Samstag, 23 November 2024

Vierer-Sieg und Weltcup-Überraschungen

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Beim Weltcup im ungarischen Szeged gab es so mansche Überraschungen für das deutsche Team und auch die Essener Teilnehmer. Vollauf überzeugen konnte Max Rendschmidt zum Abschluss mit einem Vierersieg

 

Szeged: Das Positive vorneweg. Max Rendschmidt kann für die WM planen. Er hat beim Weltcup im ungarischen Szeged mit dem neu gebildeten und anstelle des 1.000m-Vierers neu ins olympische Programm aufgenommenen 500m-Sprintvierer die Qualifikationskriterien des Verbandes erfüllt. Wie schon in Rio gab Max Rendschmidt erneut als Schlagmann des ""Deutschlandvierers"" den Takt an. Und was bot dieses Quartett mit Rendschmidt, Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim) in Szeged für eine Vorstellung.

Rendschmidt & Co. lagen im Ziel für diese Sprintstrecke klar vorne und sicherten den Deutschen Kanu-Verband gleichzeitig auch den einzigen Sieg. Und sie siegten in Weltrekordzeit von 1:18,748 Minuten! Mit einem für 500m klaren Vorsprung vor Spanien (1:19,340) und Tschechien (1:19, 925).

""Ja, Weltbestzeit - das war wohl ein ganz gutes Rennen"", kommentierte Schlagmann Max Rendschmidt nach der Siegerehrung schmunzelnd. ""Es war ja unser erstes Rennen, da gibt es noch kleine Abstimmungsprobleme. Die sind mit mehr gemeinsamen Training sicher auszumerzen; wir möchten noch schneller werden"", so Rendschmidt.

Positiv überraschen konnten in Szeged auch Katharina Köther und Caroline Arft im 200m-Zweier. Sie konnten ins A-Finale vorfahren und sich dort als siebte durchaus gut verkaufen.

Gut, dass gerade der Herrenvierer für einen großen Lichtblick am Ende des Weltcups sorgen konnte, denn der Auftakt hatte direkt am ersten Wettkampftag unter ganz anderen Vorzeichen gestanden; auch in den folgenden Finals gab es so manchen Dämpfer für das erfolgsverwöhnte DKV-Team.

""Das war ja heute ein Ding; das kann ich gar nicht einschätzen"". Mit diesen Worten brachte KGE-Trainer Robert Berger vor Ort in Szeged/Ungarn die Geschehnisse zu Wettkampfbeginn auf den Punkt. Gerade die Erfolgsgaranten der Kajak-Herren erwischten über 1.000m keinen guten Tag. Mit Ausnahme von Tom Liebscher (Dresden), der sich sicher im 1.000m-Einer ins Finale fahren konnte und dort fünfter wurde, lief es ganz und gar nicht. Max Rendschmidt, als verbandsinterner Konkurrent von Liebscher ins Rennen gegangen, verpasste den A-Endlauf und erreichte lediglich das C-Finale. ""Es war klar, dass es in dieser Kategorie schwer werden würde. Aber ich wusste gar nicht, dass es überhaupt ein C-Finale gab. Und darin stand ich auf einmal. Das war schon bitter. Diesen C-Lauf konnte ich dann zumindest gewinnen mit einer akzeptablen Zeit"", erklärte Max nach dem Vierer-Sieg schon wieder gefasst.

Ähnlich erging es im 1.000m-Zweier auch Max Hoff und Marcus Groß (Berlin), die ja im Vorjahr Europameister geworden waren. Sie fuhren ebenfalls am A-Finale vorbei und auch sie fanden sich im C-Endlauf wieder. ""Im Zweier lief es überhaupt nicht, wir konnten unsere Stärke nicht ausspielen. Im C-Finale zu stehen, ist mir und auch Max Rendschmidt noch nie passiert"", erklärte Hoff später. Da entschädigte auch der Sieg im C-Lauf nicht. An dem waren Kai Spenner und der Oberhausener Lukas Reuschenbach sogar vorbei gefahren; da hatten sich beide deutlich mehr erhofft.

Im 500m-Einer ins A-Finale vorzufahren, war im Vorfeld für Max Hoff grundsätzlich schon schwierig. Im Zwischenlauf erwischte er dann aber einen guten Start, lag zur Hälfte mit vorne. Fang sich dann aber bei starkem Wellengang einen ""Krebs"", der ihn aus dem Rhythmus brachte; und knapp das A-Finale verpassen lies. Im B-Lauf dann kam er auf Rang vier ein.

Schon verwunderliche Ergebnisse, denn in der Verbands-Vorbereitung hatte es noch gut ausgesehen in der deutschen Herren-Flotte. ""Und sie werden ja nicht das Paddeln verlernt haben"", wie Heimtrainer Berger kommentierte. Nun wird es zu analysieren gelten, woran es gelegen haben könnte.

""Na ja, ich bin schon ein bisschen geschockt, auch über die Ergebnisse der nachrückenden jungen Garde. Aber es wurde im nacholympischen Jahr der Fokus verstärkt auf die berufliche Seite gelegt und es gab in diesem Jahr schon einige gesundheitliche Ausfälle"", erklärte Chef-Bundestrainer Arndt Hanisch. Zudem waren die Wasserbedingungen vor Ort schwierig und eventuell auch die Bootswahl nicht optimal - dass dies in Addition aber zu diesen Ergebnissen führen würde, war nicht zu vermuten.

Alles in allem ein Weltcup-Auftakt, der schon mal besser war für die deutsche Flotte, die neben dem herausragenden Vierersieg allein zwei Bronzemedaillen aus der Regattastrecke fischte.

 

  • Schon am kommenden Wochenende geht es für die gesamte Flotte zum nächsten Weltcup nach Belgrad. Mit gravierenden Veränderungen in der Einsatzplanung ist da wohl eher nicht zu rechnen.

 

Fotos:

Sieg für den neugebildeten 500m-Vierer mit Max Rendschmidt, Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim)

 

v. li.: Strahlende Sieger und Weltrekordler: Max Lemke (Mannheim), Tom Liebscher (Dresden), Ronald Rauhe (Potsdam), Max Rendschmidt

 

Max Hoff verpasste im Einer und Zweier die A-Finals

 

Fotos: Ute Freise"

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