Gelungener Saisonauftakt für Essener Kanuten
- Kategorie: Internationale Regatten
- Veröffentlicht: Montag, 20. Januar 2025 18:03
- Geschrieben von U. Freise
Das war nur etwas für hartgesottene Kanuten. Und auf jeden Fall schon etwas spektakulär, was sich am vergangenen Samstag vielen Spaziergängern und angereisten Kanufans auf dem Baldeneysee auf Höhe des Regattahauses bot. Der Saisonauftakt stand an. Gut 140 Kanuten aus dem Bundesgebiet sowie den Niederlanden und Belgien trotzten den aktuellen Minustemperaturen und traten beim Wintercup an. Dick vermummelt und überwiegend mit Schwimmwesten und Paddelhandschuhen ging es in Rennkajaks, Wildwasserbooten und auf StandUp Boards bzw. Surfskien von der Schüler- über die Jugend, Junioren bis hin zur Leistungsklasse aufs Wasser. Im Massenstart stand die bis zu 12 Kilometer lange Strecke in zwei bis vier Runden zu absolvieren.
Eine rundum positive Bilanz zog auch Jan Schäfer vom Kanu-Regatta-Verein Baldeneysee und Leiter der Veranstaltung: „Der Titel „hot, freeze Wintercup“ traf es voll. Es war zwar kalt und nebelig, aber fast windstill und der See zeigte sich von seiner besten Seite. Und dank eines eingespielten Teams lief alles reibungslos“. Insgesamt war Essen nach Herdecke und Rheine die dritte Station des Wintercups; das Finale wird im Februar in Venlo/NL ausgetragen.
Und am Ende war es auf der Heimstrecke auch ein Heimspiel für die Aktiven der KG Essen. Denn wie schon im Vorjahr war es der Langstreckenspezialist Nico Paufler, der sich im Endspurt vor seinem Bremer Cousin Marcel Paufler durchsetzen konnte. „Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Der Wintercup ist immer so ein allererster Test bzw. Überprüfung, wie das Wintertraining so war. Und ich bin froh, dass mir dieser Test so gut gelungen ist“, zeigte sich Sieger Nico Paufler begeistert von dem zwar kalten, aber erfolgreichen Saisonauftakt.
Und schon als dritte kamen die beiden KGE-Jugendlichen Leonhard Levien Böhling (Schüler des Werdener Gymnasiums) und Henry Koelman (Schüler des Helmholtz Gymnasiums) im Zweier ins Ziel. Eigentlich eine ganz starke Leistung. Aber dennoch wirkten die beiden bei ihrer Ankunft am Steg nicht zufrieden. Die Erklärung zeigte sich schnell. Ihr Boot war halbvoll gelaufen mit Wasser, was eine erhebliche Beeinträchtigung darstellt und beim Rennen wie eine Bremse wirkt. Speziell Henry Koelmann hinten im Boot hatte mit dem Po tatsächlich schon im Wasser gesessen. Sie hatten viele Liter Wasser mitgeschleppt und waren hinten fast „abgesoffen“. Die Erklärung: die Plastikabdeckung hinten und oben auf dem Boot für die Steueranlage war nicht dicht und so schwappte mehr und mehr Wasser ins Boot; speziell bei den Wenden, wo der Kajak mit dem Heck schon mal kurz unter Wasser gedrückt wird. Leonhard vorne im Boot hatte es gar nicht so dramatisch gemerkt; nur, dass es nicht läuft. Aber Henry hinten im wassergefüllten Boot schon.
„Das war ordentlich anstrengend und ist natürlich im Nachhinein auch ein wenig ärgerlich. Aber unter diesen Umständen war das auch schon eine sehr gute Leistung von uns und wir sind zufrieden mit dem Rennen und Ergebnis“, waren sich Leonhard-Levien und Henry einig.
Das konnten sie auch verschmerzen, dass sie eine kleine interne Wette verloren hatten, wer am Ende die Bootsspitze vorne haben würden: der Leistungsklassefahrer und WM-Dritte von 2023 im 5000m-Einer Nico Paufler oder sie als aufstrebender Nachwuchszweier.
Auf den Plätzen vier und fünf kamen mit Yannik Pflugfelder und Niklas Heuser zwei weitere KGE-Kanuten ein. Auch Simon Specht fuhr sich als siebter unter die Top Ten.