Für drei Tage stand am vergangenen Wochenende der Baldeneysee im Blickpunkt des Kanurennsports. Denn auf der Regattastrecke in Essen-Hügel die NRW-Landesmeisterschaften ausgetragen. Für rund 450 Aktive aus 26 Vereinen ging es dabei nicht nur um Medaillen und Finalteilnahmen, sondern auch um die Qualifikationen für die im August anstehenden Deutschen Meisterschaften in Brandenburg. Nach der großen internationalen Frühjahrsregatta im April wurde nun zum zweiten Mal in diesem Jahr Kanusport vom Feinsten geboten.
Auf ihrer „Heimstrecke“ stellte die KG Essen mit 66 Aktiven nicht nur das größte Vereinskontingent, sondern am Ende auch das erfolgreichste! Die gelben Trikots der KGE waren bei den Siegerehrungen von der Schüler- bis hin zur Leistungsklasse immer wieder vertreten. Sage und schreibe 64 Medaillen, genau gesagt 24 Landestitel, 22 Vizemeisterschaften und 18 Bronzemedaillen gingen auf das Konto der Essener Kanuten!
Auch die erfolgreichsten Teilnehmer der Meisterschaft kamen aus den Reihen der KGE: die beiden Jugendlichen Henry Koelmann und Leonhard Levien dominierten in ihrer Altersklasse. An ihnen gab es im Einer- und Zweierkajak kein Vorbeikommen; bei jedem ihrer sieben Start sprang für beide eine Medaille heraus.
Besonders stolz waren auch die besten Schüler im 500m-Zweierkajak. Ihnen wurde die Ehre zuteil, bei der Siegerehrung die Medaillen und den Ehrenpreis aus den Händen von Oberbürgermeister Thomas Kufen in Empfang zu nehmen.
Großer Jubel brandete dann noch einmal auf, als verkündet wurde, wer den Preis von NRW für die beste Nachwuchsmannschaft gewonnen hatte. Denn wieder einmal waren die jungen Kanuten der KG Essen die Besten im Westen und konnten vor voller Tribüne den Ehrenpreis entgegennehmen.
Das letzte Rennen ihrer langen und äußerst erfolgreichen Karriere absolvierte dann Caroline Arft. Sie ging noch einmal mit Tim Dietzler im mixed Zweier an den Start. Und wurde als Siegerin abschließend ausgiebig gewürdigt und gefeiert.
Mit einer Goldmedaille dekoriert trat Jonas Borkowski die Heimreise von den U23-Europamsiterschaften in Bratislava/Slowakei an
Kein Wunder, dass Jonas Borkowski nach seiner Rückkehr von den U23-Europameisterschaften in Bratislava/Slowakei bei der Ankunft am Regattahaus der Stadt Essen zur ersten Trainingseinheit nach der EM immer noch strahlte und gerne zahlreiches Schulterklopfen und Glückwünsche seiner Trainingspartner entgegennahm. War er doch am Wochenende zuvor im 1.000m-Zweierkajak mit dem Berliner Philipp Quiel U23-Europameister geworden.
Ein großer Erfolg, mit dem nun nicht unbedingt zu rechnen gewesen war. Denn die Qualifikationen des Deutschen Kanu-Verbandes im Frühjahr waren nicht gerade optimal für den jungen KGEer gelaufen. Da hatte er schon sehr mit sich gehadert, war unzufrieden. Aber dennoch reichten seine Leistungen, um vom Verband für die EM nominiert zu werden – schon dies letztendlich ein Erfolg!
„Natürlich wollte ich diese Nominierung mit einer guten Leistung rechtfertigen“, war das nahliegende Ziel von Jonas Borkowski. Mit einem dritten Platz im Vorlauf qualifizierte sich der 20-jährige dann mit seinem Partner ohne Umwege direkt für das EM-Finale. Und hier wollte das Essen-Berliner-Duo „wenn es richtig gut läuft“ vielleicht sogar eine Medaille anpeilen. Ab 500m auf der zweiten Streckenhälfte alles geben und auf den Endspurt setzten, lautete die Renntaktik. Der Abstand nach vorne war dann doch zur Hälfte etwas größer als gedacht, der erhoffte Rennausgang fraglich. Aber Jonas Borkowski und Philipp Quiel schafften es mit einer unglaublichen Energieleistung, sich Meter um Meter vor zu arbeiten. Und dann tatsächlich sogar noch an dem gesamten Feld vorbeizuziehen – mit einem nicht mehr möglich gehaltenen Vorsprung von fast 1,5 Sekunden vor Italien und Polen als erste die Ziellinie zu überfahren und Europameister zu werden. „Wie wir das geschafft haben, können wir auch nicht sagen. Wir sind einfach nur super happy über das Rennen und den Erfolg“, so der frischgebackene Europameister Jonas Borkowski.
Ebenfalls für die EM qualifiziert hatte sich mit Denis Dimitrov ein zweiter KGE-Kanute. Gemeinsam mit Borkowski ging er im 500m-Vierer und im 500m-Zweier mit dem Potsdamer Elias Kurtz an den Start. Am Ende standen zwei Finalteilnahmen mit den Plätzen 6 und 7 zubuche. Ergebnisse, mit denen Denis Dimitrov angesichts der starken Konkurrenz in beiden olympischen Disziplinen durchaus zufrieden war.
Für den 23-jährigen war dies zudem der erste internationale Einsatz für den Deutschen Kanu-Verband. Zuvor war er schon 2021 international als junges Nachwuchstalent am Start – da noch für Bulgarien. Seinen aktuellen Verbands-Zweierpartner Elias Kurth kannte er schon aus dieser Zeit. Da waren beide bei den Olympic Hope Games am Start: Denis für Bulgarien und Elias für Deutschland.
Auch Denis wurde am Baldeneysee mit anerkennenden Worten für die Leistungen empfangen, aber auch mit dem ein oder anderen schmunzelnden Kommentar. Kam er doch mit einem Gipsfuß eher humpelnd daher. Nach den Rennen hatte er sich noch in Bratislava unglücklich verletzt. „Ja, da ist es wohl auf dem Wasser besser gelaufen als zu Land“ sprach er mit Galgenhumor lachend in die Runde.
Nachdem er sich vor zwei Wochen beim Weltcup-Auftakt im ungarischen Szeged mit einem Sieg im 500m-Viererkajak für die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert hatte, siegt er nun auch beim Weltcup in Posen/Polen zusammen mit den beiden Potsdamern Max Lemke und Jacob Schopf sowie dem Dresdner Tom Liebscher-Lucz.
Ferner ging Max Rendschmidt mit Tom Liebscher-Lucz auch im 500m-Zweierkajak an den Start, ebenso wie die Viererpartner Schopf-Lemke.
Am Ende sorgte das Quartett für einen deutschen Doppelerfolg: Gold ging an Lemke-Schopf; Silber an Rendschmidt-Liebscher-Lucz. Eine gelungene Generalprobe für Paris, wo von allen Vieren ein Doppelstart im Vierer und im Zweier geplant ist.
Enja Rößeling belegte im Einerkajak über 500m im B-Finale bei starker Konkurrenz den vierten Platz.
Besser hätte der Saisonauftakt in die Olympiasaison für Max Rendschmidt nicht laufen können. Beim Weltcupauftakt im ungarischen Szeged war am vergangenen Wochenende vom Deutschen Kanu-Verband die erste Möglichkeit gegeben, sich für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren. Eine Gelegenheit, die der Herrenvierer-Kajak direkt beim Schopfe packte.
Max Rendschmidt vorne am 500m-Vierer am Schlag mit seinen Hintermännern Max Lemke, Jacob Schopf (beide Potsdam) und Tom Liebscher-Lucz (Dresden) erfüllten die vorgegebene Olympia-Norm durch einen Sieg bravourös.
Weiterlesen: Max Rendschmidt qualifiziert sich für ParisVon Freitag bis Sonntag steht im ungarischen Szeged der erste Kanu-Weltcup der Saison an mit der ersten Möglichkeit, sich für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren. Am Start mit Max Rendschmidt, Nico Paufler und Caroline Arft auch drei KGE-Asse; krankheitsbedingt passen muss aber Enja Rößeling
Der globale Blick der Kanurennsport-Szene richtet sich aktuell nach Szeged/Ungarn, dem Kanu-Mekka schlechthin. Für fünf Tage geht es hier heiß her. Am Mittwoch und Donnerstag haben bzw. konnten noch 35 europäische Nationen die letzten vakanten Startplätze für die Olympischen Spiele in Paris einfahren. Dann wird von Freitag bis Sonntag der erste Weltcup der Saison ausgetragen. Hier bietet sich für die Aktiven von insgesamt 57 (!) teilnehmenden Nationen die erste Möglichkeit, sich persönlich für die Spiele zu qualifizieren. Ferner finden vor Ort auch die Para-Kanu-Weltmeisterschaften statt. Mehr geballter Kanurennsport geht nicht; das wird ein Kanu-Spektakel der Extraklasse auf allerhöchstem Niveau!
Weiterlesen: Beim Weltcup in Szeged nach Paris durchstartenVon Freitag bis Sonntag fand hier in Essen auf dem Baldeneysee die mit vielen Highlights gespickte große internationale Kanu-Frühjahrsregatta statt
„Volles Kanu-Haus“ hieß es für drei Tage an und auf der Regattastrecke in Hügel. Es war rappelvoll auf dem gesamten Gelände mit Bootsanhängern und vielen Wohnwagen. Zum offiziellen Auftakt der Wettkampfsaison 2024 mit gut gefüllter Tribüne nicht nur ein großes Treffen der Kanuszene aus dem gesamten Bundesgebiet und benachbarten Ausland, sondern auch ein mit sportlichen Höhepunkten gefülltes äußerst niveauvolles ersten Aufeinandertreffen von Top-Kanuten aller Altersklassen. Und da entgegen der Vortage auch das Wetter trotz eines stürmischen Sonntags mitspielte, eine mehr als gelungene Veranstaltung.
Weiterlesen: Internationale Kanuregatta auf Baldeneysee voller ErfolgMit Max Rendschmidt, Nico Paufler, Enja Rößeling und Caroline Arft kommen bei den nationalen Sichtungen gleich vier KGE-Asse eine wichtige Runde weiter und sind international mit von der Partie
Nahezu 100 Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris und Entzündung der Olympischen Flamme im antiken Olympia fand am Wochenende auf der Duisburger Wedau auch der Abschluss der nationalen Sichtungen des Deutschen Kanu-Verbandes statt. Da war es mehr als passend, dass es auch hier heiß herging im Kampf um die Chance auf ein Olympia-Ticket. Aber auch darum, sich für die ebenfalls in diesem Jahr stattfindenden Weltmeisterschaften der nichtolympischen Strecken vom 23.-25. August in Samarkand/Usbekistan zu qualifizieren. Nicht dabei jedoch einige der Kernmannschaftsmitglieder des Verbandes (WM-Medaillengewinner des Vorjahres), die schon vor zwei Wochen auf der ersten Sichtung die geforderten Platzierungen bzw. Fahrzeiten erreicht hatten. Darunter aus Essener Sicht auch Max Rendschmidt! Der Kampf um die verbleibenden Nationalmannschaftsplätze aber war ungebrochen entfacht.
Weiterlesen: KGE-Quartett fährt sich ins NationalteamBei der ersten von zwei Verbandssichtungen konnten sich die KGE-Kanuten gut in Szene setzten; die Konkurrenz zeigte sich aber ebenfalls stark
Duisburg: Das Kanusport-Wochenende hielt, was es versprach. Es ging einfach heiß her auf der Duisburger Wedau bei der ersten von zwei Verbandssichtungen. Von Freitag bis Sonntag sahen sich alle Aktiven mit schwierigen Bedingungen konfrontiert; starker Rückenwind, teils heftige Böen, vielfach seitlich einfallen mit nicht immer gleichen Bedingungen auf den neun Bahnen – allen wurde einfach alles abverlangt. Daran änderten die zumindest am Samstag und Sonntag durchaus sommerlichen Temperaturen nichts. Dazu eine bundesweite Konkurrenz, die sich einfach nur breit aufgestellt und bärenstark präsentierte.
Weiterlesen: Rendschmidt schafft Direkt-Quali fürs Nationalteam; weitere gute Leistungen der KGE-KanutenDisziplingruppentrainerin der Schüler im Landes Kanu-Verband NRW, Leitung Talentzentrum, -sichtung und –förderung im Landesprogramm des Landes Kanu-Verband NRW, Erziehertrainerin am Sport- und Tanzinternat Essen,Vereinstrainerin der Schüler A & AK 12, Koordinierende Vereinstrainerin der Schüler C & B, Anfänger Trainerin bei der KG Essen seit 2014
Schüler C-, B- und Anfängertrainerin seit 2019
Regattahaus der Stadt Essen
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