WM-Gold für Kowald und Köther

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Bei den U23-Weltmeisterschaften in Montemor-o-Velho/Portugal gewinnen die beiden Aktiven der KG Essen Anna Kowald und Katharina Köther im 500m-Viererkajak die Goldmedaille. Anna Kowald fährt zudem im 200m-Sprint ebenso wie Frederik Illtz (KGE) im 1.000m-Vierer auf Platz sechs im WM-Finale.

Es war ein sonniges Wochenende bei den U23-Weltmeisterschaften der Kanuten in Montemor-o-Velho nahe der Westküste Portugals. Und es sollte ein goldenes Wochenende für Anna Kowald und Katharina Köther werden. Im 500m-Viererkajak der U23-Damen sicherten sie sich mit Jasmin Fritz (Magdeburg) und Lisa Jahn (Berlin) den WM-Titel! Und dem Deutschen Kanu-Verband die einzige Goldmedaille des ersten Finaltages.

In der direkten Vorbereitung noch durch Schulterprobleme bei der Magdeburger Schlagfrau etwas verunsichert, war das Quartett auf der Regattastrecke des "High Performance Center" von Montemor auf die Minute top fit. "Die vier sind einfach stark gefahren und haben vom Start an mit dabei gelegen. Es war auf der Strecke ein ganz knappes Rennen. Aber am Ende haben sich die Vier Zentimeter um Zentimeter nach vorne geschoben und diesem Vorsprung ins Ziel gebracht. Ein bravouröses Rennen" , war vor Ort auch KGE-Heimtrainer Christoph Steinkamp, der die Herren-Junioren vor Ort als Bundestrainer betreute, voll des Lobes.

Keine Frage, dass sich auch die vier frischgebackenen Weltmeisterinnen überwältigt zeigten. "Mit einer Medaille hatten wir schon etwas geliebäugelt, mit dem Sieg aber nicht wirklich. Wir sind jetzt einfach nur happy, dass wir gewonnen haben" , waren sich Anna Kowald und Katharina Köther einig. Und Schlagfrau Jasmin Fritz ergänzte: "Das Rennen war super, alles lief optimal. Und als ich gesehen habe, dass wir vorne lagen, hieß es nur noch, weitermachen bis ins Ziel" .

In der Zeit von 1.34,176 Minuten lag das deutsche Boot mit den beiden KGEerinnen fast eine halbe Sekunde vor den Vize-Weltmeisterinnen aus Rumänien und den drittplatzierten Ungarinnen.

Das Gefühl, bei der Siegerehrung in Montemor ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, kannte Anna Kowald schon, wurde sie doch 2012 im Vierer dort Europameisterin “ da noch bei den Juniorinnen. Nun aber in der U23 dort oben zu stehen, war noch einmal etwas anderes und eine erhebliche Steigerung! Auch für die noch junge Katharina Köther ist dieses WM-Gold in ihrem ersten Leistungsklasse-Jahr ein Riesenerfolg. Sie hat auf Anhieb Fuß gefasst in der höchsten Leistungsklasse.

Einen Tag nach der Vierer-Goldfahrt am Samstag stand Anna Kowald dann gestern im 200m-Sprintfinale, für das sie sich qualifiziert hatte. Am Ende fuhr sie auf einer eher windanfälligen Bahn als sechste über die Ziellinie; auch dies ein mehr als respektables Ergebnis und zudem eine Verbesserung gegenüber ihrem Vorjahresergebnis.

In seinem ersten Leistungsklasse-Jahr hatte sich wie Katharina Köther auch Frederik Illtz auf Anhieb für die U23-Nationalmannschaft und die WM qualifizieren können. Und in Portugal qualifizierte er sich mit Marius Radow (Berlin), Karl Weise (Dresden) und Tibor Gescö (Potsdam) auch für das WM-Finale im 1.000m-Viererkajak. Im Endlauf dann aber war mehr als Platz sechs für das deutsche Quartett nichts drin. Vorne lagen auch Vierer, die in vier Wochen bei der WM in Mailand an den Start gehen. "Das war für unseren jungen Leute schon eine sehr starke Konkurrenz" , kommentierte Christoph Steinkamp aus Portugal.

Für Anna Kowald und Katharina Köther wird es nach der WM noch ein Highlight geben. Mit ihren beiden Mitstreiterinnen hatten sie schon vorab einen Kurzurlaub in Portugal eingeplant, bevor es in die direkte Wettkampfvorbereitung auf die DM in fünf Wochen in München geht. "Die paar Tage werden sicher toll und darauf freuen wir uns" , hatte Anna vor der Abreise erklärt, noch nicht wissend, dass alle vier sich sicher die beste Belohnung selber bereiten würden.