Zwei
Monate vor Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro/Brasilien
kommen die deutschen Rennkanuten immer besser in Fahrt und haben Kurs auf
Olympia genommen
"Ready set go" - "we fight for
Gold" “ steht auf den Olympia-Fan-Shirts der deutschen Rennkanuten. Eine
selbstbewusste Ansage, die durchaus Realitätsbezug hat. Alle vier Jahre lenkten
sie bislang die Aufmerksamkeit verstärkt auf sich, vermochten sie doch die
deutsche Medaillenbilanz bei Olympia deutlich aufzupolieren. Dass dies auch in
Rio so sein könnte, unterstreichen nicht zuletzt die fünf Siege in 12
olympischen Bootsklassen beim Weltcup im tschechischen Racice vor einer Woche.
"Das sind sehr erfreuliche Aussichten für Olympia" , bekräftigte nach dem Weltcup
auch Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes. Nach nationalen
Sichtungen und den beiden Weltcups in Duisburg und Racice ist das
Qualifikationsverfahren nun abgeschlossen “ der Rio-Kader steht. Insgesamt 11
Aktive schickt der DKV in die Olympischen Rennen. Darunter auch fünf
Kajak-Herren - die beiden Aktiven der Kanusport-Gemeinschaft Essen, Max Hoff
und Max Rendschmidt, sowie Marcus Groß (Berlin), Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom
Liebscher (Dresden). Nachdem Hoff, Rendschmidt und Groß schon beim Duisburger
Heim-Weltcup die Olympia-Quali im ersten Anlauf schafften, nahmen
Rauhe-Liebscher in Racice die Rio-Hürde. Für das Quintett nun der richtige
Zeitpunkt, erstmals auch das Rio-Fan-Shirt zu präsentieren. "Bevor wir unsere
Olympia-Quali nicht unter Dach und Fach hatten, wollten wir dies nicht" , so
Ronald Rauhe. Die die Reise zum Zuckerhut mit Medaillenhoffnungen zu verbinden,
ist nicht aus der Luft gegriffen. Max Hoff, der 33-jährige ehemalige
Wildwasser-Weltmeister hat sich seit 2007 in der Rennsportszene als der
stärkste deutsche 1.000m-Solist erwiesen; kann mehrere Weltcup-Gesamtsiege, WM-Titel
und Olympia-Bronze in London auf seinem Konto verbuchen. Und stand bei den beiden
diesjährigen Weltcups erneut auf dem Treppchen. Sein ganz großer Traum: Olympia-Gold.
Dann steht Max Rendschmidt, der 22-jährige Youngster vor seinen ersten Spielen.
Mit Marcus Groß (26) katapultierte er sich 2013 als Zweierweltmeister direkt an
die Spitze. Auch im Vorjahr fuhr dieses Duo in Mailand den WM-Titel ein. Und
lag unlängst beim Weltcup in Racice vorn. Beeindruckend, wie er in diesem Alter
dabei die Aufgabe als Schlagmann löst. Neben den drei 1.000m-Spezialisten gehen
dann die beiden 200m-Sprinter Ronald Rauhe und Tom Liebscher im Zweier an den
Start. Für Routinier Rauhe (34) sind es dabei bereits die fünften Spiele. Gold,
Silber und Bronze bei Olympia hat er schon gewonnen. Neben dem Zweier mit Liebscher
wird er auch im Einer antreten, wie schon in London. Aber auch Hoff,
Rendschmidt, Liebscher und Groß gehen neben ihren Spezialdisziplinen in Rio ein
zweites Mal an den Start: im 1.000m-Viererkajak. Ein Einsatz, der sich fast
zwangsweise ergeben hat. Denn durch bei der Vorjahres-WM verpasste zusätzliche
Startplätze kann der DKV in diesem Jahr nur auf fünf Kajak-Herren zurückgreifen.
"Aber da der Viererkajak das letzte der olympischen Herren-Rennen ist, war
klar, dass wir nicht am Ufer stehen werden und zusehen, wie das Rennen die
Strecke heruntergeht. Unser Schwerpunkt liegt weiterhin auf den Kleinbooten;
aber den Vierer wollen wir alle fahren. Wir sollten eine schlagkräftige Truppe
sein" , hatte Max Hoff schon zu Saisonbeginn verkündet. Und so sitzen in dem
Flaggschiff nun die vier stärksten Kanuten, die der DKV zu bieten hat. Vom
Papier her ein starkes Boot, aber würde es auch auf dem Wasser funktionieren.
Die Antwort auf diese Frage gab es beim Weltcup in Racice, wo das Quartett nach
nur einer Trainingseinheit erstmals ins Rennen ging. Max Rendschmidt wieder am
Schlag, dann Tom Liebscher, der schon als Juniorenweltmeister bewiesen hat,
dass er sprinten und 1.000m fahren kann, Max Hoff und Marcus Groß als
Anschieber dahinter. Zwei Sekunden lagen die Vier im Ziel vor Australien (den
Siegern des Duisburger Weltcups) und Tschechien. "Jetzt geht das Kopf-Kino bei
den anderen los" , kommentierte schmunzelnd Ronald Rauhe am Ufer. Auch wenn Vier
nach dem Finale betonten, dass es noch viel zu tun gibt und die Feinabstimmung
im Boot noch fehlte, war ihnen anzumerken, wie viel Spaß dieses Boot macht und
was da möglich ist. Test gelungen und Olympiamedaille nicht ausgeschlossen.
Erleichterung natürlich auch bei den Verbands-Offiziellen. Nachdem der
Herren-Vierer in den zurückliegenden Jahres zu den großen Sorgenkindern zählte,
konnte Chef-Bundestrainer Reiner Kießler nun vermerken "Deutschland ist im
Vierer wieder da und das freut uns" ."Dieses Boot ist für uns eine attraktive
Zugabe am Ende der Spiele" , freut sich nicht nur Schlagmann Rendschmidt auf
diesen Abschluss.
Alle fünf
Kajak-Herren sind somit in Rio mit Doppelstarts dabei. Noch ist viel zu tun in
den verbleibenden zwei Monaten, da kann viel passieren. Sich die Medaillen nur
abzuholen, wäre ein Trugschluss. Aber wenn es gut läuft und im entscheidenden
Moment die Tagesform stimmt, können alle in den Kampf um die Olympia-Medaillen
eingreifen. Ready set go “ we fight
for Gold!
Zwei
Monate vor Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro/Brasilien
kommen die deutschen Rennkanuten immer besser in Fahrt und haben Kurs auf
Olympia genommen
"Ready set go" - "we fight for
Gold" “ steht auf den Olympia-Fan-Shirts der deutschen Rennkanuten. Eine
selbstbewusste Ansage, die durchaus Realitätsbezug hat. Alle vier Jahre lenkten
sie bislang die Aufmerksamkeit verstärkt auf sich, vermochten sie doch die
deutsche Medaillenbilanz bei Olympia deutlich aufzupolieren. Dass dies auch in
Rio so sein könnte, unterstreichen nicht zuletzt die fünf Siege in 12
olympischen Bootsklassen beim Weltcup im tschechischen Racice vor einer Woche.
"Das sind sehr erfreuliche Aussichten für Olympia" , bekräftigte nach dem Weltcup
auch Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes. Nach nationalen
Sichtungen und den beiden Weltcups in Duisburg und Racice ist das
Qualifikationsverfahren nun abgeschlossen “ der Rio-Kader steht. Insgesamt 11
Aktive schickt der DKV in die Olympischen Rennen. Darunter auch fünf
Kajak-Herren - die beiden Aktiven der Kanusport-Gemeinschaft Essen, Max Hoff
und Max Rendschmidt, sowie Marcus Groß (Berlin), Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom
Liebscher (Dresden). Nachdem Hoff, Rendschmidt und Groß schon beim Duisburger
Heim-Weltcup die Olympia-Quali im ersten Anlauf schafften, nahmen
Rauhe-Liebscher in Racice die Rio-Hürde. Für das Quintett nun der richtige
Zeitpunkt, erstmals auch das Rio-Fan-Shirt zu präsentieren. "Bevor wir unsere
Olympia-Quali nicht unter Dach und Fach hatten, wollten wir dies nicht" , so
Ronald Rauhe. Die die Reise zum Zuckerhut mit Medaillenhoffnungen zu verbinden,
ist nicht aus der Luft gegriffen. Max Hoff, der 33-jährige ehemalige
Wildwasser-Weltmeister hat sich seit 2007 in der Rennsportszene als der
stärkste deutsche 1.000m-Solist erwiesen; kann mehrere Weltcup-Gesamtsiege, WM-Titel
und Olympia-Bronze in London auf seinem Konto verbuchen. Und stand bei den beiden
diesjährigen Weltcups erneut auf dem Treppchen. Sein ganz großer Traum: Olympia-Gold.
Dann steht Max Rendschmidt, der 22-jährige Youngster vor seinen ersten Spielen.
Mit Marcus Groß (26) katapultierte er sich 2013 als Zweierweltmeister direkt an
die Spitze. Auch im Vorjahr fuhr dieses Duo in Mailand den WM-Titel ein. Und
lag unlängst beim Weltcup in Racice vorn. Beeindruckend, wie er in diesem Alter
dabei die Aufgabe als Schlagmann löst. Neben den drei 1.000m-Spezialisten gehen
dann die beiden 200m-Sprinter Ronald Rauhe und Tom Liebscher im Zweier an den
Start. Für Routinier Rauhe (34) sind es dabei bereits die fünften Spiele. Gold,
Silber und Bronze bei Olympia hat er schon gewonnen. Neben dem Zweier mit Liebscher
wird er auch im Einer antreten, wie schon in London. Aber auch Hoff,
Rendschmidt, Liebscher und Groß gehen neben ihren Spezialdisziplinen in Rio ein
zweites Mal an den Start: im 1.000m-Viererkajak. Ein Einsatz, der sich fast
zwangsweise ergeben hat. Denn durch bei der Vorjahres-WM verpasste zusätzliche
Startplätze kann der DKV in diesem Jahr nur auf fünf Kajak-Herren zurückgreifen.
"Aber da der Viererkajak das letzte der olympischen Herren-Rennen ist, war
klar, dass wir nicht am Ufer stehen werden und zusehen, wie das Rennen die
Strecke heruntergeht. Unser Schwerpunkt liegt weiterhin auf den Kleinbooten;
aber den Vierer wollen wir alle fahren. Wir sollten eine schlagkräftige Truppe
sein" , hatte Max Hoff schon zu Saisonbeginn verkündet. Und so sitzen in dem
Flaggschiff nun die vier stärksten Kanuten, die der DKV zu bieten hat. Vom
Papier her ein starkes Boot, aber würde es auch auf dem Wasser funktionieren.
Die Antwort auf diese Frage gab es beim Weltcup in Racice, wo das Quartett nach
nur einer Trainingseinheit erstmals ins Rennen ging. Max Rendschmidt wieder am
Schlag, dann Tom Liebscher, der schon als Juniorenweltmeister bewiesen hat,
dass er sprinten und 1.000m fahren kann, Max Hoff und Marcus Groß als
Anschieber dahinter. Zwei Sekunden lagen die Vier im Ziel vor Australien (den
Siegern des Duisburger Weltcups) und Tschechien. "Jetzt geht das Kopf-Kino bei
den anderen los" , kommentierte schmunzelnd Ronald Rauhe am Ufer. Auch wenn Vier
nach dem Finale betonten, dass es noch viel zu tun gibt und die Feinabstimmung
im Boot noch fehlte, war ihnen anzumerken, wie viel Spaß dieses Boot macht und
was da möglich ist. Test gelungen und Olympiamedaille nicht ausgeschlossen.
Erleichterung natürlich auch bei den Verbands-Offiziellen. Nachdem der
Herren-Vierer in den zurückliegenden Jahres zu den großen Sorgenkindern zählte,
konnte Chef-Bundestrainer Reiner Kießler nun vermerken "Deutschland ist im
Vierer wieder da und das freut uns" ."Dieses Boot ist für uns eine attraktive
Zugabe am Ende der Spiele" , freut sich nicht nur Schlagmann Rendschmidt auf
diesen Abschluss.
Alle fünf
Kajak-Herren sind somit in Rio mit Doppelstarts dabei. Noch ist viel zu tun in
den verbleibenden zwei Monaten, da kann viel passieren. Sich die Medaillen nur
abzuholen, wäre ein Trugschluss. Aber wenn es gut läuft und im entscheidenden
Moment die Tagesform stimmt, können alle in den Kampf um die Olympia-Medaillen
eingreifen. Ready set go “ we fight
for Gold!