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Geschrieben von Super User
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Acht
Einsätze für KGEer
Moskau: "Ich kann es gar nicht
abwarten, wieder Rennen zu fahren" erklärt Max Hoff auf seiner Homepage. Er
fiebert dem "größten und wichtigsten Event" der Saison entgegen “ den Kanu-rennsport-Weltmeisterschaften
in Moskau, die von Donnerstag bis Sonntag auf der in den letzten vier Jahren
stark modernisierten Wassersportanlage "Krylatskoye" , der Olympiastrecke von
1980, ausgetragen werden.
Aber
nicht nur Max Hoff blickt den Welttitelkämpfen erwartungsvoll entgegen, auch
Max Rendschmidt, Kai Spenner und Jonas Ems sind froh, dass es endlich losgeht.
"Die letzten zwei Wochen Vorbereitung in Kienbaum liegen hinter den Aktiven und
die Saison ist für alle nun schon recht lang" , machte auch Sprint-Bundestrainer
Arndt Hanisch kurz vor dem Abflug nach Moskau deutlich, dass die gesamte deutsche
Kanu-Flotte den ersten WM-Startschuss und das ganz große internationale
Kräftemessen herbeisehnt. Und das wird es in sich haben; nahezu 70 Nationen schicken
ihre besten Kanuten in die Rennen.
Ein
Riesenprogramm hat Max Hoff in "Krylatskoye" zu bewältigen. Er geht im
Einerkajak über 1.000m, 5.000m und 500m an den Start. Sein Hauptaugenmerk liegt
dabei natürlich auf der olympischen 1.000m-Distanz. Und hier geht er von allen
Konkurrenten als der mit der besten Vorleistung in die WM. Drei Weltcupsiege
bei drei Weltcupstarts sprechen für den Vorjahres-Weltmeister. Der aber bei der
EM in Brandenburg vor vier Wochen nach einem "seiner schlechteren Rennen" die Bronzemedaille
gewann. "Es ist in den letzten Wochen wieder ganz gut gelaufen, besser als bei
der EM. Und ich sollte schon die Chance haben, bei der Vergabe der Medaillen
mitreden zu können" , machte der Champion seine Zielsetzung deutlich. "Dass Max
Hoff im Normalfall als Mitfavorit ins Rennen geht und, wenn alles gut läuft,
auch seinen Titel verteidigen kann" , hofft auch Heimtrainer Robert Berger.
Nicht
am Veranstaltungsende wie üblich, sondern nach den 1.000m-Finals am Samstagabend,
stehen die 5.000m-Langstreckenrennen an. Und einmal mehr könnte es hier auf
Hoff`s Lieblingsstrecke zu einem harten Fight mit weiteren Langstreckenspezialisten
wie Aleh Yurenia (Weißrussland) und dem Australier Ken Wallace kommen. "Mal
schauen, ob Kenny dieses Mal für mich zu knacken ist" , freut sich Hoff auf
dieses WM-Rennen. Dann gilt es für Max Hoff, "die Nacht gut zu überstehen und
sich so gut wie möglich zu erholen “ hoffentlich für das 500m-Finale am Sonntag" .
Hoff vertritt hier den noch amtierenden Weltmeister Tom Liebscher (Dresden),
der sich aber auf den 200m-Zweier konzentriert und zeitlich bedingt auf einen
500m-Start verzichtet. "Ich werde natürlich versuchen, Tom so würdig es geht zu
vertreten, aber schon ins Finale zu kommen, wird eine schwere Aufgabe sein" , so
Hoff.
Dann
ist es Max Rendschmidt, der mit Marcus Groß (Berlin) im Zweierkajak über 1.000m
und 500m antritt. Und die Erfolgsstory des jungen Duos soll möglichst auch in
Moskau weitergehen. Denn nach dem sensationellen Gewinn des WM-Titels über
1.000m im Vorjahr haben Rendschmidt-Groß nicht zuletzt mit einem Weltcupsieg
und dem EM-Titel in diesem Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass
erneut mit ihnen zu rechnen ist und sie bei der Vergabe der Medaillen ein
ernstes Wörtchen mitreden können. "In den Zweiern ist alles enger zusammen
gerückt als noch im Vorjahr. Aber die beiden haben es sicher drauf, um die
Medaillen und auch den Titel mitzufahren" , zeigt sich Robert Berger durchaus
zuversichtlich. Mit Platz sieben über 500m bei der EM nicht ganz zufrieden,
werden die beiden auch über den halben Kilometer versuchen, ins WM-Finale
vorzufahren und dort dann noch einmal alles zu geben. An die Regattastrecke von
Moskau dürfte Max Rendschmidt auf jeden Fall gute Erinnerungen haben, gelang
dem 20-jährigen dort doch vor zwei Jahren beim Weltcup ein erster ganz großer
Erfolg - im U23-Zweier über 1.000m mit Kai Spenner. Für beide KGEer der
Auftakt, auch in der A-Nationalmannschaft Fuß zu fassen.
Wie
schon bei der Vorjahres-WM sitzt Kai Spenner erneut im 1.000m-Viererkajak.
Einem Boot, das allerdings wie auch schon im letzten Jahr zu den
"Sorgenkindern" des Verbandes zählt. Bei der EM in Brandenburg wurde gar das
Finale verpasst. Die letzten zwei Wochen in Kienbaum haben laut Kai Spenner
"aber noch mal etwas gebracht" . Es wurden noch einmal interne Varianten
getestet und "alles ausprobiert" , das Boot in der letzten Besetzung mit Martin
Hollstein (Neubrandenburg) am Schlag-Martin Schubert (Friedrichshafen)- Marius
radow (Potsdam) und Kai Spenner auf Position vier eingefahren. "Wir fühlen uns
wohl und hoffen, dass es klappt" , spielt Kai Spenner auf das Vorhaben an, das
WM-Finale zu erreichen.
Im
Sprintbereich ist es dann Jonas Ems, der wie schon bei der EM im
200m-Einerkajak an den Start geht. Einer Disziplin, in der es immer äußerst
knapp zugeht. Auch Jonas konnte noch einmal gut trainieren in Kienbaum “ auch
bei ihm ist das Erreichen des WM-Finals das ganz große Ziel. Jonas hat noch
einmal auf ein Boot der FES gewechselt, ähnlich dem, mit dem er schon 2007
Weltmeister werden konnte. Es wurde individuell seiner Größe angepasst, die
Fahrzeiten waren durchaus gut.
Zum Abschluss der WM steht Jonas Ems dann noch in der 4 x 200m-Staffel. "Das
Wetter soll gut werden, flaches Wasser ist angesagt. Das kommt mir entgegen.
Derzeit noch etwas müde vom Training, ist nun Ruhe angesagt. Dann kann der
Saisonhöhepunkt kommen" , zeigte sich auch Jonas Ems kurz vor der Abreise gespannt
auf Moskau.