Mittwoch, 30 Oktober 2024

KGE-Kanuten auf Kurs

  • Kategorie: Nationale Veranstaltungen
  • Veröffentlicht: Sonntag, 16. Mai 2021 18:16
  • Geschrieben von Ute Freise

Am vergangenen Wochenende stand auf der Duisburger Wedau die zweite und abschließende Sichtung des Deutschen Kanu-Verbandes an. Ihre Chancen auf eine Olympiateilnahme konnten da gleich mehrere KGE-Asse wahren; insgesamt 6 fuhren sich unter die TopTen

Es war spannend, es ist spannend und es bleibt weiter spannend im Kampf um die Nationalmannschaftsplätze und insbesondere im Kampf um die heiß begehrten Olympia-Fahrkarten. Das hat das vergangene Wochenende auf der Duisburger Wedau gezeigt. Renommierte Kernmannschaftsmitglieder und aufstrebende Youngster haben sich nichts geschenkt auf dem noch langen Weg hin zu den Olympischen Spielen in Tokyo. In aussichtsreiche Position gebracht haben sich dabei mit Max Rendschmidt, Max Hoff, Tobias-Pascal Schultz und Caroline Arft gleich vier KGE-Asse; und mit Katharina Köther und Tomasz Wylenzek fuhren zwei weitere unter die TopTen.

Im Vorfeld der Sichtung hatte Robert Berger, Trainer der Kajak-Herren am Essener Bundesstützpunkt, auf faire Bedingungen auf der Wedau gehofft.

„Vom Winde verweht“ lautete dann aber sein erster spontaner Kommentar nach dem Finale im 1.000m-Einer der Herren. „Ich mache wirklich nur ungerne und selten Windverhältnisse verantwortlich für einen Rennausgang. Aber hier kann ich es nicht anders. Bei dem von vorne rechts einfallenden Wind hatten wir auf den hohen Außenbahnen mit Max Rendschmidt auf 7, Max Hoff auf 8 und Tobi Schultz auf 9 die A…-Karte gezogen. Die hatten dort auf der Dauer der Distanz keine Chance, vorne mitzumischen.“ Am Ende blieb dem KGE-Trio die Plätze 5, 8 und 9. In Addition mit den zuvor geforderten 500m auf dieser Regatta und den Ergebnissen der ersten Sichtung Ostern liegt in der Gesamt-Rangliste Max Rendschmidt nun auf Platz drei, Tobi Schultz auf Rang vier und Max Hoff auf acht. Was heißt: Vorgaben erst einmal erfüllt!

Rendschmidt RL2 Z6857 FinalUnd so war am Ende nicht nur Max Rendschmidt erleichtert, diese nationale Hürde erst einmal genommen zu haben. „Ich bin mit diesem Wochenende sehr zufrieden und konnte mich noch einmal steigern und auf den dritten Ranglistenplatz verbessern. Quali fürs Team ist geschafft und jetzt freue ich mich auf die Saison. Es hat super viel Spaß gemacht – und ich habe auch intern unsere Vereinsmeisterschaft für mich entschieden. Das will schon etwas heißen“, gab Max Rendschmidt dann schmunzelnd und sehr entspannt von sich.

Im vorläufigen Nationalteam steht als Gesamtvierter auch Tobias-Pascal Schultz. „Trotz Pech mit dem Wind im Finale bin ich sehr zufrieden mit der Sichtung. Irgendwann gleichen sich solche Verhältnisse auch wieder aus. Und in dem leistungsstarken Feld muss man den Sprung in die Finals erst einmal schaffen. Das ist mir gelungen; und jetzt kann die Saison so richtig starten“.

Auf ein für ihn gemischtes Wochenende blickte dann Max Hoff zurück, der als achter aber die Verbandsvorgaben ebenso erfüllt hatte. Die hohe Punktzahl auf der ungeliebten 250m-Sprintstrecke der ersten Sichtung hatte es für ihn grundsätzlich schwer gemacht, sich in der Addition weit vorne zu positionieren. Nachdem er mit dem 500m-Ergebnis (11.) gut leben konnte, entsprach das 1.000m-Resultat natürlich nicht seinen Vorstellungen. "Da habe ich schon mehr gewollt. Es war eine solide Leistung, und dass ich mehr kann, weiß ich. Jetzt ist die offizielle Norm erst einmal erfüllt und das ist das wichtigste.“

Bestätigung gab es da auch von Verbands-Zweierpartner Jacob Schopf „ich habe Max monatelang im Training gesehen und weiß, was er kann.“

Eindrucksvoll zurück gemeldet hat sich bei den Damen Caroline Arft. Nach ihrer schweren Verletzung im Vorjahr und dem Ausfall am zweiten Tag der ersten Sichtung, der mit Höchstpunktzahl in die Gesamtwertung einfloss, hat sie am Wochenende dem großen Druck standgehalten. Und sich mit Platz vier über 200m und Rang fünf über 500m in Position gebracht. „Ich bin zufrieden und einfach nur happy, dass die Sichtungen nun vorbei sind. Ich habe meine Leistung gezeigt, auch wenn ich gerne schon etwas weiter wäre. Aber die Saison ist ja noch lang“, war Caro Arft die Erleichterung anzumerken.

„Caroline hat alles richtig gemacht. Man darf ja nicht vergessen, was für ein schwieriges Jahr hinter ihr liegt. Zudem hat die Konkurrenz richtig Radau gemacht. Der Druck für sie war schon brutal. Aber sie hat abgeliefert, da kann man nicht meckern und ist jetzt erst einmal im Team“, kommentierte Damen-Coach Joaquin Delgado.

Noch nicht ganz erholt von der ersten Sichtung hatte sich Katharina Köther; sicher eine Folge ihrer Corona-Erkrankung zum Ende letzten Jahres, nach der sie erst im Februar wieder ins Training einsteigen konnte. Mit ihren Leistungen aber könnte sie durchaus den Fuß in der Tür zur B-Mannschaft haben. In ihrem ersten Leistungsklasse-Jahr hat KGE-Neuzugang Enja Rößeling ihr Potential besonders auf der 500m-Strecke durchaus unterstrichen.

Achtbar geschlagen hat sich am Wochenende auch Canadier-Fahrer Tomasz Wylenzek mit zwei A-Finalteilnahmen über 500m und 1.000m. In der Rangliste für eine WM-Teilnahme liegt er nun auf Position fünf.

Nun bleiben die Beratungen der Bundestrainer abzuwarten und die Benennung der Aktiven, für die es in die internationalen Qualifikationen geht. Da steht dann der erste Weltcup in Szeged/Ungarn an.

Noch ist also keiner durch mit einer Olympia-Qualifikation, aber Max Rendschmidt, Max Hoff, Tobi Schultz und Caro Arft haben am Wochenende wichtige Weichen gestellt.

Es bleibt also weiterhin spannend!

Unsere Trainer

Robert Berger

Landesstützpunktleiter Kanurennsport, Disziplingruppentrainer der Kajak-Herren Leistungsklasse im Landes Kanu-Verband NRW, Leitender Vereinstrainer, Vereinstrainer der Kajak-Herren Leistungsklasse, Trainer bei der KGE seit 1993

Mirko Wojdowski

Landestrainer des Landes Kanu-Verband NRW, Disziplingruppen – und Vereinstrainer der Kajak-Herren Junioren im Landes Kanu-Verband NRW und der KGE, Trainer bei der KGE seit 2014.

Joaquin Delgado

Disziplingruppentrainer der Kajak-Damen der Leistungsklasse im Landes Kanu-Verband NRW, Vereinstrainer der Damen Junioren- und Leistungsklasse, Vereinscanadiertrainer, Trainer bei der KG Essen seit 2012

Marcel Böhm

Vereinstrainer der Schüler A & AK12, Sportwart, Trainer bei der KGE seit 2005

Annika Gierig

Disziplingruppentrainerin der Schüler im Landes Kanu-Verband NRW, Leitung Talentzentrum, -sichtung und –förderung im Landesprogramm des Landes Kanu-Verband NRW, Erziehertrainerin am Sport- und Tanzinternat Essen,Vereinstrainerin der Schüler A & AK 12, Koordinierende Vereinstrainerin der Schüler C & B, Anfänger Trainerin bei der KG Essen seit 2014

Anne Paeger

Schüler C-, B- und Anfängertrainerin seit 2011

Andreas Lamken

Schüler C-, B- und Anfängertrainer seit 2014

Sara Steinbrink

Schüler C-, B- und Anfängertrainerin seit 2017

Roisin Schmidt

Schüler C-, B- und Anfängertrainerin seit 2019

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