Sonntag, 08 Dezember 2024

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Auch männlicher KGE-Nachwuchs sammelt DM-Medaillen

Brandenburg: Neben den Juniorinnen und weiblichen Jugendlichen konnte auch der männliche KGE-Nachwuchs bei der "Deutschen" in Brandenburg auf den 200- und 1.000m-Strecken überzeugen und insgesamt fünf Medaillen mit nach Essen nehmen. Gleich vier Medaillen gingen dann an die KGE-Junioren. Niklas Petri, Felix Gries und Philipp Hardy wurden im 1.000m-NRW-Vierer Vizemeister und sicherten sich Bronze im 200m-Vierer. Und nur um wenige Zentimeter verpassten Niklas Petri und Philipp Hardy den Titel im 200m-Zweier; sie sicherten sich aber die Vizemeisterschaft. Start auch die Einzelleistung von Hardy im 200m-Einer; hier gab es noch einmal Bronze für ihn. Eine Bronzemedaille lag dann bei der Rückreise im Gepäck des Jugendlichen Jonas von Döhren im 1.000m-NRW-Vierer. Und nachzutragen ist auch noch seine Silbermedaille mit Niklas Nied (Mülheim) im 5.000m Zweier.

Goldener DM-Abschluss für KGE-Kanuten

Bei den abschließenden Langstreckenrennen der Deutschen Meisterschaften in Brandenburg konnten die KGE-Asse noch einmal nachlegen und weitere fünf Titel und zwei Vizemeisterschaften erkämpfen Brandenburg: Dass es eine erfolgreiche "Deutsche" sei, hatte KGE-Trainer Robert Berger ja schon vor den abschließenden Langstreckenrennen gesagt. Aber nicht nur er dürfte mehr als überrascht gewesen sein, dass es so ein goldener Meisterschafts-Abschluss wurde. Sage und schreibe fünf weitere Titel und drei Vizemeisterschaften gingen auf das Konto der KGE-Asse. Und dies von der Jugend, über die Junioren- bis hin zur Leistungsklasse. Den Auftakt zur Gold-Serie machte dann auch der talentierte Nachwuchs. Im 5.000m-Zweierkajak der weiblichen Jugend setzen sich nach einem harten Kampf am Ende Pauline Zell und Svenja Hardy gegen die starke Konkurrenz aus Potsdam und der Renngemeinschaft Baden-Württemberg durch. Einfach eine bärenstarke Vorstellung der jungen KGEerinnen. Denen dann im 5.000m-Zweier der Herren-Junioren Bastian Wetzel und Felix Gries in nichts nachstanden. Da wurde auf der gesamten Distanz um jeden Meter gekämpft. Auch hier hatte das KGE-Duo am Ende die größeren Kraftreserven “ auch noch, um laute Jubelschreie auszustoßen. Dann waren es natürlich die KGE-Herren, die als Favoriten auf Titel und Medaillen gehandelt wurden. Eine im Nachhinein richtige Einschätzung. Im Zweierkajak über 5.000m setzen sich im Endspurt Max Rendschmidt und Niklas Kux vor ihren Vereinspartnern Fabian Kux und David Schmude durch. Und sicherten der KGE somit einen Doppel-Erfolg. Spannend ging es ebenfalls im Herren-Einer über 5.000m zu. In dem sich am Ende der haushohe Favorit Max Hoff durch setzte gegen Trainingspartner Kai Spenner. Also auch hier gab es einen Doppelerfolg für die KGE. Und eine aktuelle Bilanz von Meister Hoff: "Ich hab mal grob nachgerechnet; dies müsste eigentlich mein 29. Titel gewesen sein" . Der goldene Abschluss war dann Caroline Arft im Damen-Einer vergönnt. Taktisch super gefahren, konnte sie die hoch eingeschätzten Fahrerinnen aus Karlsruhe in Schach halten und Meisterin werden. Insgesamt trat die KGE-Flotte somit mit 10 Titeln, 10 Vizemeisterschaften und 12 Bronzemedaillen die Heimreise aus Brandenburg an. Die Medaillenzahl entsprach der des Vorjahres (5/8/18); nun allerdings deutlich verschoben auf die Goldränge!

Rekordtitel für Hoff & Co

Bei den 95. Deutschen Kanurennsportmeisterschaften zeigten sich die KGE-Asse bestens gelaunt. Und Max Hoff sorgte für einen sensationellen Rekord. Brandenburg: "Es war sehr schön hier in Brandenburg, und dies bei bestem Wetter und fairen Bedingungen auf dem Wasser. Es war eine erfolgreiche und sehr harmonische Meisterschaft" , zog KGE-Trainer Robert Berger schon vor den abschließenden Langstreckenrennen eine positive Bilanz. "Wir haben so manche Titel durchbekommen, bei den Herren wieder einmal alle! Auch die Ergebnisse in den Nachwuchsbooten waren besser als im Vorjahr. Insgesamt auch ein tolles Ergebnis für NRW" , so Berger weiter. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Langstrecken Rennen fischten die KGE-Asse 5 Titel, 7 Vizemeisterschaften und 12 Bronzemedaillen fischten die KGE-Asse aus dem Beetzsee. "Letzte Woche noch in Rio, heute hier in der Weltstadt Brandenburg auf dem Beetzsee" , kündigte der Regattasprecher ebenfalls bestens gelaunt die Olympiateilnehmer an, die nahezu vollständig an den Start gingen und sich der nationalen Konkurrenz stellten. Und die zahlreich bei den Siegerehrungen vertreten waren. "Die haben sich nach dem absoluten Highlight in Rio auch im normalen Kanuleben mit allem Drum und Dran wie Campen gut zurecht gefunden und konnten ihre Leistungen noch einmal abrufen" , gab es noch einmal ein Kompliment von Robert Berger. Das erste spannende Herrenrennen war der 500m-Einer, den wie erwartet Weltmeister und Vierer-Olympiasieger Tom Liebscher aus Dresden gewann. Dahinter setzte sich Max Hoff vor Max Rendschmidt durch. Tom Liebscher erklärte dann, wie wichtig ihm der Sieg war. "Diesen Titel wollte ich unbedingt einfahren. Es könnte ja mein einziger bleiben. Denn in den Mannschaftsbooten wird es gegen diese Essener Übermacht mehr als schwer" . Und damit sollte er Recht behalten. Den Auftakt für die Siegesserie machte Max Hoff im 1.000m-Einer. "Zum Namen Max Hoff brauche ich Ihnen nichts mehr zu sagen, liebe Zuschauer. Genießen Sie einfach diese Demonstration" , beschrieb der Sprecher den Rennverlauf. Max Hoff siegte in eindrucksvoller Manier. Seit 2009 ist er nun bei der Deutschen ungeschlagen! Auch im Zweier mit Max Rendschmidt gab es eine Titelverteidigung und das dritte Gold in Folge. Kein anderes Boot konnte die beiden Olympiasieger ernsthaft in Bedrängnis bringen. Und ihrer Favoritenstellung gerecht wurden Max Hoff, Max Rendschmidt mit Kai Spenner und dem Oberhausener Lukas Reuschenbach im 1.000m-Vierer. Seit 2010 gehen alle 1.000m-Herrentitel an die KG Essen “ ein unglaublicher Rekord. Den hat auch Max Hoff aufgestellt. Schon 2014 hatte er gesagt, "die 7 mach ich noch voll" . Womit er meinte, in diesem Jahr zum siebten Mal in Folge alle drei 1.000m-Meisterschaften im Einer, Zweier und Vierer gewonnen zu haben. Eine Ankündigung, die er nun in die Tat umgesetzt hatte. "Das war eine coole DM, viel besser als gedacht. Und vielleicht mach ich ja noch die 10 voll" , kommentiert Hoff schmunzelnd und geschafft. Denn die "letzten beiden Wochen waren schon hart. Und ich bin jetzt auch alle" . Bei den 200m-Sprintrennen jubelten im Ziel Max Rendschmidt, Jonas Ems und Robert Gleinert mit Max Zaremba (Dortmund) über die Vizemeisterschaft für NRW; Gleinert saß zudem im Bronze-Zweier mit Zaremba. Dann war es Lisa Oehl, die sich in ihrem ersten Juniorenjahr gleich zweifach in die Siegerliste eintragen konnte; im NRW-Juniorinnenvierer über 200m und 500m. Einmal mehr hat sie ihre Qualitäten als Schlagfrau unter Beweis gestellt und das Team mit Hannah Menrath (Rheydt), Jule Hake (Lünen) und Johanna Schimanski (Mülheim) optimal über die Strecke geführt. Einen Jubelschrei gab es dann noch nach dem 200m-Zweier zu hören “ da wurde sie zweite mit Jana Unterkötter. Als eifrige Medaillensammlerinnen erwiesen sich ebenfalls die Damen: Anna Kowald sicherte sich hinter den Olympiateilnehmerinnen im 200m-Einer Bronze. Ebenso wie im 500m-Vierer mit Caroline Arft und Katharina Köther; silber gab es im 200m-Vierer für NRW. Im 200m-Zweier dann kamen Kowald-Köther erneut als Dritte ein. Drei Medaillen gingen dann an die KGE-Junioren. Niklas Petri, Felix Gries und Philipp Hardy wurden im 1.000m-NRW-Vierer Vizemeister und sicherten sich Bronze über 200m. Als dritter fuhr Philipp Hardy zudem im 200m-Einer über die Ziellinie. Und eine weitere Bronzemedaille gab es für den Jugendlichen Jonas von Döhren im 1.000m-NRW-Zweier.Gleich mehrfach in die Medaillenränge fahren konnten sich auch die Jugendlichen Pauline Zell und Svenja Hardy. Sie gewannen im NRW-Vierer über 500m Silber; und Bronze ging noch einmal an Svenja im NRW-Zweier über 500m.

Von Rio über Frankfurt nach Brandenburg

Im direkten Anschluss an die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro stehen ab heute (Donnerstag) in Brandenburg die Deutschen Kanurennsport-Meisterschaften auf dem Programm und nahezu alle Olympiateilnehmer sind dabei. Auch Max Hoff und Max Rendschmidt Brandenburg: Nun ist eigentlich direktes Umschalten angesagt: vom höchsten internationalen Ereignis, den Olympischen Spielen in Rio auf den nationalen Saisonhöhepunkt, den Deutschen Meisterschaften auf dem Beetzsee von Brandenburg. Doch so ganz übergangslos ging es dann doch nicht. Zunächst kamen die Medaillengewinner von Rio in Frankfurt an; im "Siegerflieger" . Dann ein großer Empfang mit höchster Prominenz wie Bundespräsident Joachim Gauck und Bundesinnenminister De Maiziere. "Ein Gänsehaut-Empfang" , lautete die einhellige Meinung. Von da aus ging es für einen Großteil der so erfolgreichen deutschen Kanu-Flotte per Flieger direkt weiter zur DM nach Brandenburg, wo ihnen am Flughafen Tegel ebenfalls ein großer Empfang bereitet wurde. Aus Essener Sicht war Goldmedaillengewinne Max Hoff an Bord, während Max Rendschmidt von seiner Familie in Frankfurt abgeholt wurde und erst noch einen kurzen Abstecher nach Hause machte. Der nächste "große Bahnhof" stand für Max Hoff dann im KGE-Lager an, wo alle DM-Aktiven, Trainer und Betreuer schon auf ihn warteten. Und wieder anstoßen, Hände schütteln, umarmt und umlagert werden. Unzählige Fragen beantworten, erzählen, wie denn alles so war. "Wann habt ihr gewusst, dass ihr gewinnt, wie fühlt es sich an, Olympiasieger zu sein; wie war denn nun das Wasser" usw, usw. Gerade der Nachwuchs konnte gar nicht genug bekommen. Und immer wieder musste er sie zeigen, seine Goldmedaille. Sie einmal in den eigenen Händen halten, das war etwas ganz besonderes. "Und einen Vorteil hat es schon, "nur" eine Medaille zu gewinnen. Die sieht noch super aus, während die beiden von Max Rendschmidt schon ganz schön verkratzt sind, weil sie immer gegeneinander baumeln" , scherzte Hoff. Und sicher wird das Olympische Flair auch weiter während der DM über dem Beetzsee schweben. Daneben aber tritt auch die sportliche Realität wieder in den Vordergrund. Denn ab heute geht es richtig los und auch die Olympiateilnehmer wie Max Hoff und Max Rendschmidt greifen mit ihren KGE-Vereinspartnern bei der 95. DM ins Geschehen ein. Insgesamt 108 Vereine aus dem gesamten Bundesgebiet sowie Landesverbände mit ihren Renngemeinschaften schicken annähernd 1000 Aktiven in allen Klassen und über alle Strecken von 200m, 500m, 1.000m und den 5.000m in die Rennen. Mit dabei ist natürlich auch die KG Essen mit einer großen Mannschaft von 35 Aktiven, die teils in reinen KGE-Booten und teils in NRW-Booten antreten. Und natürlich freuen sich gerade die KGE-Herren darauf, mit den beiden Gold-Maxen in die Konkurrenz zu gehen. Denn dass gerade die Essener Kajak-Herren bei der Vergabe der Titel ein kräftiges Wörtchen mitreden können, haben sie in den zurückliegenden Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Eine Bank waren im Vorjahr Max Hoff und Max Rendschmit. Beide sorgten im 1.000m-Einer für einen Doppelerfolg: Hoff vor Rendschmidt. Und beide wurden im 1.000m-Zweier und auch im Vierer Meister. Seit 2010 übrigens gingen immer alle 1.000m-Meisterschaften an die KGE! Bei dem Vorhaben "Titelverteidigung" und Medaillengewinne werden tatkräftig mithelfen Kai Spenner, Fabian und Niklas Kux, David Schmude, Tobias-Pascal Schultz und Frederik Illtz und Robert Gleinert. Gespannt sein darf man auch auf das Abschneiden der Sprinter rund um Christopher Weiland und Jonas Ems. Bei den Damen ruhen die Hoffnungen auf Anna Kowald, Katharina Köther und Caroline Arft. Spannend wird es auch im Nachwuchsbereich. Hier sollte das ein oder andere Boot durchaus für eine positive Überraschung gut sein.

Vierer-Gold für Max Rendschmidt und Max Hoff

Im letzten Finale der olympischen Kanurennen gab es in Rio noch einmal Gold für Max Rendschmidt und Max Hoff im 1.000m-Viererkajak Was für ein Olympia-Tag, was für eine Medaillen-Show der Kanuten. Zwei Gold, eine Silber- und eine Bronzemedaille fischten sie am Samstag aus der Lagoa-Bucht. Krönender Abschluss dabei die Sieg im 1.000m-Viererkajak mit den beiden Essenern Max Rendschmidt und Max Hoff sowie Tom Liebscher (Dresden) und Marcus Groß (Berlin). Einmal bei Olympischen Spielen ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, Gold zu gewinnen, Olympiasieger zu werden “ das ist nur ganz wenigen Sportlern vergönnt. Das aber innerhalb von zwei Tagen zweimal zu erreichen, ist der Wahnsinn. Gelungen nun Max Rendschmidt, der nach seinem Zweiersieg mit Marcus Groß (Berlin) auch Olympiasieger im 1.000m-Viererkajak wurde. Gemeinsam mit Marcus Groß, Tom Liebscher (Dresden) und auch Max Hoff. Da hatte also auch Max Hoff sie, die so lang erträumte Goldmedaille. "Eine Medaille wäre schön, aber jeder, der mich kennt, weiß, was ich mir erträume" , hatte er schon vor dem Finale einen kleinen Einblick in seine Gefühlswelt erlaubt. Und was hatten diese Vier für ein Rennen hingelegt; waren der Konkurrenz wie aus einer anderen Liga auf und davon gezogen. Lagen im Ziel über eine Bootslänge vor den Favoriten-Booten aus der Slowakei und Tschechien. Unbändiger Jubel im Boot und auch im Regattahaus, wo sich wieder viele eingefunden hatten zum Public Viewing. Denn es war klar, an diesem Tag mit vier deutschen Booten in vier Finals lag was in der Luft “ für Deutschland und auch Essen. Anspannung und Jubel schon im ersten Rennen, bei dem der Potsdamer Ronny Rauhe im 200m-Einer bei seinen fünften Spielen noch einmal Bronze gewann. Dann die Goldfahrt im Zweiercanadier von Sebastian Brendel und Jan Vandrey (Potsdam) und der Gewinn der Silbermedaille im Frauen-Vierer. Es knisterte förmlich in der Luft vor dem letzten Rennen, dem Herrenvierer mit den beiden KGEern Max Rendschmidt und Max Hoff sowie Tom Liebscher und Marcus Groß. Das sollte, ja das müsste doch eine weitere Medaille werden. Aufgeregtes hin und her tigern vor dem Start prägte die Stimmung. Ganz sicher war sich Olaf Winter, Vierer-Olympiasieger von 1996 in Atlanta: "Die Jungs gewinnen Gold" . Und Hoff hatte er zuvor schon geschrieben "Max, du holst dir noch deine Goldmedaille, rock es" . Heino Terporten, Clubmanager der KGE, wollte sich eigentlich lieber in den Trainerraum verziehen, denn "dort steht doch auch ein Fernseher" . Aber er stand es durch und sah eine grandiose Fahrt. Wollte dann eigentlich "kein Pipi in den Augen haben" , was er aber nicht ganz vermeiden konnte, wie so viele im Saal. "Ich glaub, ich träume. Kneif mich mal ganz kräftig" , forderte er mit feuchten Augen Kerstin Berger, die Frau von Trainer Robert Berger auf. Denn vom Start an ging das deutsche Quartett in Führung und baute diese immer weiter aus. Immer lauter wurde es im Regattahaus “ irgendwann waren sich alle sicher: das wird es, das wird Gold. Rasseln, klatschen, lachen schon 200m vor dem Ziel, da konnte nichts mehr schief gehen. Und es wurde am Ende Gold, ein ganz souveränes Gold! "Ich habe dann irgendwann einfach niemanden mehr neben mir gesehen und schon gedacht, so schlecht kann es nicht sein. Und eigentlich hatte ich schon ab 500m ein Grinsen im Gesicht" , beschrieb auf Platz vier sitzend Marcus Groß die Siegesfahrt. "Was ein Träumchen, was für eine Demonstration" , erklärte auch Torben Fröse mit feuchten Augen. Und nicht nur er freute sich besonders für Max Hoff, der sie endlich hatte, seine Goldmedaille. Und der anschließend Lob an seine Mitstreiter weiter gab "mit diesen geilen Jungs macht es einfach nur Spaß, zu fahren" . Tränen in den Augen hatte auch Kai Spenner, der Trainingspartner von Hoff in der Olympiavoerbereitung: "Unbeschreiblich, wie die das Ding gewonnen haben. Bei mir macht sich jetzt einfach nur Freude und Erleichterung breit" . Welch ein Jubel auch im Boot nach der Zieldurchfahrt. Max Rendschmidt stand im Boot und machte anschließend Bekanntschaft mit dem kühlen Nass. Max Hoff stand im Boot und versuchte dann, mit einer akrobatischen Aktion nach vorne zu krabbeln, um Tom Liebscher zu herzen. Am Land dann übermannten ihn endgültig die Gefühle: "ich kann gar nicht aufhören zu heulen, so freue ich mich. Ich bin so unendlich dankbar. Das war schon so lange mein Traum und ich war so traurig nach dem Einer. Jetzt bin ich einfach so glücklich und danke allen, die mich unterstützt haben" . Einfach nur happy war auch der erst 22-jährige Max Rendschmidt mit seinem zweiten Goldstück. "Das ist einfach unglaublich. Jetzt werden wir richtig feiern, und das ist zu viert noch schöner" . Denn nach ihren Zweiersieg hatten Rendschmidt-Groß die Feier zunächst verschoben. Und KGE-Herrentrainer Robert Berger; wie sah es bei ihm aus? "Er würde es ja so nie zugeben, wie nervös er heute war, und wie froh anschließend und wie gerührt nach dem Rennen. So hab ich ihn noch nie gesehen" , beschrieb Tochter Kim ihren Vater. Der später zu vorgerückster Stunde und immer noch "geflashed" von dem Finale von einer Wette erzählte, die er mit Max Rendschmidt laufen hatte und nun wohl einlösen muss: "Wenn du Olympia-Gold gewinnst, gibt es 5 kg Brauseufos und ein Riesenglas Nutella" . Ob das der entscheidende Ansporn für Schleckermäulchen Rendschmidt war, sei mal dahin gestellt. Derweil hatte Verbandstrainer Arnst Hanisch vor Ort in Rio den Startschuss gegeben zu anderen Aktivitäten: "Jetzt fahren alle fünf Kajak-Herren mit einer Medaille nach Hause. Mehr geht nicht, jetzt geht es ans Feiern" . Darauf freuen sich auch die Trainingspartner von Max und Max schon am Ende der Deutschen Meisterschaften in Brandenburg. Dann wird sicher auch kräftig angestoßen. Bislang blieb es im Regattahaus bei dem ein oder anderen Bierchen, denn für alle steht mit der DM noch der Saisonhöhepunkt an. Und schon eine Stunde nach der Goldfahrt von Max und Max ging es für alle raus aufs Wasser und zum letzten Training vor der Abfahrt nach Brandenburg. Seit 1992 und 1996 war es übrigens wieder der erste Olympia-Sieg in einem Herrenvierer “ für den Deutschen Kanu-Verband und für dir KG Essen; ein "irgendwie auch historischer Sieg nach 20 Jahren" , wie Robert Berger verlauten ließ. Historisch auch insofern, dass es das erste Mal war, dass es Doppelgold in zwei Bootsklassen (Zweier und Vierer) für die KGE gab. Und wieder saßen wie 1992 mit Thomas Reineck und Mario von Appen und 1996 mit Thomas Reineck und Olaf Winter zwei KGEer im Gold-Vierer: nun Max Rendschmidt und Max Hoff Und nicht nur für Berger waren es wieder einmal die Renn-Kanuten, die sich mit nur 13 Aktiven und vier Gold-, zwei Silber und einer Bronzemedaillen als die erfolgreichste Sommersportart erwiesen Ein kleines Problem hatte dann der junge Sohn von Olaf Winter, der seit Jahresbeginn bei der KGE paddelt: er konnte sich nicht entscheiden, wer denn nun sein Vorbild sein sollte, Max Hoff oder Max Rendschmidt. Ganz einfach: beide Maxe "Endlich wieder ein Vierer, ein Genuss, dieses Boot zu sehen" , postete auch Torsten Gutsche, Vorsitzender des KC Potsdam und ehemaliger Kanu-Olympiasieger

Olympia-Gold für Max Rendschmidt und Marcus Groß

In einem souveränen, aber auch überaus spannenden Rennen sind der KGEer Max Rendschmidt und Marcus Groß (Berlin) im 1.000m-Zweierkajak Olympiasieger geworden Sie haben es tatsächlich geschafft. Nach genau 3.10,781 Minuten war es perfekt “ und Max Rendschmidt mit seinem Berliner Partner Marcus Groß Olympiasieger im 1.000m-Zweierkajak geworden. Sie hatten dem Druck von außen und dem eigenen Druck als eines der Favoritenboote standgehalten. Und mit einem Start-Ziel-Sieg Gold für Deutschland und auch Essen gewonnen. Kurz vor dem ersten Kanu-Finale es Tages hatte sich auch der große Saal des Regattahauses zunehmend gefüllt. Alle Trainingspartner, viele Fans, Förderer und auch ehemalige Olympiateilnehmer wie Thomas Reineck, Jan Schäfer und Tomasz Wylenzek waren gekommen, um schon wie am Dienstag die Finals zu sehen. Und alle waren doch recht zuversichtlich, dass es klappen sollte mit einer Medaille, vielleicht mit Gold. "Der kleine Max wird es schon machen mit Marcus" . Dann aber kurz vor der Live-Übertragung des Finals diese Bilder: zahlreiche Boote mit Mitarbeitern auf dem Wasser, die mit Käschern versuchten, Algen und Blätter aus dem Wasser zu fischen. Wie schon vor dem Finale von Max Hoff war es in der Nacht sehr windig geworden und hatte so manches auf das Wasser geweht. Bange Blicke im regattahaus. Nicht wieder so ein Rennen wie bei Max Hoff. "Wenn die Bedingungen nicht regulär sind, sollte man eher überlegen, die Finals um einen Tag zu verschieben" , machte sich auch KGE-Herren-Trainer Robert Berger Sorgen. Er war mit dem Fahrrad zum See gekommen, sicher auch, um sich vor dem Finale schon einmal zu entschleunigen. Aber auch er stellte anschließend fest, dass es durchaus faire Bedingungen waren, unter denen das Rennen stattfand. Erster großer Beifall brandete dann schon vor dem Start bei der Vorstellung von Max Rendschmidt und Marcus Groß auf “ alle fieberten dem Startschuss entgegen. Schnell wurde deutlich, dass Rendschmidt-Groß von ihrer üblichen Taktik abwichen, das Rennen mit dem gewohnten furiosen Endspurt für sich zu entscheiden. Denn dies war inzwischen zu kalkulierbar für die Konkurrenz geworden. Sie setzen sich sofort an die Spitze des Feldes. Tosender Beifall bei der 500m-Zwischenmarke: das deutsche Duo lag vorn. Gut 50 Meter vor dem Ziel hatte sich der "M&M-Express" einen Vorsprung von fast einer Bootslänge heraus gearbeitet. Noch mehr klatschen, rasseln, schreien “ was sollte da noch passieren. Aber es wurde doch noch einmal end. Die Serben Marko Tomicevic und Milanke Zoric flogen heran und kamen näher. Aber es reichte: Olympiasieg für Max Rendschmidt und Marcus Groß. Langanhaltender Jubel für diese Leistung des jungen Duos. "Ja, wir haben Gold, das war ein phänomenales Rennen" , schrie dann am Land auch Max in die Mikos. Im Regattahaus stimmten ihm alle zu, lagen sich in den Armen. Niels Ellwanger, Olympia-Vierter im 1.000m-Zweierkajak hatte sich schon vorher zuversichtlich und auch entspannt gezeigt "gut, dass ich das nun sehen kann und nicht mehr paddeln muss" . Thomas Reineck, Doppel-Olympiasieger von 1992 und 1996 im Viererkajak hatte schon den ganzen Tag auf die Uhr geschaut und immer überlegt, was nun wohl anstehen würde bei den beiden: einfahren, Wettkampftrikot anziehen, Boot Präparieren usw. "Das fühlt man mit als wäre man wieder dabei" . Und auch er jubelte dann über die jungen Wilden. Tomasz Wylenzek hatte es erst gar nicht mehr so im Kopf, dass er 2004 der letzte Olympiasieger im Canadierzweier für die KGE geworden war. "Ist das wirklich schon 12 Jahre her. So ist es, ich war damals auch erst 21 und nun kommen die Jungen und lösen mich ab" , kommentierte er schmunzeln. "Glückwunsch am Max und seinen Partner sowie alle beteiligten Trainer" , war auch KGE-Vorsitzender Dr. Bernhard Görgens happy über diesen Rennausgang. "Good job" , hatte Club-Manager Heino Terporten dem Max geschrieben. Auch er war sichtlich erleichtert, dass es Gold geworden war. Ein Rennausgang, "dem ich vor zwei Tagen auch Max Hoff gewünscht hätte" . "Was soll ich sagen, das war einfach toll. Ich möchte betonen, toll mit 5 "lllll" . Kommentierte Robert Berger spontan und mit leicht feuchten Augen. Es war in der Tat ein a-typisches Rennen, auf der Strecke offensiv gefahren. Das hat Max vorne extrem gut gemacht mit diesem langen und äußerst kraftvollen Streckenschlag. Das muss man erst einmal hinbekommen. Am Ende wurde es noch einmal eng, aber es hat gereicht. Das ist ein Boot, das einfach läuft. Und es war heute die optimale Renntaktik. Ich freu mich sehr, ich freu mich sehr für die beiden, für uns als Verein und auch für den Stützpunkt hier. Die beiden werden jetzt richtig heiß sein für den Vierer am Freitag und Samstag. Dazu kommen dann Max Hoff und Tom Liebscher (Dresden), die ja bislang ohne Medaillen sind. Die werden sich in diesem Boot alle zerreißen. Auf die Rennen freue ich mich jetzt" , so Robert Berger. In Rio hatten Max Rendschmidt und Marcus Groß erklärt, dass angesichts des noch anstehenden Vierers nicht groß gefeiert werde, wohl aber mit einer Cola meher angestoßen würde und auch ein Eis mehr drin sein sollte. Das war dann am Regattahaus doch etwas anders. Da gab es dann doch schon das ein oder andere Bierchen. Weniger allerdings für Robert Berger. Ihn hatte die sportliche Realität schnell wieder. Denn zwei Stunden nach der Goldfahrt von Max Rendschmidt hieß es für Berger und seine Männer rein ins Motorboot und rauf aufs Wasser: das Training für die Deutsche nächste Woche stand an.

Max Hoff im Pech und siebter im Einer

Max Hoff stand das Glück in der Lagoa-Bucht von Rio nicht zur Seite. Im 1.000m-Einer verfehlte er die Medaillenränge und wurde siebter Es hat nicht sollen sein. Der Traum von einer weiteren Olympiamedaille, der ganz große Traum von Gold im 1.000m-Einer hat sich für Max Hoff von der KG Essen nicht erfüllt. Im Finale fuhr er als siebter über die Ziellinie. Und dabei hatte sich Max Hoff nach Vorlauf und Halbfinale gut geführt, wollte "die Jungs im Finale schon ärgern" . Auch Heimtrainer Robert Berger hatte ein gutes Gefühl, Hoff noch zuvor geschrieben "wir stehen alle hinter dir; Glück auf" . Aber das Glück war in diesem Rennen wahrlich nicht auf Max Hoffs Seite. Nicht nur er hatte vor dem Finale erklärt, dass es sicher ein offenes Rennen werden würde, bei dem es keinen Favoriten gibt" . Aber gerade für ihn wurde es kein offenes Rennen. Schon auf der Strecke wurde deutlich, dass er zu weit zurück fiel; dass eigentlich etwas nicht stimmen konnte. Im Ziel dann fuhr er direkt etwas zurück, um anschließend große harte Blätter aus dem Wasser zu fischen. Das, wovor sich die Kanuten fürchteten, war offensichtlich eingetreten: Blätter oder Kraut am Steuer oder Bug “ was natürlich eine enorm bremsende Wirkung hat. Ärgerlich klatschte Hoff auch das Paddel auf Wasser. Das war es, das Rennen war gelaufen. Überraschend überhaupt der Zieleinlauf. Es gewann der Spanier Marcus Walz vor Josef Dostal/Tschechien und Ronald Anoschkin/Russland. Raus aus den Medaillenrängen waren wie Hoff ebenfalls die Mitfavoriten Fernando Pimenta/Portugal und Rene Holten Poulsen/Dänemark. "Das ist schon ein enttäuschendes Ergebnis für Max. Die Form stimmte; er hätte um eine Medaille mitfahren können. Mit der viertbesten Zeit im Halbfinale wollte er angreifen. Aber man sah, dass ab einem bestimmten Punkt Speed verloren ging. Und dann fährt er direkt nach dem Ziel etwas zurück, um die Blätter abzufischen. Das ist mehr als schade. Speziell für Max, der sich mit diesem Boot immer so sehr identifiziert hat. Das wird ihn sehr treffen. Und ich kann nur sagen: das hat hier den Falschen getroffen" , kommentierte ein sichtlich mitgenommener Robert Berger, der mit seinem Schützling mitlitt. So ging es auch den Trainingspartnern von Max Hoff, die alle und wie viele andere ins Regattahaus gekommen waren, um Max anzufeuern. Sie hielt es schon kurz vor dem Finale nicht mehr auf den Sitzen. Tief betroffen zeigte sich spezielle Kai Spenner, Freund und Trainingspartner in der gesamten Olympiavorbereitung von Hoff. Er wollte Max direkt eine Nachricht schreiben, brauchte aber auch so einige Minuten, um nur annähernd Worte zu finden. Denn er wusste sicher am besten, wie sehr sich Max diese Medaille wünschte und auch erarbeitet hatte. Und wie sehr er damit auch an seine Wegbereiter etwas zurück geben wollte. So wie wohl auch an Kai Spenner. "Wenn sich mein Traum erfüllt und ich diese Medaille gewinne, dann lass ich sie teilen und gebe Kai eine Hälfte; dafür, dass er mich die ganzen Monate so geduldig unterstützt hat" , hatte Max Hoff gut gelaunt und optimistisch im Trainingslager Duisburg gesagt. Aber es hat nicht sollen sein. Nach Platz fünf in Peking und Bronze in London gab es in Rio kein Happy End für Max Hoff. Zumindest nicht im Einer. "Ja, was soll ich sagen. Das war halt scheiße. Hab mir schon nach 200 Metern Blätter am Steuer eingefangen und hatte danach keine Chance mehr, vorne mitzufahren. Ich habe mich vor dem Finale sehr gut gefühlt, auch beim Einfahren war alles gut. Aber dann war dieser Blätterteppich in der Bahn. Wollte ihn noch umfahren, aber es ging nicht mehr. Das ist schon schade, wenn ein Rennen so entschieden wird. Das ist bitter. Da läuft erst einmal vor einem ab, was man alles investiert hat" , gab Max Hoff aus Rio durch. Hatte sich da aber auch schon wieder etwas gefangen. "Was soll es, dies ist nicht mehr zu ändern. Jetzt geht es auf Samstag zu" . So ist es, nun heißt es, den Schalter umzulegen auf die zweite Chance im Viererkajak.

Max Hoff: Im Ziel möglichst vorne sein

Max Hoff steht in Rio vor seinen dritten Olympischen Spielen und hat sich schon damit einen Kindertraum erfüllt. Der nun getoppt werden kann durch Edelmetall. Irgendwann saß Max Hoff als kleiner Steppke vor dem Fernseher und dachte "bei Olympischen Spielen an den Start zu gehen, das müsste ziemlich cool sein" . Einen Plan dazu hatte er da aber noch nicht, auch noch nie in einem Boot gesessen. Das war erst etwas später der Fall, als er mit dem Wildwasser-Kanufahren begann. Eine Sportart, in der er zunehmend Erfolge feiern konnte bis hin zum Weltmeistertitel. Der eine Traum aber blieb: an Olympischen Spielen teilzunehmen. Was im Wildwasser jedoch nicht möglich ist, da diese Sportart nicht zum Olympischen Programm gehört. Die konsequente Entscheidung von Max Hoff ist bekannt; er wechselte im Herbst 2006 vom Wildwasserlager zu den Renn-Kanuten. An die Anfänge denkt Max Hoff auch heute noch schmunzelnd zurück. Da wurde er zu Beginn - sicher auch bedingt durch seine eher untypische Fahrweise - eher belächelt, so nach dem Motto "na, dann soll er mal sein Glück versuchen" . Aber schnell war klar, dass er es mehr als ernst mein. Schnell hat er sich Respekt verschafft durch Leistung und Einsatz. Seit über zehn Jahren ist er nun der Einer-Fahrer, an dem es kein Vorbeikommen gibt, der national diese Kategorie dominiert; und er ist Aktivensprecher, dessen Meinung Gehör findet. Auch auf internationalem Parkett zählt er zu den ganz Großen, kann mehrere WM-Titel und Medaillen auf seinem Konto verbuchen. Und hat sich auch den Kindheitstraum von einer Olympia-Teilnahme erfüllt. Nach Peking und London ist er nun in Rio schon zum dritten Mal dabei. Seinen Traum aus jungen Jahren hat er aufgestockt: nicht nur dabei sein, sondern einmal ganz oben auf dem Treppchen stehen! Mit dem Gewinn der Bronzemedaille 2012 war er dem schon ganz nah; hätte eventuell danach schon aufgehört, wenn es mit Gold geklappt hätte. So aber hat er weitere vier Jahre konsequent und intensiv auf dieses große Ziel hingearbeitet, was ihm grundsätzlich gar nicht so schwergefallen sein dürfte. Denn er ist Sportverrückt, Kanuverrückt, Trainingsverrückt “ alles in positivem Sinne. "Ohne Paddeln und Training könnte ich gar nicht" , sagt Hoff. Der da schon mal gebremst werden muss von den Trainern, "wenn ich nicht mehr kann und es Zeit ist, auf die Couch geschickt zu werden. Wenn der Ehrgeiz größer ist als das, was der Körper hergibt" . Denn eines ist klar, auf diesem Niveau international vorne mitzufahren, ist kein Zuckerschlecken. Bei allem Spaß am Sport gibt es da auch die schwierigen Momente, Muskelschmerzen, Entbehrungen, Verzicht auf Familie und Freunde und das geliebte Skifahren. Phasen, in denen es hart wird, sich zu motivieren. "Dann muss man daran denken, wofür man trainiert. Dann nicht alles hinterfragen, sondern einfach rein ins Boot und an das Ziel denken, das man hat. Und weiter davon träumen, von dem Ziel, das man hat: am Ende möglichst vorne sein" , beschreibt der 33-jährige seine Motivationshilfen. Die Zeit der harten Vorbereitung ist nun auch für Max Hoff vorbei; die deutsche Rennsport-Flotte ist am Donnerstag in Rio angekommen. Kurz vor der Abreise machte Max Hoff noch einmal deutlich, wie sehr er sich nun die Spiele herbei sehnt. "Ich freue mich riesig darauf, und ich würde mich natürlich noch mehr freuen, wenn es zu Beginn im Einer gut für mich läuft; dann würde ich dem Rest noch mehr entgegenfiebern" . Denn neben seiner Spezialdisziplin, dem 1.000m-Einerkajak, geht Hoff noch im letzten Rennen im Viererkajak an den Start. Das Hauptaugenmerk aber liegt zunächst auf dem Einer. "Ich gehe davon aus, dass es am Ende ein offenes Rennen wird" , kreisten schon vor dem Abflug die Gedanken um das wichtigste Rennen der letzten vier Jahre. Denn die bisherigen Saisonrennen haben gezeigt, dass es zwischen mehreren Konkurrenten ganz eng zugehen kann; dass aber auch einer alleine das Rennen der Rennen fahren und davonziehen kann. Vom Papier her dürften der Däne Rene Holten Poulsen, der Portugiese Fernando Pimenta, der Tscheche Josef Dostal “ und auch Max Hoff die größten Konkurrenten sein. Hinzu kommt der Canadier Adam van Koeverden, der Australier Ken Wallace, und auch der junge Belgier Arthur Peters war schon für Überraschungen gut. "Und wer weiß, wer sich noch dazu gesellt" . Und auch, wenn es bei den Weltcups und der EM für Hoff nicht so optimal gelaufen ist, glaubt er doch, "dass die anderen mich schon auf der Rechnung haben werden" . Alles andere wäre in der Tat aus deren Sicht nicht nachzuvollziehen, unterschätzt werden sollte Max Hoff nicht. Auch Hoff, immer sehr selbstkritisch, musste schon zugestehen, dass es "ganz gut" lief in der direkten Vorbereitung. Auch die aktuellen eher unruhigen Wasserverhältnisse vor Ort in Rio sollten ihn vor keine unlösbare Aufgabe stellen; mit Wellen kommt er eigentlich klar. Und fährt auch nach dem Training gerne schon mal in den Motorbootwellen. Und Gegenwind wäre nicht schlecht, das "verlängert zwar die Schmerzen" , kommt aber auch der Ausdauerqualität entgegen. Die zweite Chance für die Erfüllung des ganz großen Traums ergibt sich dann am letzten Finaltag im 1.000m-Vierer, in den auch Max Rendschmidt als Schlagmann sitzt. Als Zugabe für alle nach den Finals in den Kleinbooten gedacht, hat dieses Boot durchaus Medaillen-Potential, wenn nicht mehr. Ist beim einzigen internationalen Start beim Weltcup in Racice/Tschechien der Konkurrenz davon gefahren. Und vielleicht ist es ja auch ein gutes Zeichen, dass die Rennkanuten wie schon 1992 in Barcelona wieder in pinken Booten in die Olympischen Rennen gehen. Angeregt von Max Hoff als Aktivensprecher sowie von den beiden Sprintern Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom Liebscher (Dresden) wollte man den Spirit von Barcelona aufleben lassen, wo der deutsche Kanu-Verband seine erfolgreichsten Spiele feiern konnte. Und wenn es dann von Rio am Ende der Spiele im zweiten Flieger zurück zum zentralen Empfang in Frankfurt geht, dann sollte sich so mancher Traum erfüllt haben. "Denn im zweiten Flieger sitzen die Medaillengewinner" . Und vielleicht hat sich dann auch für Max Hoff der ganz große Traum erfüllt: im Ziel vorne sein. Eine einzigartige Verbindung zwischen Wildwasser und Rennsport kann wohl nur Max Hoff für sich beanspruchen. Keiner kann so viele Eskimorollen im Rennkajak drehen wie er. Wie gut er in beiden Sportgeräten klar kommt, belegt sicher auch die Tatsache, dass er noch nie gekentert (ins Wasser gefallen) ist. Auf sein zweites pinke Ersatzboot verzichtet Hoff übrigens in Rio; er hat es in Duisburg behalten, um möglichst lange darin trainieren zu können. Denn die Bootsflotte ist schon zeitig über Luxemburg nach Rio verschifft worden; dort aber einen Tag vor Ankunft der Sportler unbeschadet von den ersten Trainern in Empfang genommen worden.

Max Rendschmidt hofft auf guten Tag

Max Rendschmidt ist zum ersten Mal bei Olympischen Spielen dabei; und zählt mit seinem Berliner Partner Marcus Groß direkt zu den großen deutschen Medaillenhoffnungen Den direkten Übergang von der Juniorenklassse in die höchste Leistungsklasse schaffen nur wenige Renn-Kanuten; zu hoch ist dort das Niveau. Einer, der aber nahtlos in der Leistungsklasse Fuß fassen konnte, ist Max Rendschmidt. In seinem ersten LK-Jahr 2012 fuhr er sich nicht nur national weit nach vorne, sondern konnte mit Kai Spenner im 1.000m-Zweierkajak auch U23-Europameister werden. Nur ein Jahr später war eigentlich erneut die U23-Nationalmannschaft eingeplant. Max Rendschmidt aber startete weiter durch und qualifizierte sich für das A-Team. Mit dem Berliner Marcus Groß standen erste Tests im Zweier an, die schnell zeigten, dass dies durchaus ein Boot mit Potential sein könnte. Doch dass dieses Duo dann auf Anhieb 2013 vor heimischem Publikum Weltmeister über 1.000m werden konnte, war mehr als eine Überraschung. Und nun gehen der 22-jährige Max Rendschmidt und der vier Jahre ältere Marcus Groß in Rio an den Start, durchaus mit Medaillenchancen. Aus einer Kanu-Familie kommend, saß Max Rendschmidt schon so früh in einem Boot, dass er sich gar nicht mehr daran erinnern kann. Bestritt den ersten Wettkampf nach eigener Aussage mit sechs Jahren “ in einem Wildwasserboot, wie Max Hoff. Stichwort Max Hoff: ihn nennt Rendschmidt auch, nach seinem sportlichen Vorbild befragt. Und nun trainieren beide seit Jahren viel gemeinsam und sitzen sogar zum Abschluss der Spiele im Vierer. "Das ist ein riesiges Gefühl, mit ihm in einem Boot zu fahren" , so Rendschmidt. Max profitiert von seinem Wassergefühl und sicher auch guten Genetischen Voraussetzungen, kann sprinten und auch die 1.000m-Mittelstrecke bestens bewältigen. Und muss als ausgesprochener Wettkampftyp bezeichnet werden. Der, wenn es darauf ankommt, zumeist das entscheidende Schüppchen drauflegen kann. Das möchte er in Rio natürlich auch mit Marcus Groß, denn die beiden gehörten in den vergangenen Jahren zu den stärksten 1.000m-Zweiern. Gewannen nach 2013 im Vorjahr in Mailand erneut WM-Gold. Belegten aber auch dazwischen in 2014 über 1.000m und den nichtolympischen 500m "nur" zwei vierte Plätze; von Max Rendschmidt die bitterste Erfahrung bislang. "Das zeigt, dass alles drin, aber auch nichts programmierbar ist. An einem guten Tag, an dem alles passt, können wir Gold holen. An einem schlechten können wir aber auch vierte oder fünfte werden. Das Feld ist so dicht beieinander" , möchte Max Rendschmidt für die Rennen in der Lagoa-Bucht von Rio auch keine Prognose abgeben. Das Markenzeichen dieses Zweiers war bislang der furiose Endspurt, mit dem sie am Ende die Konkurrenz überraschten und so manches Mal auch überflügelten. Aber die Gegner haben sich darauf eingestellt. Und so testeten Rendschmidt-Groß in diesem Jahr, ein Rennen auch mal von vorne her zu fahren “ durchaus mit Erfolg. Und so darf man gespannt sein, mit welcher Taktik sie und die Konkurrenz in den Olympischen Wettkampf gehen. Auch da wollte sich Max Rendschmidt natürlich nicht festlegen. "Die beste Renneinteilung aber wäre die, als erster im Ziel zu sein" . Da unterscheidet er sich nicht von seinem Vorbild Max Hoff. Als Schlagmann liegt dabei eine große Verantwortung auf ihm, die er aber bislang bestens bewältigte. Auch das Flaggschiff, den Vierer, wird er vorne Schlagangebend über die Strecke führen. "Und das macht er wirklich gut und cool da vorne" , gibt es auch schon mal Lob vom "großen Max (Hoff) an den "kleinen" Max. Schon wenn es am Mittwoch in die Vorläufe geht, wird es auch heißen "cool" zu bleiben und sein Rennen zu fahren. Dann sollte das Finale kein allzu großes Problem darstellen. Und so richtig spannend wird es dann am Donnerstag im Finale. "Auch wenn wir Weltmeister sind, dürfen wir uns nicht auf Gold versteifen. Es klingt blöde, aber irgendwie ist es auch hier bei Olympia wie bei jedem anderen Wettkampf. Thema guter Tag, schlechter Tag. Wir wollen auf jeden Fall versuchen, 100 Prozent und mehr abzurufen" , versucht Max Rendschmidt, olympische Anspannung und Coolness in Einklang zu bringen. Denn eines hat sich vor Ort auch für ihn gezeigt "Olympia hat eine unglaubliche Faszination" .

Rio wir kommen

Zwei Monate vor Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro/Brasilien kommen die deutschen Rennkanuten immer besser in Fahrt und haben Kurs auf Olympia genommen

"Ready set go" - "we fight for Gold" “ steht auf den Olympia-Fan-Shirts der deutschen Rennkanuten. Eine selbstbewusste Ansage, die durchaus Realitätsbezug hat. Alle vier Jahre lenkten sie bislang die Aufmerksamkeit verstärkt auf sich, vermochten sie doch die deutsche Medaillenbilanz bei Olympia deutlich aufzupolieren. Dass dies auch in Rio so sein könnte, unterstreichen nicht zuletzt die fünf Siege in 12 olympischen Bootsklassen beim Weltcup im tschechischen Racice vor einer Woche. "Das sind sehr erfreuliche Aussichten für Olympia" , bekräftigte nach dem Weltcup auch Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes. Nach nationalen Sichtungen und den beiden Weltcups in Duisburg und Racice ist das Qualifikationsverfahren nun abgeschlossen “ der Rio-Kader steht. Insgesamt 11 Aktive schickt der DKV in die Olympischen Rennen. Darunter auch fünf Kajak-Herren - die beiden Aktiven der Kanusport-Gemeinschaft Essen, Max Hoff und Max Rendschmidt, sowie Marcus Groß (Berlin), Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom Liebscher (Dresden). Nachdem Hoff, Rendschmidt und Groß schon beim Duisburger Heim-Weltcup die Olympia-Quali im ersten Anlauf schafften, nahmen Rauhe-Liebscher in Racice die Rio-Hürde. Für das Quintett nun der richtige Zeitpunkt, erstmals auch das Rio-Fan-Shirt zu präsentieren. "Bevor wir unsere Olympia-Quali nicht unter Dach und Fach hatten, wollten wir dies nicht" , so Ronald Rauhe. Die die Reise zum Zuckerhut mit Medaillenhoffnungen zu verbinden, ist nicht aus der Luft gegriffen. Max Hoff, der 33-jährige ehemalige Wildwasser-Weltmeister hat sich seit 2007 in der Rennsportszene als der stärkste deutsche 1.000m-Solist erwiesen; kann mehrere Weltcup-Gesamtsiege, WM-Titel und Olympia-Bronze in London auf seinem Konto verbuchen. Und stand bei den beiden diesjährigen Weltcups erneut auf dem Treppchen. Sein ganz großer Traum: Olympia-Gold. Dann steht Max Rendschmidt, der 22-jährige Youngster vor seinen ersten Spielen. Mit Marcus Groß (26) katapultierte er sich 2013 als Zweierweltmeister direkt an die Spitze. Auch im Vorjahr fuhr dieses Duo in Mailand den WM-Titel ein. Und lag unlängst beim Weltcup in Racice vorn. Beeindruckend, wie er in diesem Alter dabei die Aufgabe als Schlagmann löst. Neben den drei 1.000m-Spezialisten gehen dann die beiden 200m-Sprinter Ronald Rauhe und Tom Liebscher im Zweier an den Start. Für Routinier Rauhe (34) sind es dabei bereits die fünften Spiele. Gold, Silber und Bronze bei Olympia hat er schon gewonnen. Neben dem Zweier mit Liebscher wird er auch im Einer antreten, wie schon in London. Aber auch Hoff, Rendschmidt, Liebscher und Groß gehen neben ihren Spezialdisziplinen in Rio ein zweites Mal an den Start: im 1.000m-Viererkajak. Ein Einsatz, der sich fast zwangsweise ergeben hat. Denn durch bei der Vorjahres-WM verpasste zusätzliche Startplätze kann der DKV in diesem Jahr nur auf fünf Kajak-Herren zurückgreifen. "Aber da der Viererkajak das letzte der olympischen Herren-Rennen ist, war klar, dass wir nicht am Ufer stehen werden und zusehen, wie das Rennen die Strecke heruntergeht. Unser Schwerpunkt liegt weiterhin auf den Kleinbooten; aber den Vierer wollen wir alle fahren. Wir sollten eine schlagkräftige Truppe sein" , hatte Max Hoff schon zu Saisonbeginn verkündet. Und so sitzen in dem Flaggschiff nun die vier stärksten Kanuten, die der DKV zu bieten hat. Vom Papier her ein starkes Boot, aber würde es auch auf dem Wasser funktionieren. Die Antwort auf diese Frage gab es beim Weltcup in Racice, wo das Quartett nach nur einer Trainingseinheit erstmals ins Rennen ging. Max Rendschmidt wieder am Schlag, dann Tom Liebscher, der schon als Juniorenweltmeister bewiesen hat, dass er sprinten und 1.000m fahren kann, Max Hoff und Marcus Groß als Anschieber dahinter. Zwei Sekunden lagen die Vier im Ziel vor Australien (den Siegern des Duisburger Weltcups) und Tschechien. "Jetzt geht das Kopf-Kino bei den anderen los" , kommentierte schmunzelnd Ronald Rauhe am Ufer. Auch wenn Vier nach dem Finale betonten, dass es noch viel zu tun gibt und die Feinabstimmung im Boot noch fehlte, war ihnen anzumerken, wie viel Spaß dieses Boot macht und was da möglich ist. Test gelungen und Olympiamedaille nicht ausgeschlossen. Erleichterung natürlich auch bei den Verbands-Offiziellen. Nachdem der Herren-Vierer in den zurückliegenden Jahres zu den großen Sorgenkindern zählte, konnte Chef-Bundestrainer Reiner Kießler nun vermerken "Deutschland ist im Vierer wieder da und das freut uns" ."Dieses Boot ist für uns eine attraktive Zugabe am Ende der Spiele" , freut sich nicht nur Schlagmann Rendschmidt auf diesen Abschluss.

Alle fünf Kajak-Herren sind somit in Rio mit Doppelstarts dabei. Noch ist viel zu tun in den verbleibenden zwei Monaten, da kann viel passieren. Sich die Medaillen nur abzuholen, wäre ein Trugschluss. Aber wenn es gut läuft und im entscheidenden Moment die Tagesform stimmt, können alle in den Kampf um die Olympia-Medaillen eingreifen. Ready set go “ we fight for Gold!

Zwei Monate vor Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro/Brasilien kommen die deutschen Rennkanuten immer besser in Fahrt und haben Kurs auf Olympia genommen

"Ready set go" - "we fight for Gold" “ steht auf den Olympia-Fan-Shirts der deutschen Rennkanuten. Eine selbstbewusste Ansage, die durchaus Realitätsbezug hat. Alle vier Jahre lenkten sie bislang die Aufmerksamkeit verstärkt auf sich, vermochten sie doch die deutsche Medaillenbilanz bei Olympia deutlich aufzupolieren. Dass dies auch in Rio so sein könnte, unterstreichen nicht zuletzt die fünf Siege in 12 olympischen Bootsklassen beim Weltcup im tschechischen Racice vor einer Woche. "Das sind sehr erfreuliche Aussichten für Olympia" , bekräftigte nach dem Weltcup auch Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes. Nach nationalen Sichtungen und den beiden Weltcups in Duisburg und Racice ist das Qualifikationsverfahren nun abgeschlossen “ der Rio-Kader steht. Insgesamt 11 Aktive schickt der DKV in die Olympischen Rennen. Darunter auch fünf Kajak-Herren - die beiden Aktiven der Kanusport-Gemeinschaft Essen, Max Hoff und Max Rendschmidt, sowie Marcus Groß (Berlin), Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom Liebscher (Dresden). Nachdem Hoff, Rendschmidt und Groß schon beim Duisburger Heim-Weltcup die Olympia-Quali im ersten Anlauf schafften, nahmen Rauhe-Liebscher in Racice die Rio-Hürde. Für das Quintett nun der richtige Zeitpunkt, erstmals auch das Rio-Fan-Shirt zu präsentieren. "Bevor wir unsere Olympia-Quali nicht unter Dach und Fach hatten, wollten wir dies nicht" , so Ronald Rauhe. Die die Reise zum Zuckerhut mit Medaillenhoffnungen zu verbinden, ist nicht aus der Luft gegriffen. Max Hoff, der 33-jährige ehemalige Wildwasser-Weltmeister hat sich seit 2007 in der Rennsportszene als der stärkste deutsche 1.000m-Solist erwiesen; kann mehrere Weltcup-Gesamtsiege, WM-Titel und Olympia-Bronze in London auf seinem Konto verbuchen. Und stand bei den beiden diesjährigen Weltcups erneut auf dem Treppchen. Sein ganz großer Traum: Olympia-Gold. Dann steht Max Rendschmidt, der 22-jährige Youngster vor seinen ersten Spielen. Mit Marcus Groß (26) katapultierte er sich 2013 als Zweierweltmeister direkt an die Spitze. Auch im Vorjahr fuhr dieses Duo in Mailand den WM-Titel ein. Und lag unlängst beim Weltcup in Racice vorn. Beeindruckend, wie er in diesem Alter dabei die Aufgabe als Schlagmann löst. Neben den drei 1.000m-Spezialisten gehen dann die beiden 200m-Sprinter Ronald Rauhe und Tom Liebscher im Zweier an den Start. Für Routinier Rauhe (34) sind es dabei bereits die fünften Spiele. Gold, Silber und Bronze bei Olympia hat er schon gewonnen. Neben dem Zweier mit Liebscher wird er auch im Einer antreten, wie schon in London. Aber auch Hoff, Rendschmidt, Liebscher und Groß gehen neben ihren Spezialdisziplinen in Rio ein zweites Mal an den Start: im 1.000m-Viererkajak. Ein Einsatz, der sich fast zwangsweise ergeben hat. Denn durch bei der Vorjahres-WM verpasste zusätzliche Startplätze kann der DKV in diesem Jahr nur auf fünf Kajak-Herren zurückgreifen. "Aber da der Viererkajak das letzte der olympischen Herren-Rennen ist, war klar, dass wir nicht am Ufer stehen werden und zusehen, wie das Rennen die Strecke heruntergeht. Unser Schwerpunkt liegt weiterhin auf den Kleinbooten; aber den Vierer wollen wir alle fahren. Wir sollten eine schlagkräftige Truppe sein" , hatte Max Hoff schon zu Saisonbeginn verkündet. Und so sitzen in dem Flaggschiff nun die vier stärksten Kanuten, die der DKV zu bieten hat. Vom Papier her ein starkes Boot, aber würde es auch auf dem Wasser funktionieren. Die Antwort auf diese Frage gab es beim Weltcup in Racice, wo das Quartett nach nur einer Trainingseinheit erstmals ins Rennen ging. Max Rendschmidt wieder am Schlag, dann Tom Liebscher, der schon als Juniorenweltmeister bewiesen hat, dass er sprinten und 1.000m fahren kann, Max Hoff und Marcus Groß als Anschieber dahinter. Zwei Sekunden lagen die Vier im Ziel vor Australien (den Siegern des Duisburger Weltcups) und Tschechien. "Jetzt geht das Kopf-Kino bei den anderen los" , kommentierte schmunzelnd Ronald Rauhe am Ufer. Auch wenn Vier nach dem Finale betonten, dass es noch viel zu tun gibt und die Feinabstimmung im Boot noch fehlte, war ihnen anzumerken, wie viel Spaß dieses Boot macht und was da möglich ist. Test gelungen und Olympiamedaille nicht ausgeschlossen. Erleichterung natürlich auch bei den Verbands-Offiziellen. Nachdem der Herren-Vierer in den zurückliegenden Jahres zu den großen Sorgenkindern zählte, konnte Chef-Bundestrainer Reiner Kießler nun vermerken "Deutschland ist im Vierer wieder da und das freut uns" ."Dieses Boot ist für uns eine attraktive Zugabe am Ende der Spiele" , freut sich nicht nur Schlagmann Rendschmidt auf diesen Abschluss.

Alle fünf Kajak-Herren sind somit in Rio mit Doppelstarts dabei. Noch ist viel zu tun in den verbleibenden zwei Monaten, da kann viel passieren. Sich die Medaillen nur abzuholen, wäre ein Trugschluss. Aber wenn es gut läuft und im entscheidenden Moment die Tagesform stimmt, können alle in den Kampf um die Olympia-Medaillen eingreifen. Ready set go “ we fight for Gold!


KGE sammelt Landestitel

Auch ohne ihre ganz großen Leistungsträger Max Hoff, Max Rendschmidt und Kai Spenner wusste die KGE-Flotte bei den NRW-Landesmeisterschaften auf der Duisburger Wedau vollauf zu überzeugen.

Duisburg: Immer wieder waren es die Aktiven der KG Essen in ihren gelben Trikots, die bei den Siegerehrungen der Landesmeisterschaften der Kanuten das Bild prägten “ und dies auf breiter Basis. Insgesamt fischten sie 29 Gold-, 18 Silber und 13 Bronzemedaillen aus der Wedau! Hinzuzurechnen sind noch drei NRW-Titel, zwei Silber- und eine Bronzemedaillen von den Langstreckenmeisterschaften Im Rahmen der Essener Frühjahrsregatta! Auch wenn dies eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr war, ging dennoch der Preis für die beste Nachwuchsmannschaft seit 14 Jahren (!) erstmals nicht an die KGE, sondern knapp an Hamm. Ein kleiner Wermutstropfen des dennoch sehr erfolgreichen Wochenendes! Eine Bank waren einmal mehr die KGE-Herren, die die Medaillen gleich in Serie einfuhren. Ebenso wie Anna Kowald bei den Damen. Und auch die Junioren rund um Philipp Hardy, Niklas Petri, Felix Gries und Benjamin Mohajer standen dem in nichts nach. In der Jugendklasse überzeugten Jonas von Döhren und Jan Felderhoff sowie Pauline Zell und Svenja Hardy insbesondere mit drei Zweiersiegen. Erfreulich auch die Vielzahl an Finalteilnahmen; 100 Boote haben die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften im August in Brandenburg geschafft!

Alle Finalergebnisse: Kajak-Herren-Leistungsklasse I: Einer: 200m: 2. Robert Gleinert; 500m: 1. Fabian Kux, 2. Frederick Illtz, 3. Tobias-Pascal Schultz, 6. Niklas Kux; 1.000m: 1. Niklas Kux, 2. Fabian Kux, 3. Robert Gleinert, 4. Frederick Illtz, 5. Tobias-Pascal Schultz, 8. Michel Lettmann, 9. Yves Reuther; Zweier: 200m: 1. Jonas Ems-Christopher Weiland, 2. Niklas KuxRobert Gleinert; 1.000m: 1. Robert Gleinert-Niklas Kux, 2. Tobias-Pascal Schultz-Frederick Illtz, 3. Fabian Kux-Michael Lettmann; 5.000m: 1. Robert Gleinert-Niklas Kux, 2. Fabian Kux-Michel Lettmann, 3. Markus Bieneck-Yves Reuther; Vierer: 200m: 1. Ems-Gleinert-Weiland-Illtz; 2. Kux-Kux-Schultz-Lettmann, 3. Rübsam-Rübsam-Frohbaerg-Zahm (ESVK), 1.000m: 1. Kux-Kux-Gleinert-Lettmann, 2. Schultz-Illtz-Weiland-Reuther; Damen-Leistungsklasse I: Einer: 200m: 1. Anna Kowald, 2. Katharina Köther, 4. Caroline Arft; 500m: 1. Anna Kowald, 2. Katharina Köther, Caroline Arft; Zweier: 200m: 1. Anna Kowald-Caroline Arft; 500m: 1. Anna Kowald-Katharina Köther; Herren-Junioren: Einer: 200m: 1. Philipp Hardy, 2. Benjamin Mohajer, 3. Niklas Petri; 500m: 1. Felix Gries, 8. Bastian Wetzel; 1.000m: 1. Philipp Hardy, 4. Bastian Wetzel, 6. Alejandro Goebels; Zweier: 200m: 1. Niklas Petri-Philipp Hardy, 3. Alejandro Goebels-Robert Lamken; 1.000m: 1. Felix Gries-Benjamin Mohajer, 3. Philipp Hardy-Bastian Wetzel, 4. Julian Kosche-Alejandro Goebels; 5.000m: 1. Philipp Hardy-Bastian Wetzel, 3. Alejandro Goebels-Julian Kosche; Vierer: 200m: 1. Hardy-Gries-Mohajer-Petri; 2. Kosche-Goebels-Lamken-Wetzel; 1.000m: 1. Wetzel-Petri-Goebels-Kosche; Damen-Junioren: Einer: 200m: 2. Lisa Oehl, 5. Hannah Strenger; 1.000m: 2. Lia Oehl, 7. Hannah Strenger; Zweier: 200m: 2. Lisa Oehl-Hannah Strenger; 500m: 3. Lisa Oehl-Hannah Strenger; 5.000m: 2. Lisa Oehl-Hannah Strenger; Vierer: 200m: 1. Hardy-Strenger-Oehl-Zell; männl. Jugd.: Einer: 200m: 3. Jan Nierfeld, 4. Jan Felderhoff, 7. Jack Gries, 8. Justus Walter; 500m: 4. Jack Gries, 5. Jonas von Döhren, 6. Jan Felderhoff, 8. Justus Walter; 1.000m: 4. Jonas von Döhren, 8. Jan Felderhoff, 9. Jack Gries; 1.000m: 7. Justus Walter; Zweier: 500m: 1. Jonas von Döhren-Jan Felderhoff, 2. Jan Nierfeld-Jack Gries, 9. Paolo Petri-Finn Paulsen; 1.000m: Jonas von Döhren-Jan Felderhoff, 3. Max Brockmann-Justus Walter, 7. Felix Nitz-Finn Paulsen; 5.000m: 1. Jonas von Döhren-Jan Felderhoff; Vierer: 500m: 1. Brockmann-Nierfeld-Walter-Gries, 4. Nitz-Paulsen-Petri-Walburton; 5.000m: 3. Brockmann-Gries-Petri-Nierfeld, 4. Walburton-Paulsen-Kladnik-Nitz; weibl. Jugd.: Einer: 200m: 1. Svenja Hardy, 6. Pauline Zell; 500m: 1. Svenja Hardy, 4. Pauline Zell; 1.000m: 4. Pauline Zell; Zweier: 200m: 1. Pauline Zell-Svenja Hardy; 500m: 1. Pauline Zell-Svenja Hardy; 5.000m: 1. Pauline Zell-Svenja Hardy; Schüler A: Einer: 500m: 6. Jan Oehl; Zweier: 500m: 5. Jan Oehl-Julian Hardy; Vierer: 500m: 8. Werner-Moritz-Oehl-Roß; 2.000m: 2. Mohajer-Oehl-Hardy-Werner; Schüler B: Einer: AK 12 500m: 7. Gerrit Lehnen, 8. Ben Seifert; Zweier: 500m: 5. Gerrit Lehnen-Ben Seifert, 9. Lennart Winter-Joshua Feyen; 2.000m: 5. Joshua Feyen-Lennart Winter; Vierer: 500m: 3. Lehnen-Seifert-Nitz-Feyen, 7. Winter-Walburton-Hesse-Hees; 2.000m: 3. Lehnen-Nitz-Seifert-Hesse; Schülerinnen B: Zweier: 500m: 6. Maili Schube-Karlotta Gaerting; Vierer: 500m: Sander-Schube-Gaerting-Rasmus;


EM-Gold für Max Hoff im Zweier

Moskau: Aus dem intensiven Olympia-Vorbereitungstrainingslager in München war die deutsche Kanurennsport-Flotte zu den Europameisterschaften nach Moskau gereist. "Ohne große Erwartungen" , wie DKV-Präsident Thomas Konietzko es vor Ort formulierte. Nach Möglichkeit dabei sein wolle man aber schon, was in fast allen Rennen auch der Fall war. "So gesehen, ist das Abschneiden durchaus ein ermutigendes Ergebnis" , so Konietzko am Ende des ersten Finaltages. Da gab es neben einmal Bronze zwei EM-Goldmedaillen für den Deutschen Kanu-Verband, womit sich Chef-Bundestrainer Reiner Kießler "sehr zufrieden" zeigte. Die Generalprobe für Rio war gelungen. Seinen Anteil an den beiden Siegen und der positiven Bilanzierung hatte neben Sebastian Brendel als Europameister im 1.000m-Einercanadier auch Max Hoff im 1.000m-Zweierkajak mit Marcus Groß (Berlin). Max Hoff war ganz kurzfristig für seinen erkrankten Vereinspartner Max Rendschmidt eingesprungen und mit Groß in den Zweier gestiegen. Eine spontane Aktion, die am Ende mit einem EM-Gold belohnt wurde! Nachdem im Vorjahr Rendschmidt-Groß Europameister geworden waren, blieb dieser Titel nun weiter beim DKV. Dass dies aber kein leichtes Unterfangen war, betonte auch Marcus Groß, der mit Partner Rendschmidt mitfühlte und sich schon umstellen musste auf den neuen Partner. "Aber ich war erst einmal froh, dass Max Hoff sich bereit erklärt hat, einzuspringen und mir zu weiteren Wettkampfmetern verholfen hat. Die ersten Paddelschläge gestern waren schon etwas eigenartig, aber heute im Finale lief es schon deutlich besser. Ich wusste ja auch, was für ein guter Paddler Max Hoff ist; so schlecht konnte es da gar nicht werden" , kommentierte Groß schmunzelnd und betonend, welch großen Spaß ihm das Rennen gemacht hatte. "Max, geil gefahren" , hatte Marcus Groß seinem Schlagmann Hoff direkt nach der Ziellinie von hinten zugerufen, bevor er jubelnd den Arm in die Höhe reckte. Dazu fehlte dem Essener aber fast die Kraft, auch er hatte in diesem Zweierrennen alles gegeben und war vor dem Ziel "fast aus dem Boot gefallen" , wie er Marcus Groß direkt antwortete. Keine Frage, die beiden hatten sich einen harten Arbeitssieg erkämpft. Immerhin war Max Hoff nur eine Stunde zuvor im 1.000m-Einer ins EM-Finale gegangen. Zuvor betonend, dass das Hauptziel in diesem Jahr natürlich ganz auf Rio liegt, wollte Hoff auch aus dem Training heraus ein gutes Rennen fahren. Dies aber wollte ihm im Finale nicht so ganz gelingen. Als Vierter fuhr er am Ende ganz knapp um 2/10 Sekunden an einer Medaille vorbei. Mit einem furiosen Start war der Portugiese Fernando Pimenta allen auf und davon gefahren; als zweiter kam Rene Holten Poulsen ein. Auf Rang drei konnte sich der Ungar Balint Kopasz schieben. "Das war nicht das, was ich mit vorgestellt habe und das wurmt mich schon. Zudem ärgert mich, dass ich den Ungar auf Bahn eins nicht gesehen habe. Der Abstand zu Poulsen zu diesem Zeitpunkt und aus dem Training heraus ist schon o.k.. Aber ich hätte mich ein anderes Rennen gewünscht. Zudem ist Fernando Pimenta ein Rennen gefahren, wie es kaum schneller geht. So kann man in Rio gewinnen" , kommentierte Max Hoff sein Einerfinale. Anschließend betonend, dass es da "im Nachhinein sicher gut war, noch ein Rennen im Zweiergefahren zu sein “ ein gutes zudem" . Eine zweite Disziplin mussten Hoff und Groß dann nach der Siegerehrung absolvieren: Autogramme schreiben und Selfies machen. Sie kamen fast gar nicht mehr auf der Fangemeinde heraus. "Dagegen ist ja Ronaldo nichts" , lautete ein Kommentar zum Gedränge um die beiden Zweier-Europameister. Hochmotiviert und mit bestem Vorhaben, es bei der dritten internationalen Langstrecke noch etwas besser zu machen als bei den beiden Weltcups zuvor, war Kai Spenner im letzten EM-Rennen, dem 5.000m-Einerkajak an den Start gegangen. Beim ersten Startversuch von einem Fehlstart im Feld ausgehend, blieb Kai kurz liegen; dachte, das Feld würde zurück geschossen. Doch das war nicht der Fall und er lag schnell zurück, musste im schwierigen Kabbelwasser fahren. Aber es gelang Kai Spenner mit einem großen Kraftaufwand, wieder Anschluss zu finden an die Spitzengruppe aus zehn Fahrern. Schließlich konnte er noch einige hinter sich lassen. Doch er hatte bei der Aufholjagd zu viele Kräfte gelassen, um in die Medaillenränge zu fahren. Platz sechs am Ende aber war ein respektables EM-Ergebnis.

Noch einmal Silber für Hoff

Beim abschließenden Langstreckenrennen des Weltcups in Racice/Tschechien erkämpfte sich Max Hoff eine weitere Silbermedaille; Kai Spenner fuhr auf Rang sieben. Racice: Racice war allemal eine Reise wert; für den Deutschen Kanu-Verband mit seinen Aktiven, für die mitgereisten Fans und natürlich auch die KGE-Teilnehmer im DKV-Team Max Hoff, Max Rendschmidt und Kai Spenner. Sie traten die Heimreise nach Essen mit drei Gold- und zwei Silbermedaillen an. Nach Gold im 1.000m-Vierer und Silber im 1.000m-Einer erkämpfte sich Max Hoff im abschließenden 5.000m-Langstreckenrennen eine weitere Silbermedaille. 43 Athleten traten zu diesem Rennen an; da ging es schon beim Start so richtig zur Sache. Neben Max Hoff war auch Kai Spenner dabei. Schnell hatte sich eine Spitzengruppe auf vier Aktiven gebildet, die auf der gesamten Strecke um die Positionen kämpfte. Darunter Max Hoff, der spätere Sieger Kenny Wallace (Australien) und der Norweger Eivind Vold, der direkt neben Hoff gestartet war und im Ziel als dritter einkam. In der Verfolgergruppe etablieren konnte sich Kai Spenner, der wie schon vor einer Woche in Duisburg erneut ein starkes Rennen fuhr. Immer wieder ergriff Max Hoff die Initiative und machte Tempo; den Verfolgern keine Chance zu geben, heranzukommen. Auf der letzten Zielgeraden lief es auf einen Zweikampf zwischen Hoff und Wallace hinaus, der sich letztendlich knapp durchsetzen konnte. "Macht nichts, alles gut. Gefühlte 20 Mal sind wir beide auf der Langstrecke gegeneinander gefahren; und gefühlte 20 Mal war Kenny am Ende der Sieger. An ihm gibt es offensichtlich auf dieser Distanz kein Vorbeikommen. Spaß gemacht hat es aber auf jeden Fall wieder einmal" , kommentierte Max Hoff nach dem Rennen mit schmunzelndem Blick auf seinen Freund, bevor er mit einem Kopfsprung ins Wasser erst einmal Abkühlung nach dem harten Rennen bei gut 28 Grad suchte. Zuvor hatte Hoff hinter den Ziellinie den Einlauf seines Trainingspartners und Freundes Kai Spenner beobachtet, der sich achtbar schlug und siebter wurde. Gegenseitiges Abklatschen und Gratulieren zeigte “ beide waren zufrieden mit dem Weltcup-Abschluss von Racice.

Doppel-Edelmetall für Hoff und Rendschmidt

Beim Weltcup in Racice/Tschechien gaben sich die deutschen Kanuten keine Blöße auf dem Weg nach Rio. Auch die KGE-Asse im Team wussten zu überzeugen. Zwei Siege und ein zweiter Platz in den olympischen Disziplinen gingen auf das Konto von Hoff und Rendschmidt, die auch im Vierer die Olympia-Norm schafften.

Racice: Am Ende des Weltcups im tschechischen Racice dürfte der Deutsche Kanu-Verband zufrieden gewesen sein: seine Flotte sicherte sich fünf Siege und drei Silbermedaillen in den olympischen Disziplinen und auch die noch vakanten nationalen Olympiaqualifikationen. Auch, wenn Chef-Bundestrainer Reiner Kießler die Ergebnisse "nicht überbewerten" wollte, hat die deutsche Kanu-Flotte doch ganz deutlich gezeigt, dass sie Kurs auf Rio genommen hat. Zufrieden zeigten sich vor Ort auch KGE-Heimtrainer Robert Berger und Club-Manager Heino Terporten, denn "ihre" Aktiven Max Hoff und Max Rendschmidt waren mit zwei Siegen und einem zweiten Platz an den Verbandserfolgen beteiligt. "Racice liegt uns, da haben wir immer gute Rennen gefahren" , hatte Max Rendschmidt im Vorfeld dem zweiten Weltcup durchaus optimistisch entgegen geblickt. Er wollte es mit seinem Berliner Partner Marcus Groß möglichst von der Platzierung her besser machen, als noch vor einer Woche in Duisburg. Dort waren sie als vierte knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt, hatten aber die Olympia-Qualifikation geschafft. In Racice lief es nun tatsächlich besser als in Duisburg. Deutlich besser, denn vor Australien und der Ukraine fuhren Rendschmidt-Groß als Siegerboot über die Ziellinie. "Das war ein gutes Rennen. Wir wollten den anderen schon auf der Strecke zeigen, dass wir gewinnen wollten" , erklärte anschließend Hintermann Groß. Und Max Rendschmidt erläuterte, dass sie ihre Taktik umgestellt hatten. "Die anderen haben sich mittlerweile darauf eingestellt, dass wir die Rennen bislang mit unserem Endspurt gewonnen haben. Nun wollten wir schon auf der Strecke gut liegen und uns nicht wie gewohnt auf den Endspurt verlassen. Wir wollten nun mit dieser geänderten Taktik gewinnen. Und sind wohl auch damit auf dem richtigen Weg. Aber der Weg bis Rio ist noch lang und es liegt noch viel Arbeit vor uns. Aber zuversichtlich können wir nun auf jeden Fall sein" , so Marcus Groß. Das betrifft auch Max Hoff, der im 1.000m-Einer hinter Lokalmatador und Vizeweltmeister Josef Dostal den zweiten Platz belegt. Und dabei den amtierenden Weltmeister und Sieger von Duisburg Rene Holten Poulsen als dritten hinter sich ließ. Auch Hoff hatte versucht, seine Renntaktik gegenüber Duisburg zu verändern und von Anfang an näher an der Spitze zu bleiben. Ein Vorhaben, das er gut umsetzen konnte. Seine Taktik ging auf, er war von Anfang an vorne dabei. "Mit dem Rennen bin ich jedenfalls zufrieden, auch wenn es mich schon etwas ärgert, dass Josef noch davor war. Die Tendenz stimmt, ich bin auf dem richtigen Weg" , zog Max Hoff positive Bilanz. Mit Spannung erwartet wurde dann das Rennen des 1.000m-Herrenvierers, der in Racice erstmals an den Start ging: in der Besetzung Max Rendschmidt, Tom Liebscher (Dresden), Max Hoff und Marcus Groß (Berlin). Die wenigen Trainingsfahrten im Vorfeld liefen recht ordentlich; von der Papierform her sollte es auch ein schnelles Boot sein. "Ich denke, wir sind ein schlagkräftiges Team" , hatte auch Max Hoff dem Finale gespannt entgegen gesehen. Was dann zu einem Leckerbissen für die Zuschauer wurde; für die deutschen allemal. Sie konnten auf der großen Videoleinwand vom Start an das Rennen begeistert mitverfolgen. Bei dem am Ende Rendschmidt-Liebscher-Hoff und Groß den Sieg einfuhren; sie lagen dabei sogar klar vor den Vierern aus Australien und Weltmeister Slowenien als dritte. "Jetzt geht das Kopf-Kino bei den anderen los" , kommentierte Sprinter Ronald Rauhe (Potsdam) erfreut am Ufer den Husarenstreich seiner Verbands-Partner. Die trotz aller Anstrengung mächtig viel Spaß an dem Rennen hatten, das wurde anschließend mehr als deutlich. Ganz klar hatte das Quartett mit diesem Sieg auch den erforderlichen internationalen Leistungsnachweis erbracht und sich die Olympiaqualifikation eingefahren. "Noch hatten wir auf der Strecke zwar so einige Holperer, und die Feinabstimmung war noch nicht optimal. Aber für ein erstes Rennen war es mehr als ordentlich. Es ist noch einiges zu tun, aber wir sind zuversichtlich, in Rio richtig mitmischen zu können" , kommentierte Max Hoff den Viereinstieg nach Maß. "Dass die Feinabstimmung noch fehlt, ist völlig in Ordnung. Doch dieses Rennen stimmt sehr positiv" , richtet auch Robert Berger seinen Blick auf Rio. Direkt nach der Siegerehrung gratulierte auch KGE-Vorsitzender Dr. Bernhard Görgens den beiden "Maxen" telefonisch; sich darauf freuend, dass es so aussieht, in Rio durchaus eine Medaillenchance mehr zu haben. Im 1.000m-Einer war noch Kai Spenner an den Start gegangen. Und auch er konnte mit einer starken Leistung aufwarten. Zwar verpasste er das A-Finale der besten neun ganz knapp, konnte dann später aber als Sieger des B-Finals überzeugen.

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