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Kategorie: Import
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Geschrieben von Super User
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Duisburg: Noch gehen zwar 120
Tage ins Land bis zu den Weltmeisterschaften in Moskau; der Kampf um die
WM-Tickets aber hat bereits am vergangenen Wochenende begonnen. Auf der
Duisburger Wedau gab sich die bundesdeutsche Kanu-Elite ein Stelldichein bei
der ersten von zwei nationalen Verbandssichtungen. Und sorgte direkt für heiß
umkämpfte Entscheidungen mit teils äußerst knappen.
"Gut
gemacht, Max, gutes Rennen" , war vielfach direkt nach dem Zieleinlauf des
A-Finals der Herren im 1.000m-Einerkajak zu hören. Und aus Essener Sicht gleich
zweifach zu deuten. Denn im Ziel lag Max Hoff vor Max Rendschmidt. Der
amtierende Einerweltmeister Hoff ließ dabei keinen Zweifel an seiner Dominanz
aufkommen. Nahezu wie in einer anderen Liga paddelnd, fuhr er auf nationalem
Parkett mit vier Bootslängen bzw. gut vier Sekunden Vorsprung weit vorweg.
"Aber es war schon anstrengend, und so habe ich mir den harten Endspurt etwas
verkniffen. Ich hatte die Woche bis Donnerstag noch viel Sport gemacht und im
Grundlagenbereich trainiert; war somit recht müde. Von daher war die Leistung
schon sehr ordentlich. Ich komme gut vom Fleck" , kommentierte der Champion
zufrieden, gleichzeitig auch seinen Vereinskameraden lobend: "Der kleine Max
ist auch gut gefahren" . Denn Max Rendschmidt war es, der Hoff noch am besten
folgen und sich auf den zweiten Rang fahren konnte. Die geballte Faust im Ziel
signalisierte dabei die Zufriedenheit von Rendschmidt. "Ich bin schon nervös" ,
hatte er noch vor den Rennen deutlich gemacht, wie eng es mit der Konkurrenz werden
könnte. Doch er löste seine Aufgabe bestens. Ähnliches gelang auch Torben
Fröse, der sich als dritter KGEer über 1.000m ins A-Finale fuhr und mit Platz sechs
auf sich aufmerksam machen konnte. "Es hätte natürlich auch noch besser, aber
auch viel schlechter laufen können," war er mit sich zufrieden. Dieses Trio war
es dann auch, dass im 2.000m-Zeitfahren überzeugte. Auch hier hieß es am Ende
Hoff vor Rendschmidt, und Fröse erneut auf Rang sechs. Womit sich letzterer
eine gute Ausgangsposition für die zweite Sichtung in drei Wochen verschafft
hat. Denn im Gesamtklassement liegt er hinter dem Einer-Weltmeister Max Hoff
und den beiden Zweier-Weltmeistern Max Rendschmidt und Marcus Groß (Berlin)
gemeinsam mit Gordon Harbrecht (Neubrandenburg) auf Rang vier.
Im Soll liegt
nach dem Sichtungsauftakt auch Sprinter Jonas Ems. Auf seiner Spezialstrecke,
dem 200m-Einer belegte er hinter dem 500m-Weltmeister Tom Liebscher (Dresden)
und Zweierpartner Ronald Rauhe (Potsdam) den dritten Platz, auf der eher ungewohnten,
aber geforderten 500m-Distanz kam er als fünfter ein. Als Vierter der
Sprintwertung war Jonas am Ende ganz zufrieden, zumal er erfahrungsgemäß nach
dem Auftakt in den Folgerennen immer besser in Fahrt kommt. "Jonas hat das abgerufen,
was er derzeit kann. Neben der beruflichen Belastung (Ausbildung bei der
Essener Feuerwehr), ist er in zwei Trainingslagern mit Erkältungen gehandicapt
gewesen. Der Abstand nach vorne ist geringer als im Vorjahr “ muss aber auch
noch kleiner werden" , kommentierte Sprint-Bundestrainer Arndt Hanisch.
Der
sich im Weiteren voll des Lobes zeigte über die Sprintleistung von Anna Kowald.
Die hatte sich nicht nur über 200m ins A-Finale gefahren, sondern dort als
Vierte bei den renommierten Nationalmannschaftsfahrerinnen so richtig
mitgemischt, nur eine halbe Bootslänge hinter der Siegerin (Zweier
Olympiasiegerin und Weltmeisterin Franziska Weber/Potsdam) gelegen. "Anna hat
einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht, der Abstand nach vorne
war wahrlich nicht groß" . Anna Kowald hatte vor den Rennen deutlich gemacht,
gut und genug trainiert zu haben und sich so auf diesen Wettkampf gefreut. Eine
Einschätzung, mit der sie insbesondere im Sprint richtig lag.
Unter
keinem guten Stern stand die Sichtung jedoch für Kai Spenner. Er konnte seine
Leistung nicht abrufen und die Rennen mit festen Unterarmen nicht voll zu ende
fahren. "Jetzt heißt es analysieren und in drei Wochen wieder angreifen" ,
blickte der WM-Finalist des Vorjahres nach vorne.
Positiv hervorzuheben
sind die Leistungen der Junioren Lukas Decker und Frederik Iltz mit den Plätzen
4 und 8 im A-Finale über 200m, sowie die Ränge 3 bzw. 5 in ihren Jahrgängen von
Sina Schrader und Pia Reineck über 1.000m.