Weltcup-Medaillenregen für KGE-Kanuten
- Kategorie: Internationale Regatten
- Veröffentlicht: Dienstag, 04. Juni 2019 21:39
- Geschrieben von Super User
Mit Max Hoff, Max Rendschmidt, Tobias-Pascal Schultz und Caroline Arft kehrten gleich alle vier Essener Teilnehmer mit Medaillen vom Weltcup zurück und können damit für die WM planen
Duisburg: Ein passenderes Statement hätte Max Hoff vor Beginn des Kanu-Weltcups in Duisburg in einer Video-Botschaft nicht abgegeben können: „Es ist wieder soweit. Kommt alle zum Weltcup an die Wedau. Es wird heiße Wettkämpfe geben; macht einfach Party-Stimmung. Dann wird es für uns umso besser“.
Und er sollte Recht behalten; insbesondere was das KGE-Quartett mit Max Hoff, Max Rendschmidt, Tobias-Pascal Schultz und Caroline anbelangt. Sie legten einen Weltcup hin, wie er besser nicht hätte laufen können. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Mixed- und Langstrecken fischten sie zwei Siege sowie je eine Silber und Bronzemedaille aus der Wedau. Sie zählten damit zu den Leistungsträgern des Deutschen Kanu-Verbandes und dürfen nun in Richtung WM schauen!
Aus Essener Sicht sorgte Max Rendschmidt mit Max Lemke (Mannheim) schon am Samstag für einen furiosen Auftakt. Sie waren im 500m-Zweier einfach nicht zu schlagen und siegten in eindrucksvoller Manier. Und so war auch Max Rendschmidt nach dem Finale blendend aufgelegt. „Wir haben uns die Arbeit im Boot bestens eingeteilt. Ich habe vorne gezogen und Max von hinten geschoben“, gab der Essener lachend zum Besten. Und bezeichnete das siegreiche Zweierrennen als eine gute Aufwärmaktion für das noch anstehende Vierer-Finale.
Dann waren es bei den gestrigen Finals Max Hoff und sein junger Berliner Partner Jacob Schopf sowie Tobias-Pascal Schultz mit Felix Frank (Potsdam), die sich ins Zweierfinale über 1.000m gefahren hatten. Und auch dieser Endlauf sollte ein sportlicher Leckerbissen für die Zuschauer werden. „Das war das spannendste Finale, das ich seit langem gesehen hatte“ gab der internationale Sprecher laut durch. Es wurde in der Tat ein Wimpernschlag-Finale. Lange hatten Hoff-Schopf vor begeisterten Zuschauern das Feld angeführt, dicht gefolgt von Schultz-Frank. Im Ziel aber waren die Franzosen noch um die Winzigkeit von 5/100 Sekunden, was umgerechnet 5cm entspricht vor den beiden deutschen Booten!
Von Enttäuschung aber war bei Max Hoff nicht zu hören, ganz im Gegenteil. „Uns war klar, dass die Franzosen am Ende aufkommen, aber dass sie so heranfliegen, hat uns schon überrascht. Aber ich bin super zufrieden. Wir sind hier heute die bislang drittschnellste aller Fahrzeiten gefahren; das muss man auch erst einmal machen. Wir müssen noch weiter an unserer Rennstruktur arbeiten und haben somit bis zur WM im August noch Luft nach oben“.
Und Jacob Schopf betonte, dass es erst das fünfte Rennen sei, was sie bislang gefahren sind. „Also erst fünf Kilometer. Das ist bis zur WM noch einiges drin“. Keine Frage, mit dieser Leistung hatte das Duo auch das WM-Ticket gelöst.
Nur eine Woche nach dem Weltcup in Posen standen also Tobias-Pascal Schultz und Felix Frank (Potsdam) als dritte wieder auf dem Treppchen. Und dies bei der erstklassigen Konkurrenz. Ein riesiger persönlicher Erfolg, der beide strahlen ließ. Und mit dem auch sie bei der WM dabei sein dürften. „Wir wollen auch die nicht-olympischen Disziplinen besetzen, und dieses Boot hat sich durch seine Leistungskonstanz gleich mehrfach empfohlen“, erklärte Herren-Bundestrainer Arndt Hanisch.
Zum Ende der Finals standen dann die Damen und Herren-Vierer an. Und beide Rennen sollten mit einem deutschen Triumpf enden! Da waren es zunächst die Damen mit Sabrina Hering-Pradler (Hannover), Franziska John (Potsdam), Caroline Arft (Essen) und Tina Dietze (Leipzig), denen ein phantastischer Lauf gelang. In den letzten Jahres eher ein Sorgenkind, hatte dieses Boot in diesem Jahr schon durchs positiv aufmerksam gemacht. Offensicht hatte sich die KGE-erin Caroline Arft nicht nur gut ins Team eingefügt, sondern auch verstärkt. Unter den Anfeuerungen der Zuschauer waren es auch die deutschen Damen, die im Ziel jubelnd die Arme hochrissen. Sie hatten der Konkurrenz ein Schnippchen geschlagen und gewonnen. „Nachdem es zuvor immer an der ein oder anderen Stelle gehakt hat, haben wir hier nun unser Rennen gefunden. Es war nahezu perfekt. Ich freue mich riesig und es ist eine große Ehre für mich, in diesem Boot zu sitzen“, war „Caro“ Arft ganz begeistert. Ebenso wie Damen-Bundestrainer Kay Vesely. „Das haben sie super gemacht. Sie hatten es schon vorher drauf, aber immer noch taktische Fehler gemacht. Jetzt wissen wir, was in ihnen schlummert“.
Da wollten sie Herren natürlich nicht nachstehen und taten es den Damen gleich. Vom Start an setzten sich Max Rendschmidt, Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim) an die Spitze und gaben diese Position nicht mehr her. „Hier in Duisburg bei bester Konkurrenz und vor Familie und Freunden zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes“, strahlte Max Rendschmidt mit der Duisburger Sonne um die Wette. „Das war echt gut und wir sind sehr, sehr froh über diesen Sieg. Wir haben im Vorfeld noch einiges probiert und sind nun auf einem guten Weg in Richtung WM“, betonte der Potsdamer Ronald Rauhe. Da stand Bundestrainer Arndt Hanisch als stiller Genießer am Rand und lobte mit seinen Worten „ein wirklich cooles und sehr schönes Rennen, das Spaß gemacht hat“.
Am Ende der Finals hatten somit Max Hoff und Max Rendschmidt ihre WM-Qualifikation ebenso in der Tasche wie Caroline Arft, mit der seit vielen Jahren auch wieder eine KGE-Dame bei der WM startet. Und auch Tobias-Pascal Schultz ist in der WM-Planung des Verbandes fest eingebunden.
„Ja, das war ein toller Weltcup mit optimalen Ergebnissen für unsere Sportler“, waren sich auch KGE-Trainer Robert Berger und Clubmanager Heino Terporten voll des Lobes.