Frühaufsteher

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Frühmorgens, gegen 6.30 Uhr vor dem Regattahaus am Baldeneysee: von vereinzeltem Vogelgezwitscher abgesehen, ist es nahezu mucksmäuschenstill. Und der See präsentiert sich von seiner besten Seite spiegelglatt. Dennoch laden diese Bedingungen nicht gerade zu einem Frühspaziergang oder Frühsport ein, denn es ist um diese Zeit stockdunkel.             Interessant ist es aber allemal. Legen zunächst auf dem Bootssteg befindliche Badelatschen die Vermutung nahe, am Vortag vergessen worden zu sein, wird nach einigen Minuten klar, dass dem nicht so ist. Denn in Ufernähe tauchen Lichter auf, die sich fast gespenstisch, aber kontinuierlich dem Regattahaus nähern. Und immer deutlicher hörbar wird dann auch ein gleichmäßiges Wassergeräusch, schließlich als zügig aufgeführte Paddelschläge zu identifizieren.             An diesem Morgen sind es Max Hoff, Torben Fröse, Kai Spenner und Simon Heister, die ihr individuelles Frühtraining auf dem Wasser absolvieren. Schon um kurz vor sechs treffen sie sich, um punkt sechs in die Rennkajaks steigen und die ersten Wasserkilometer machen zu können. Eine Verlagerung nach hinten ist nicht möglich, denn für alle geht es schon früh morgens in Richtung Arbeit bzw. Uni. Und im Spitzenbereich ist es einfach unerlässlich, mehrmals in der Woche zweimal täglich auf dem Wasser zu trainieren. Paddeln in der morgentlichen Finsternis mag für Außenstehende vielleicht krass wirken, für das Quartett um London-Bronzegewinner Max Hoff ist es kein Problem. Das wird klar, als alle bestens gelaunt aus ihren Booten steigen. "Aber Lampen mussten wir schon auf den Booten anbringen. Und das nicht nur, um den gesetzlichen Vorgaben der Wasserschifffahrtordnung Rechnung zu tragen. Schließlich wollen wir ja nicht gegen eine Boje fahren oder die Orientierung verlieren" , erklärt Max schmunzelnd. Und U23-Europameister Kai Spenner ergänzt, "dass es eigentlich richtig Spaß macht, so früh und ungestört trainieren zu können" . Zudem die Temperaturen noch mild sind und man den See so glatt nur ganz selten vorfinde.             Wie Max Hoff und Simon Heister hat auch Kai Spenner dann noch etwas Zeit, eine erste Einheit im Kraftraum anzuschließen, während Torben Fröse zur Arbeit eilt. Denn er möchte pünktlich um 16.00 Uhr wieder zum Nachmittagtraining aufs Wasser “ rechtzeitig, bevor dann die Abenddämmerung einsetzt.