Sensationelle Saisonbilanz für KGE-Kanuten
- Kategorie: Nationale Veranstaltungen
- Veröffentlicht: Montag, 16. Dezember 2024 18:00
- Geschrieben von U.Freise
Mit mehr als schnellen Schritten geht das Jahr 2024 dem Ende entgegen. Ein Jahr, das sportlich gesehen speziell für die Kanusport-Gemeinschaft Essen (KGE) ein ganz besonderes und äußerst erfolgreiches war!
Unbestritten sind da natürlich als Höhepunkt und Highlight die Olympischen Spiele in Paris zu nennen. Für die neben Max Rendschmidt quasi in letzter Minute auch noch Enja Rößeling nominiert wurde. Max Rendschmidt, aktuell im olympischen Bereich das Essener Aushängeschild, ging mit in Paris im 500m-Viererkajak mit Max Lemke, Jacob Schopf (beide Potsdam) sowie Tom Liebscher-Lucz (Dresden) an den Start. Dieses Quartett war im Vorjahr bei der Heim-WM in Duisburg Weltmeister geworden und wollte nun nach olympischem Edelmetall greifen. Ein schweres Unterfangen, ist der 500m-Viererkajak nicht nur das schnellste aller Rennen, sondern auch das, in dem kein Fehler im Rennen verziehen wird, in dem es am Ende auch auf Bruchteile von Sekunden ankommt. Nun- das Ergebnis ist bekannt. Max Rendschmidt machte seinem Namen als der wohl beste Schlagmann vorne im Boot alle Ehre und führte seine Crew zum Olympiasieg. In einem der spannendsten Rennen hatten hier als Hintermänner Lemke, Schopf und Liebscher-Lucz mächtig für den nötigen Schub gesorgt. Doch im Ziel galt es für das deutsche Quartett noch zu warten angesichts des Wimpernschlag-Zieleinlaufs, bis feststand, dass Rendschmidt & Co Olympiasieger vor Australien geworden waren!
Für Max Rendschmidt war dies die vierte Olympische Goldmedaille in seinem vierten Olympischen Finale! Eine mehr als optimale Ausbeute! Zuvor hatte er 2016 in Rio/Brasilien Gold im 1.000m-Zweier- und Viererkajak sowie 2021 in Tokio Gold ebenfalls im 500m-Viererkajak gewonnen. Mehr als gerechtfertigt die Ehre, die ihm anschließend zuteilwurde. Gemeinsam mit der Triathletin Laura Lindemann war er Fahnenträger bei der Abschlussfeier in Paris.
Neben diesem grandiosen Olympia-Erfolg gab es aber aus KGE-Sicht weitere internationale Ergebnisse zu feiern. Von den U23-Weltmeisterschaften in Plovdiv/Bulgarien kehrte Ferdinand Dittmar als U23-Weltmeister zurück! Gemeinsam mit Linus Bange, Leon Reckzeh (beide Potsdam) und dem Magdeburger Moritz Florstedt gelang ihm ebenfalls auf der olympischen Distanz des 500m-Viererkajaks ein optimales Rennen. Im Ziel lag das deutsche Quartett eine Sekunde vor dem Boot aus Polen und 1,5 Sekunden vor Spanien – eine Ewigkeit im schnellsten aller Rennen. „Ja, das war wirklich nicht schlecht“, kommentierte Ferdi Dittmar schmunzelnd.
Für die U23-Europameisterschaften in Bratislava/Slowakei dann hatten sich Jonas Borkowski und Denis Dimitrow qualifiziert. Und hier war es Jonas Borkowski, der ebenfalls mit Gold dekoriert, die Heimreise antrat. Gemeinsam mit Philipp Quiel (Berlin) erwies er sich im 1.000m-Zweierkajak em Ende als das schnellste Duo. Mit einer unglaublichen Energieleistung hatten sie sich noch deutlich vor das Boot aus Italien geschoben. „Wie wir das geschafft haben, kann ich auch nicht sagen. Wir sind jetzt einfach nur mega happy“, kommentierte ein strahlender Jonas Borkowski. Und mit zwei Finalteilnahmen war auch Denis Dimitrow sehr zufrieden.
International zu überzeugen wusste auch der jüngste KGE-Nachwuchs. Da gingen gleich drei KGE-Aktive bei den Olympic Hope Games in Szeged/Ungarn an den Start. Einem den Olympischen Spielen angeglichenen Event für 15- 17-jährige Talente weltweit. Schon so manche Weltmeister und Olympiasieger hatten hier ihren ersten Auftritt. Bei der Ankunft hier in Essen konnte das KGE-Trio eine unglaubliche Bilanz aufweisen. Gleich drei Gold- und eine Silbermedaille hatte Marlees Sits im Gepäck. „International auf einer so berühmten und berüchtigten Strecke wie Szeged zu starten, war schon ein Traum. Dann mit Medaillen zurückzukehren, ist einfach der Wahnsinn“, so die 17-jährige. Mit einem noch entspannten Vorlaufsieg war dann Henry Koelmann (15) ins Finale im 500m-Einer eingezogen. „Da bin ich dann schon zügiger gefahren, um nicht zu sagen Vollgas“, gab er später lachend zu. Eine Anstrengung, die mit der Silbermedaille belohnt wurde! Als Jüngster im Viererkajak saß dann Leonhard Levien Böhling im Boot, eine verantwortungsvolle Rolle für den ebenfalls erst 15-jährigen. Auch er erledigte einen tollen Job und führte seine Crew zu Silber!
Nationaler Saisonhöhepunkt waren dann die Deutschen Meisterschaften in Brandenburg. 103 Vereine hatten mit über 800 Aktiven ihre Meldung abgegeben. Am Ende hatten die KGE-Asse sechs DM-Titel, 10 Vizemeisterschaften und vier Bronzemedaillen aus dem Beetzsee gefischt. Eine Bilanz, mit der so im Vorfeld nicht zu rechnen war. Alles in allem eine Deutsche, die gespickt war mit diversen Höhepunkten. Einer davon war zweifelsfrei der Rennausgang im 1.000m-Zweierkajak der Herren. Hier zählte Max Rendschmidt mit Bruder Tim Dietzler neben weiteren starken Booten zu den Favoriten. Zur Überraschung vieler aber war es das „Zweigenerationenboot“ mit dem erst 21-jährigen Jonas Borkowski und dem 41-jährigen Max Hoff, der seine aktive Laufbahn nach den Olympischen Spielen 2021 in Tokio nach insgesamt olympischem Gold, Silber und Bronze offiziell beendet hatte. Offensichtlich aber immer noch mehr als sportlich unterwegs hatte er Lust auf diese DM. Und gerade dieses Boot drückte dem Rennen seinen Stempel auf und siegte am Ende sogar deutlich. Und nachdem Jonas Borkowski in den Einerrennen auch auf dem Treppchen gestanden hatte, war es noch einmal Max Hoff, der im letzten aller DM-Rennen, erneut triumphieren konnte. Auf seiner erklärten Lieblingsstrecke über 5000m konnte er sich tatsächlich einmal mehr gegen die Konkurrenz durchsetzen und seinen zweiten Titel einfahren!
Und bei den Landesmeisterschaften von NRW gewann die KG Essen als Seriensieger wieder einmal den Preis für die beste Nachwuchsmannschaft – sie waren wieder einmal die Besten im Westen!