Arft und Rendschmidt qualifizieren sich fürs Nationalteam; Chancen auch für Schultz und Rößeling
- Kategorie: Nationale Veranstaltungen
- Veröffentlicht: Sonntag, 01. Mai 2022 19:51
- Geschrieben von Ute Freise
Nach der zweiten und abschließenden Sichtung des Deutschen Kanu-Verbandes haben sich gleich mehrere KGE-Asse in eine gute Ausgangsposition für den weiteren Saisonverlauf gebracht
Das waren zwei nervenaufreibende und spannende Tage an und auf der Duisburger Wedau, als es für die bundesdeutsche Kanu-Elite bei der zweiten und abschließenden Verbandssichtung um die Plätze für die Nationalmannschaften ging. Geprägt war diese Sichtung aber auch durch zahlreiche Streichergebnisse, teils bedingt durch krankheitsbedingte Ausfälle; teils bedingt auch durch die verbandsinternen Qualifikationskriterien. Denn die im Vorjahr bei den Olympischen Spielen erfolgreichen Athleten mussten nach einem erreichten Leistungsnachweis dann in den Folgerennen mehr an den Start gehen.
Da mochte man am Ende der Sichtung nicht in der Haut der verantwortlichen Bundestrainer stecken; die Ergebnisse unter all diesen Gegebenheiten auszuwerten und die Nationalteams zu benennen, die nun in die internationalen Rennen geschickt werden.
Was dann durch den Trainerrat des Verbandes festgelegt wurde, kann sich aus Essener Sicht durchaus sehen lassen: denn mit Max Rendschmidt und Caroline Arft wurden zwei KGE-Asse fest für die Nationalmannschaft nominiert.
Diese Qualifikation hatte Max Rendschmidt ja schon nach der ersten Sichtung Anfang April in der Tasche; dennoch ging er nun erneut an den Start. Mit dem guten Ergebnis von zwei A-Final-Teilnahmen über 200m (6.) und 500m (9.). „Durch die Qualifikation auf der ersten Sichtung war dieser Wettkampf für mich auch eher Training. Und dabei habe ich mich in zwei A-Finals gefahren und konnte da wichtige Erfahrungen sammeln. Am Ende hat mir aber nach vielen Wochen des verletzungsbedingten Trainingsausfalls doch etwas die Kraft gefehlt, um weiter vorne mitzufahren. Alles in allem bin ich sehr zufrieden und hoch motiviert im Hinblick auf die nun anstehenden Trainingslager und die dann anstehenden Mannschaftsboote“, zog Max Rendschmidt entspannt positive Bilanz.
Durchaus zufrieden sein konnte auch Caroline Arft. Über 200m fuhr sie sich auf einen starken dritten Platz und beleget über 500m Rang vier. In der Gesamtrangliste liegt sie ebenfalls auf dem vierten Platz; ist fest für die Nationalmannschaft nominiert und hat alle Optionen, auch in einem attraktiven Mannschaftsboot bei den anstehenden Weltcups zum Einsatz zu kommen. „Mit meinen Ergebnissen auf den Sichtungen bin ich erst einmal zufrieden; darauf lässt sich aufbauen. Und ich freue mich sehr, dass nun die Vorbereitung auf die internationale Saison los geht“, war Caroline Arft die Erleichterung über den geglückten Saisoneinstieg anzumerken.
Auch Joaquin Delgado, Damentrainer am Essener Bundesstützpunkt, fand positive Worte: „Caro ist schon gut gefahren und hat ihre Leistung abgerufen. Sie hat jetzt das umgesetzt, was wir besprochen haben. Der dritte Platz über 200m war richtig gut. Sie hat sich eine gute Ausgangsposition verschafft und ist auf einem guten Weg“.
Mehr als respektabel waren dann die Leistungen von Enja Rößeling in ihrem zweiten Leistungsklassejahr. Sie hat sich mit zwei B-Finalteilnahmen für den anstehenden U23-Lehrgang qualifiziert und könnte dort dem großen Ziel näherkommen, an der U23-WM teilzunehmen.
Nach längerem krankheitsbedingtem Ausfall durfte man nun auf der zweiten Sichtung von Tobias-Pascal Schultz nicht zu viel erwarten. Eine Qualifikation für das Weltcupteam noch im Mai war da nicht möglich. Aber dennoch kann er an der Vorbereitungsmaßnahme teilnehmen und dort die Chance nutzen, sich weiter zu empfehlen.
„Nicht in der Nominierungsliste für die Weltcups steht leider Nico Paufler; das ist schon sehr bitter“, war KGE-Herren-Trainer Robert Berger die Enttäuschung anzumerken. Trotz seines Sieges auf der 1.000m-Strecke auf der ersten Sichtung reichte es für Nico Paufler am Ende nicht, sich weit genug vorne in der Gesamtrangliste zu platzieren, die doch eher auf die kürzeren Strecken ausgerichtet ist.