m-Strecke. Nachdem er über 250m und 500m nicht zufrieden war, war seine Beurteilung über 1.000m deutlich besser: „Oh ja, ich kann ja doch noch paddeln“. Er hatte sich tatsächlich ins B-Finale gefahren. Für Ferdinand Dittmar und Jonas Borkowski geht es darum, sich in die U23-Mannschaft zu fahren.

„Caro ist auf dem richtigen Weg“, zeigte sich Damentrainer Joaquin Delgado erleichtert nach den Damenrennen. Caroline Arft schaffte es, sich auf allen geforderten Strecken (1x 250m und 2 x 500m) in die A-Finals vorzufahren. Zwei fünfte Plätze hinter der nationalen Spitze und ein achter Rang auf einer windungünstigen Außenbahn waren ihre Bilanz. Damit sollte sie sich eine gute Ausgangsposition für die zweite Sichtung verschafft haben.Diese abschließende Sichtung steht nun in zwei Wochen erneut auf der Duisburger Wedau an. Danach werden die erweiterten Nationalmannschaften benannt, die in die internationalen Qualifikationen für die weiteren internationalen Meisterschaften und Olympischen Spiele gehen. Mit dabei weiterhin die KGE-Kanuten.

Es bleibt also weiterhin spannend im Kampf um die Nationalmannschaftszugehörigkeit und insbesondere Olympiatickets.