DM-Titel und Vizemeisterschaften
- Kategorie: Deutsche Meisterschaft
- Veröffentlicht: Mittwoch, 12. August 2020 19:14
- Geschrieben von Ute Freise
Bei den ganz besonderen Deutschen Einer-Meisterschaften in Duisburg gingen ein Titel und drei Vizemeisterschaften an die KGE-Kanuten
Duisburg: Es ging endlich einmal so richtig um etwas in dieser ganz speziellen und Corona geprägten Saison. Es ging auf der Duisburger Wedau um die DM-Titel und Medaillen.
Durch strenge Auflagen bedingt allerdings nur in den Einer-Booten und vor leeren Rängen! Ohne Familien, Fans und entsprechende Stimmung die Deutschen Meister auszufahren war schon ungewöhnlich. „Aber wir sind froh, nach dieser schwierigen Saison überhaupt eine Meisterschaft austragen zu können“, gab Serien-Meister Ronald Rauhe (Potsdam) nach seinem sage und schreibe 72. DM-Titel im 200m-Einer ein passendes Statement ab.
Sich mit der „besonderen“ Saison gut arrangiert hatten sich offensichtlich die Aktiven der KG Essen, die auf der Wedau bei der Vergabe der Titel und Medaillen kräftig mitmischten. Und so gingen am Ende ein Titel und drei Vizemeisterschaften an den Baldeneysee!
Für den goldenen Auftakt gleich im ersten Finale dieser Titelkämpfe sorgte Junior Ferdinand Dittmar im 200m-Einerkajak. Er wurde seiner Mitfavoritenrolle mehr als gerecht und setzte sich gegen Konrad Gründel (Leipzig) und Ben Lehmann (Dresden) durch.
„Aus meiner Sicht war das Finale gar nicht mal so optimal, von daher bin ich voll zufrieden mit dem Titel. Da wäre noch Luft nach oben möglich gewesen. Es war ja der erste Wettkampf für uns überhaupt in diesem Jahr – und das war nicht einfach. Umso mehr freut mich jetzt dieser Ausgang“, zog Ferdinand Dittmar positive Bilanz.
Nur wenig später war es dann Max Hoff, der einen tollen Job machte. Hinter seinem Verbands-Zweierpartner Jacob Schopf (Potsdam) sicherte er sich die Deutsche Vizemeisterschaft, ein Ergebnis, das dem des Vorjahres entsprach! Platz eins bis drei hatte er ja im Vorfeld als cool und alles Weitere als Zugabe bezeichnet. Nun war er Vizemeister geworden und hatte in diesem Klasse-Feld einmal mehr sein schon lange währendes Potential unter Beweis gestellt. Und unter anderem auch Weltmeister, Olympiasieger und bislang Saisonbester Tom Liebscher hinter sich gelassen. „Ja, das war gut heute und ich bin damit sehr zufrieden. Jacob ist einfach in einer tollen Form und nur schwer zu schlagen. Dafür, wie es mir in den letzten Wochen ging, war das schon sehr, sehr ordentlich. Mit diesem Ergebnis kann ich bestens leben. Und ich bin froh, meine Position als zweitstärkster untermauert zu haben und gemeinsam mit Jacob vorne zu liegen“, so Max Hoff.
„Das war wieder einmal ein starkes Rennen von Max. Vor zwei Wochen war mit seinen Rückenproblemen noch gar nicht klar, ob er überhaupt starten könne. Und dann so ein Rennen runterzufahren; das ist schon toll“, gab es auch Lob von Trainer Berger.
Im Vorlauf noch bärenstark aufgefahren, lief es hingegen für Max Rendschmidt als neunten nicht gut. „Manchmal fährt man gute Rennen und manchmal schlechte. Dieses war definitiv eines der schlechtesten“, gab Max Rendschmidt schon wieder lächelnd durch. Und Tobias-Pascal Schultz hielt als siebter im Mittelfeld Kontakt nach vorne.
Nur einen Tag später war dann aber Max Rendschmidt wieder der Alte. Und erkämpfte sich hinter dem alten und neuen Meister Jacob Schopf im 500m-Einer die Vizemeisterschaft! Er teilte sich die Strecke gut ein und zündete dann den Endspurt – das ist seine Qualität. „Ja, das lief richtig gut. Und ich bin sehr erleichtert, dass ich heute zeigen konnte, dass ich doch den Einer schnell fahren kann“, gab Max lachend zum Besten. Und Trainer Berger nickte bestätigend zu diesem optimalen Erfolg.
Dann war es KGE-Neuzugang Gina Gehrenkamp, die im 200m-Einer der Juniorinnen mehr als überzeugte und hinter der Titelverteidigerin Wiebke Glamm (Neubrandenburg) Vizemeisterin wurde. Zunächst noch einige Tränen darüber verdrückend, dass sie den Titel verpasst hatte, freute sie sich dann doch sehr über den Gewinn der Silbermedaille. „Die Leistung, die ich gezeigt habe, finde ich wirklich gut. Ich habe mich gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert und mich bei dieser starken Konkurrenz gut geschlagen“. Lob gab es da auch von Stützpunkttrainer Joaquin Delgado: „Ihre Entscheidung, ins Essener Sportinternat zu ziehen und das Training am Stützpunkt der KGE zu intensivieren, hat sich ausgezahlt. Nachdem sie schon die Athletik-Wertung des Verbandes anführte, wussten wir, dass sie ein schnelles Mädel ist. Sie hat noch viel Potential und ich bin froh, sie in meinen Reihen zu haben.“
Mehr als achtbar das Abschneiden von Junior Jan-Peter Graf. In seinem ersten Junioren-Jahr war er als siebter über 1.000m zugleich zweitbester seines Jahrgangs und gewann zudem das B-Finale über 200m, ebenso wie Katharina Köther bei den Damen.
Stolz auf sich war dann auch Tomasz Wylenzek mit Finalteilnahme über 1.000m und Platz fünf über 500m. „Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich hier stehe und in diesem Feld mitfahre, hätte ich es nicht geglaubt“.