WM-Silber für Enja Rößeling und WM-Bronze für Jonas Borkowski
- Kategorie: Weltmeisterschaft / Europameisterschaft
- Veröffentlicht: Dienstag, 06. September 2022 13:55
- Geschrieben von Super User
Bei den Junioren- und U23-Weltmeisterschaften in Szeged/Ungarn gewannen die beiden KGE-Nachwuchs-Asse WM-Silber und Bronze
Bei den U23- und Junioren-Weltmeisterschaften im ungarischen Szeged gingen U23-Fahrerin Enja Rößeling und Junior Jonas Borkowski als Europameister an den Start. An diese Leistung anzuknüpfen, war das ambitionierte Ziel. So wollte Enja versuchen, sich mit einem Vorlaufsieg im 1.000m-Einer direkt ins Finale zu fahren und das kräftezehrende Halbfinale zu sparen. Ein Plan, der nicht ganz aufging; Enja musste den Weg über den Zwischenlauf gehen.
Der Endlauf dann war wir erwartet bestens besetzt; dabei auch Finalistinnen der WM in Halifax. Auf der ersten Streckhälfte fuhr die KGEerin im Mittelfeld mit und es blieb abzuwarten, ob dies reichen würde, um in den Kampf um eine Medaille eingreifen zu können. Dann aber legte Enja Rößeling eine ganz starke zweite Streckenhälfte hin. War der Abstand nach vorne bei 500m noch recht groß, schob sie sich mit einer unglaublichen Energieleistung und auch dem Selbstbewusstsein einer Europameisterin Meter um Meter nach vorne. Eine Medaille war wieder in Reichweite. Kurz vor dem Ziel hatte sie sich sogar auf den zweiten Platz vorgefahren und wurde Vize-Weltmeisterin im 1.000m-Einerkajak der U23-Damen.
„Der Wille, den Enja hat, ist schon der Wahnsinn“, war nicht nur Joaquin Delgado, betreuender Bundestrainer vor Ort, mehr als beeindruckt und voll des Lobes. „Ja, ich bin natürlich zufrieden, sehr sogar. Und einfach nur mega happy“, strahlte die frischgebackene Vizeweltmeisterin nach der Siegerehrung.
Nicht weniger spannend, wenn nicht sogar dramatisch, war es zuvor im 500m-Zweier der Junioren mit Jonas Borkowski und seinem Magdeburger Partner Tillmann Sommer zugegangen. Auch dieses Duo hatte sich viel vorgenommen, aber schon im Vorlauf gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Die Erklärung folgte am Abend vor dem Finale: Tillmann Sommer plagten schwere Magen-Darm-Probleme. „Das war eine reine Katastrophe und beide am Boden zerstört“, so Delgado. Denn ein gemeinsamer Start war in weite Ferne gerückt. Erst kurz vor dem Rennen fiel die Entscheidung, es zu versuchen.
Und was die beiden dann für ein Rennen hinlegten, war ebenfalls der Wahnsinn. Sie fuhren vom Start an beherzt um eine Medaille mit, mussten dann aber auf den wenigen letzten Metern doch dem Kräfteverlust Tribut zollen und kamen auf dem Bronzeplatz ein. Die Winzigkeit von 2/100 Sekunden hinter den zweitplatzierten Polen. In Reichweite auch die Sieger aus Ungarn.
„Eine WM-Medaille zu gewinnen, ist ja grundsätzlich schon eine herausragende Leistung. Dies unter diesen Umständen zu schaffen, grandios!“, so Jo Delgado. Für ihn ganz eindeutig ein Happy End für Jonas Borkowski und Tillmann Sommer, und letztendlich müßig, darüber nachzudenken, was unter regulären Bedingungen drin gewesen wäre.
„Das war alles sehr anstrengend, auch für den Kopf. Tillmanns Krankheit hat uns aus der Bahn geworfen. Das war nicht das Rennen, das wir können. Gerade ärgere ich mich noch etwas über das Pech, aber morgen oder übermorgen kann ich mich bestimmt wieder richtig freuen“, kommentierte Jonas Borkowski das Wechselbad der Gefühle.
Trotz dieser schwierigen Phasen schaffte Jonas es noch, sich im 500m-Einer ins WM-Finale vorzufahren. Mehr als Platz sechs aber war dann für ihn nicht drin.