-
Kategorie: Import
-
Geschrieben von Super User
-
Drucken
Racice: Wettermäßig war es in
Racice/Tschechien äußert kühl und ungemütlich; auf dem Wasser aber ging es heiß
her beim bestens besetzten Kanu-Weltcup. Spannung pur war bis zum letzten
Rennen angesagt. Denn neben einer internationalen Standortbestimmung und der
Möglichkeit zur Qualifikation für die EM lag der Ausgang verbandsinterner Duelle
im Blickpunkt.
Alles in allem zog DKV-Chef-Bundestrainer Reiner Kießler
positive Bilanz. Ein Resümee, an dem speziell Max Hoff und Max Rendschmidt
beteiligt waren; sie sammelten gleich mehrere Gold- und eine Bronzemedaillen;
Bronze ging aus Essener Sicht ferner an Kai Spenner.
Für einen Auftakt nach Maß hatte Max Hoff gesorgt. Nach seinem
Sieg beim Weltcup in Mailand vor zwei Wochen war er auch an diesem Wochenende
nicht zu bremsen und fuhr den zweiten Sieg im 1.000m-Einre ein. Über zwei
Sekunden lag er dabei im Ziel vor Dauer-Konkurrent Rene Holten Paulsen (Dänemark)
und dem starken Portugiesen Fernando Pimenta. "Das war einfach ein schönes
Rennen" , brachte vor Ort KGE-Heimtrainer Robert Berger die Leistung auf den
Punkt.
"Ich hab versucht, mein Ding zu machen und auf der
Strecke ruhig zu bleiben. Wie in Mailand hab ich dann bei 500m angezogen und
musste am Ende gar nicht voll durchziehen. Dabei war ich nach meinem
verkorksten Rennen im Vorjahr hier schon etwas aufgeregt, ob es dieses Mal
besser laufen würde. Mein Focus liegt natürlich auf der WM und bis dahin ist es
noch ein langer Weg. Aber auch ein langer Weg geht sich für mich besser mit
guten Vorleistungen als mit mäßigen" , so Max Hoff.
Auch auf dem halben Kilometer mischte er so richtig mit
und sicherte sich die Bronzemedaille. "Übung macht halt den Meister oder bringt
eine Medaille - auch im Sprint" , zeigte er sich schon da bestens gelaunt.
Was im
letzten Rennen des Weltcups noch einmal gesteigert wurde. Da ging Max Hoff im
5.000m-Einer an den Start, immer ein Vergnügen für ihn. Belohnt wurde er nach
hartem Kampf mit Silber hinter dem Australier Kenneth Wallace. "Ein kompletter
Medaillensatz! Das ist nicht schlecht. Darauf lässt sich gut aufbauen. Ich bin
zufrieden, und überrascht, wie gut es derzeit läuft, zudem ich zu Jahresbeginn
ja verletzt war. Aber meine Leistung ist noch ausbaufähig, doch schon eine gute
Basis für alles Weitere" , war der Champion mit sich mehr als im Reinen.
Angespannt vor dem ersten internationalen Auftritt der
Saison zeigten sich auch Max Rendschmidt und sein Berliner Partner Marcus Groß,
wussten auch sie nicht, "wo wir stehen" . Das wissen sie nun ganz genau, denn
beide legten eine blitzsaubere Bilanz hin. Zunächst siegten die Vorjahres-Weltmeister
im 1.000m-Zweierkajak vor den Slovaken und Franzosen “ wie Max Hoff ebenfalls
mit einem großen Vorsprung von über zwei Sekunden! Eine beeindruckende
Vorstellung dieses jungen Duos.
"Dieses Rennen hat richtig Spaß gemacht. Jetzt freuen wir
uns auf die nächsten Wettkämpfe. Zwar haben noch einige Boote hier in Racice
gefehlt, aber unser Vorsprung war schon recht komfortabel" , war Schlagmann Max
Rendschmidt die Erleichterung anzumerken, an die Vorjahres-Leistung angeknüpft
zu haben. Und deutlicher brachte Marcus Groß die eigene Zufriedenheit zum
Ausdruck: "Es war ein tolles Gefühl, bei 500m schon sicher zu sein, dass uns
diesen Sieg keiner mehr nehmen konnte. So ein souveränes Rennen sind wir noch
nie gefahren. Jetzt wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind" . Und die
zweite Goldmedaille gab es dann auf der 500m-Distanz. "Hier war der Spaßfaktor
aber nur bis zur Hälfte der Strecke gegeben. Am Ende müssen wir dann Abstriche
damit machen; da tat es einfach zu weh" , kommentierten beide nach dem Sprint geschafft,
aber überglücklich über ihren Doppel-Erfolg.
Mit Spannung erwartet wurde insbesondere das 1.000m-Viererrennen
der Herren. Hier saß mit Torben Fröse und Kai Spenner je ein KGEer in beiden
konkurrierenden deutschen Booten; Torben Fröse am Schlag des einen Vierers, Kai
Spenner als "Schieber" auf Platz vier des anderen. Ganz dicht beieinander kamen
beide Großboote im Ziel ein. Auf dem Bronzeplatz hatte dabei Kai Spenner mit
seiner Crew die Bootsspitze knapp vor dem eigenen Konkurrenzboot mit Torben
Fröse. "Mit diesen Ergebnissen ist das Viererprojekt aber sicher noch nicht
abgeschlossen. Keines der beiden Boote wird so noch einmal an den Start gehen.
Jetzt wird sicher weiter formiert und der schnellste Vierer gesucht" , machte
Kai Spenner deutlich, dass in dieser Kategorie weiterhin alles offen ist.
Erstmals seit Jahren war in Racice Jonas Ems wieder
international im 200m-Einer im Einsatz. Knapp verpasste er dabei den Einzug in
das A-Finale. Im B-Finale fuhr er auf Platz zwei ein. Der nationale Konkurrent
Felix König hatte sich zwar für das A-Finale qualifiziert, belegte dort aber
nur Rang neun. Beide werden nun beim nächsten Weltcup in Szeged noch einmal
gegen einander antreten.
Auch Anna Kowald verpasste im 200m-Einer das A-Finale.
Die noch 19-jährige verkaufte sich aber bei allen Rennen gut und wird wohl auch
erneut beim Weltcup in Szeged zum Einsatz kommen.
Mit dem Gewinn von zwei
Goldmedaillen von Max Rendschmidt und dem Gewinn eines kompletten
Medaillensatzes von Max Hoff waren die beiden "" KGE-Maxe" zugleich die
erfolgreichsten Aktiven der deutschen Flotte.
Schon am kommenden Wochenende geht es für die deutsche Kanu-Flotte und
auch die sechs KGEer zum Weltcup nach Szeged (Ungarn), wo der Kampf um die
EM-Qualifikationen in die nächste Runde geht. "Und hier erwarte ich von dem ein
oder anderen noch einmal eine Steigerung" , geht auch Chef-Bundestrainer Reiner
Kießler dort von packenden Entscheidungen aus.