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Kategorie: Weltmeisterschaft / Europameisterschaft
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Veröffentlicht: Dienstag, 09. Juli 2024 19:21
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Geschrieben von Ute Freise
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Mit einer Goldmedaille dekoriert trat Jonas Borkowski die Heimreise von den U23-Europamsiterschaften in Bratislava/Slowakei an
Kein Wunder, dass Jonas Borkowski nach seiner Rückkehr von den U23-Europameisterschaften in Bratislava/Slowakei bei der Ankunft am Regattahaus der Stadt Essen zur ersten Trainingseinheit nach der EM immer noch strahlte und gerne zahlreiches Schulterklopfen und Glückwünsche seiner Trainingspartner entgegennahm. War er doch am Wochenende zuvor im 1.000m-Zweierkajak mit dem Berliner Philipp Quiel U23-Europameister geworden.
Ein großer Erfolg, mit dem nun nicht unbedingt zu rechnen gewesen war. Denn die Qualifikationen des Deutschen Kanu-Verbandes im Frühjahr waren nicht gerade optimal für den jungen KGEer gelaufen. Da hatte er schon sehr mit sich gehadert, war unzufrieden. Aber dennoch reichten seine Leistungen, um vom Verband für die EM nominiert zu werden – schon dies letztendlich ein Erfolg!
„Natürlich wollte ich diese Nominierung mit einer guten Leistung rechtfertigen“, war das nahliegende Ziel von Jonas Borkowski. Mit einem dritten Platz im Vorlauf qualifizierte sich der 20-jährige dann mit seinem Partner ohne Umwege direkt für das EM-Finale. Und hier wollte das Essen-Berliner-Duo „wenn es richtig gut läuft“ vielleicht sogar eine Medaille anpeilen. Ab 500m auf der zweiten Streckenhälfte alles geben und auf den Endspurt setzten, lautete die Renntaktik. Der Abstand nach vorne war dann doch zur Hälfte etwas größer als gedacht, der erhoffte Rennausgang fraglich. Aber Jonas Borkowski und Philipp Quiel schafften es mit einer unglaublichen Energieleistung, sich Meter um Meter vor zu arbeiten. Und dann tatsächlich sogar noch an dem gesamten Feld vorbeizuziehen – mit einem nicht mehr möglich gehaltenen Vorsprung von fast 1,5 Sekunden vor Italien und Polen als erste die Ziellinie zu überfahren und Europameister zu werden. „Wie wir das geschafft haben, können wir auch nicht sagen. Wir sind einfach nur super happy über das Rennen und den Erfolg“, so der frischgebackene Europameister Jonas Borkowski.
Ebenfalls für die EM qualifiziert hatte sich mit Denis Dimitrov ein zweiter KGE-Kanute. Gemeinsam mit Borkowski ging er im 500m-Vierer und im 500m-Zweier mit dem Potsdamer Elias Kurtz an den Start. Am Ende standen zwei Finalteilnahmen mit den Plätzen 6 und 7 zubuche. Ergebnisse, mit denen Denis Dimitrov angesichts der starken Konkurrenz in beiden olympischen Disziplinen durchaus zufrieden war.
Für den 23-jährigen war dies zudem der erste internationale Einsatz für den Deutschen Kanu-Verband. Zuvor war er schon 2021 international als junges Nachwuchstalent am Start – da noch für Bulgarien. Seinen aktuellen Verbands-Zweierpartner Elias Kurth kannte er schon aus dieser Zeit. Da waren beide bei den Olympic Hope Games am Start: Denis für Bulgarien und Elias für Deutschland.
Auch Denis wurde am Baldeneysee mit anerkennenden Worten für die Leistungen empfangen, aber auch mit dem ein oder anderen schmunzelnden Kommentar. Kam er doch mit einem Gipsfuß eher humpelnd daher. Nach den Rennen hatte er sich noch in Bratislava unglücklich verletzt. „Ja, da ist es wohl auf dem Wasser besser gelaufen als zu Land“ sprach er mit Galgenhumor lachend in die Runde.