Mit einer Goldmedaille dekoriert trat Jonas Borkowski die Heimreise von den U23-Europamsiterschaften in Bratislava/Slowakei an
Kein Wunder, dass Jonas Borkowski nach seiner Rückkehr von den U23-Europameisterschaften in Bratislava/Slowakei bei der Ankunft am Regattahaus der Stadt Essen zur ersten Trainingseinheit nach der EM immer noch strahlte und gerne zahlreiches Schulterklopfen und Glückwünsche seiner Trainingspartner entgegennahm. War er doch am Wochenende zuvor im 1.000m-Zweierkajak mit dem Berliner Philipp Quiel U23-Europameister geworden.
Ein großer Erfolg, mit dem nun nicht unbedingt zu rechnen gewesen war. Denn die Qualifikationen des Deutschen Kanu-Verbandes im Frühjahr waren nicht gerade optimal für den jungen KGEer gelaufen. Da hatte er schon sehr mit sich gehadert, war unzufrieden. Aber dennoch reichten seine Leistungen, um vom Verband für die EM nominiert zu werden – schon dies letztendlich ein Erfolg!
„Natürlich wollte ich diese Nominierung mit einer guten Leistung rechtfertigen“, war das nahliegende Ziel von Jonas Borkowski. Mit einem dritten Platz im Vorlauf qualifizierte sich der 20-jährige dann mit seinem Partner ohne Umwege direkt für das EM-Finale. Und hier wollte das Essen-Berliner-Duo „wenn es richtig gut läuft“ vielleicht sogar eine Medaille anpeilen. Ab 500m auf der zweiten Streckenhälfte alles geben und auf den Endspurt setzten, lautete die Renntaktik. Der Abstand nach vorne war dann doch zur Hälfte etwas größer als gedacht, der erhoffte Rennausgang fraglich. Aber Jonas Borkowski und Philipp Quiel schafften es mit einer unglaublichen Energieleistung, sich Meter um Meter vor zu arbeiten. Und dann tatsächlich sogar noch an dem gesamten Feld vorbeizuziehen – mit einem nicht mehr möglich gehaltenen Vorsprung von fast 1,5 Sekunden vor Italien und Polen als erste die Ziellinie zu überfahren und Europameister zu werden. „Wie wir das geschafft haben, können wir auch nicht sagen. Wir sind einfach nur super happy über das Rennen und den Erfolg“, so der frischgebackene Europameister Jonas Borkowski.
Ebenfalls für die EM qualifiziert hatte sich mit Denis Dimitrov ein zweiter KGE-Kanute. Gemeinsam mit Borkowski ging er im 500m-Vierer und im 500m-Zweier mit dem Potsdamer Elias Kurtz an den Start. Am Ende standen zwei Finalteilnahmen mit den Plätzen 6 und 7 zubuche. Ergebnisse, mit denen Denis Dimitrov angesichts der starken Konkurrenz in beiden olympischen Disziplinen durchaus zufrieden war.
Für den 23-jährigen war dies zudem der erste internationale Einsatz für den Deutschen Kanu-Verband. Zuvor war er schon 2021 international als junges Nachwuchstalent am Start – da noch für Bulgarien. Seinen aktuellen Verbands-Zweierpartner Elias Kurth kannte er schon aus dieser Zeit. Da waren beide bei den Olympic Hope Games am Start: Denis für Bulgarien und Elias für Deutschland.
Auch Denis wurde am Baldeneysee mit anerkennenden Worten für die Leistungen empfangen, aber auch mit dem ein oder anderen schmunzelnden Kommentar. Kam er doch mit einem Gipsfuß eher humpelnd daher. Nach den Rennen hatte er sich noch in Bratislava unglücklich verletzt. „Ja, da ist es wohl auf dem Wasser besser gelaufen als zu Land“ sprach er mit Galgenhumor lachend in die Runde.
Nachdem er sich vor zwei Wochen beim Weltcup-Auftakt im ungarischen Szeged mit einem Sieg im 500m-Viererkajak für die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert hatte, siegt er nun auch beim Weltcup in Posen/Polen zusammen mit den beiden Potsdamern Max Lemke und Jacob Schopf sowie dem Dresdner Tom Liebscher-Lucz.
Ferner ging Max Rendschmidt mit Tom Liebscher-Lucz auch im 500m-Zweierkajak an den Start, ebenso wie die Viererpartner Schopf-Lemke.
Am Ende sorgte das Quartett für einen deutschen Doppelerfolg: Gold ging an Lemke-Schopf; Silber an Rendschmidt-Liebscher-Lucz. Eine gelungene Generalprobe für Paris, wo von allen Vieren ein Doppelstart im Vierer und im Zweier geplant ist.
Enja Rößeling belegte im Einerkajak über 500m im B-Finale bei starker Konkurrenz den vierten Platz.
Besser hätte der Saisonauftakt in die Olympiasaison für Max Rendschmidt nicht laufen können. Beim Weltcupauftakt im ungarischen Szeged war am vergangenen Wochenende vom Deutschen Kanu-Verband die erste Möglichkeit gegeben, sich für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren. Eine Gelegenheit, die der Herrenvierer-Kajak direkt beim Schopfe packte.
Max Rendschmidt vorne am 500m-Vierer am Schlag mit seinen Hintermännern Max Lemke, Jacob Schopf (beide Potsdam) und Tom Liebscher-Lucz (Dresden) erfüllten die vorgegebene Olympia-Norm durch einen Sieg bravourös.
Weiterlesen: Max Rendschmidt qualifiziert sich für ParisVon Freitag bis Sonntag steht im ungarischen Szeged der erste Kanu-Weltcup der Saison an mit der ersten Möglichkeit, sich für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren. Am Start mit Max Rendschmidt, Nico Paufler und Caroline Arft auch drei KGE-Asse; krankheitsbedingt passen muss aber Enja Rößeling
Der globale Blick der Kanurennsport-Szene richtet sich aktuell nach Szeged/Ungarn, dem Kanu-Mekka schlechthin. Für fünf Tage geht es hier heiß her. Am Mittwoch und Donnerstag haben bzw. konnten noch 35 europäische Nationen die letzten vakanten Startplätze für die Olympischen Spiele in Paris einfahren. Dann wird von Freitag bis Sonntag der erste Weltcup der Saison ausgetragen. Hier bietet sich für die Aktiven von insgesamt 57 (!) teilnehmenden Nationen die erste Möglichkeit, sich persönlich für die Spiele zu qualifizieren. Ferner finden vor Ort auch die Para-Kanu-Weltmeisterschaften statt. Mehr geballter Kanurennsport geht nicht; das wird ein Kanu-Spektakel der Extraklasse auf allerhöchstem Niveau!
Weiterlesen: Beim Weltcup in Szeged nach Paris durchstartenVon Freitag bis Sonntag fand hier in Essen auf dem Baldeneysee die mit vielen Highlights gespickte große internationale Kanu-Frühjahrsregatta statt
„Volles Kanu-Haus“ hieß es für drei Tage an und auf der Regattastrecke in Hügel. Es war rappelvoll auf dem gesamten Gelände mit Bootsanhängern und vielen Wohnwagen. Zum offiziellen Auftakt der Wettkampfsaison 2024 mit gut gefüllter Tribüne nicht nur ein großes Treffen der Kanuszene aus dem gesamten Bundesgebiet und benachbarten Ausland, sondern auch ein mit sportlichen Höhepunkten gefülltes äußerst niveauvolles ersten Aufeinandertreffen von Top-Kanuten aller Altersklassen. Und da entgegen der Vortage auch das Wetter trotz eines stürmischen Sonntags mitspielte, eine mehr als gelungene Veranstaltung.
Weiterlesen: Internationale Kanuregatta auf Baldeneysee voller ErfolgMit Max Rendschmidt, Nico Paufler, Enja Rößeling und Caroline Arft kommen bei den nationalen Sichtungen gleich vier KGE-Asse eine wichtige Runde weiter und sind international mit von der Partie
Nahezu 100 Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris und Entzündung der Olympischen Flamme im antiken Olympia fand am Wochenende auf der Duisburger Wedau auch der Abschluss der nationalen Sichtungen des Deutschen Kanu-Verbandes statt. Da war es mehr als passend, dass es auch hier heiß herging im Kampf um die Chance auf ein Olympia-Ticket. Aber auch darum, sich für die ebenfalls in diesem Jahr stattfindenden Weltmeisterschaften der nichtolympischen Strecken vom 23.-25. August in Samarkand/Usbekistan zu qualifizieren. Nicht dabei jedoch einige der Kernmannschaftsmitglieder des Verbandes (WM-Medaillengewinner des Vorjahres), die schon vor zwei Wochen auf der ersten Sichtung die geforderten Platzierungen bzw. Fahrzeiten erreicht hatten. Darunter aus Essener Sicht auch Max Rendschmidt! Der Kampf um die verbleibenden Nationalmannschaftsplätze aber war ungebrochen entfacht.
Weiterlesen: KGE-Quartett fährt sich ins NationalteamBei der ersten von zwei Verbandssichtungen konnten sich die KGE-Kanuten gut in Szene setzten; die Konkurrenz zeigte sich aber ebenfalls stark
Duisburg: Das Kanusport-Wochenende hielt, was es versprach. Es ging einfach heiß her auf der Duisburger Wedau bei der ersten von zwei Verbandssichtungen. Von Freitag bis Sonntag sahen sich alle Aktiven mit schwierigen Bedingungen konfrontiert; starker Rückenwind, teils heftige Böen, vielfach seitlich einfallen mit nicht immer gleichen Bedingungen auf den neun Bahnen – allen wurde einfach alles abverlangt. Daran änderten die zumindest am Samstag und Sonntag durchaus sommerlichen Temperaturen nichts. Dazu eine bundesweite Konkurrenz, die sich einfach nur breit aufgestellt und bärenstark präsentierte.
Weiterlesen: Rendschmidt schafft Direkt-Quali fürs Nationalteam; weitere gute Leistungen der KGE-KanutenMit Top-Ergebnissen steigen die Essener Kanuten beim Wintercup-Rennen hier in Essen in die aktuelle Saison ein
Samstagvormittag am Baldeneysee: Temperaturen bei 1 Grad, leichter Nieselregen. Eigentlich ein Wetter, um es sich zuhause gemütlich zu machen. Nicht aber für viele, viele Kanuten, die sich auf den Weg zum Baldeneysee gemacht hatten, um am „Wintercup“ teilzunehmen. Ursprünglich mal vom Wildwasserlager ins Leben gerufen, um die langen Wintermonate mit Wettkämpfen zu füllen - nun eine Serie, die großen Anklang findet. Dabei inzwischen Top-Kanuten aus den Disziplinen Rennsport, Wildwasser und StandUpPaddeln (SUP), wie hier mit dem niederländischen Weltmeister Joep van Bakel.
Erstmals stand nun Essen als dritte von vier Stationen der aktuellen Wintercups-Serie als Austragungsort an. Am Ende konnte Regattaleiter Jan Schäfer nur eine positive Bilanz ziehen. „Erst einmal waren wir froh, diese Regatta überhaupt ausrichten zu können. Eine Woche früher wäre es aufgrund des Hochwassers gar nicht möglich gewesen. Und schön, dass so viele Top-Athleten aus den unterschiedlichen Disziplinen hier waren und tollen Sport geboten haben. Es war aus sportlicher Sich einfach ein hoch ambitioniertes Event“.
Bei dem alle trotz der ungemütlichen Bedingungen offensichtlich großen Spaß hatten – einfach ein toller Saisonauftakt der besonderen Art.
In je nach Kategorie 12 bzw. 8-Kilometer lange Rennen ging es in einem Massenstart. Da lagen 150 (!) Boote am Start und drehten vier bzw. zwei Runden vor dem Regattahaus; verfolgt von vielen Kanu-Fans.
Erwartungsgemäß kamen die Kajak-Herren am besten vom Start weg, allen voran WM-Langstrecken-Bronzemedaillengewinner Nico Paufler mit Tim Dietzler und dem Kölner Andreas Heilinger. Und der war immerhin auch schon Wildwasser-Einzel-Europameister und häufig mit Nico Paufler im Marathon am Start. Dieses Trio war es dann auch, das dem Rennen der Kajak-Herren den Stempel aufdrückte, mächtig Tempo machte und sich gegenseitig nichts schenkte. Immer klarer wurde, dass die Entscheidung kurz nach der letzten Wende im Sprint fallen würde. Da hatte dann Nico Paufler die größten Reserven und setzte sich knapp vor Dietzler und Heilinger durch. „Es war so anstrengend und ich am Ende richtig platt. Gerne hätte ich Nico noch etwas mehr geärgert“, kommentierte Tim Dietzler schmunzelnd seinen eigenen starken Auftritt, dabei betonend, wie viel Spaß das Rennen trotz aller Anstrengung gemacht habe. Aber an Nico Paufler gab es bei diesem Rennen kein Vorbeikommen, er wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht und setzte sich im Endspurt durch gegen Tim Dietzler und Andreas Heilinger.
„Es war schön, einen Wintercup vor der eigenen Haustür zu haben und super, dass so viele Teilnehmer dabei waren. Toll, dass sich die KGE so gut präsentieren konnte. Aber es war auch anstrengend, so früh im Jahr ein langes Rennen zu fahren. Es war spannend auf der ganzen Strecke und taktisch ausgelegt. Ich freue mich sehr, es im Endspurt für mich entscheiden zu können“, so der Sieger Nico Paufler.
Einen ganz starken Eindruck hinterließ auch Caroline Arft, die souverän die Damenwertung für sich entscheiden konnte.
Vorne lag am Ende in seinem ersten Jugendjahr auch Henry Koelmann. Und Leonhard Levien Boehling als zweiter sowie Jakob Savelsberg als dritter sorgten hier noch für einen totalen Essener Erfolg.
In der Juniorenklasse waren es dann Jan Braatz als zweiter und Branimir Dimitrov als dritter, die weitere KGE-Erfolge einfuhren.
Alles in allem ein Saisonauftakt, der als überaus gelungen bezeichnet werden kann. „Es war einfach eine zwar anstrengende, aber absolut schöne Abwechslung zum Wintertraining. Und es freut mich immer, wenn Essen Austragungsort von Wettkämpfen ist und wir Werbung für unseren schönen Sport machen können“, brachte Caroline Aft das Event auf den Punkt.
Regattahaus der Stadt Essen
Freiherr-vom-Stein-Str. 206b
45133 Essen
+49 201/8852543
+49 201/8852536
Kanusport-Gemeinschaft Essen e.V.
Fahrenberg 33a
45257 Essen
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0201/6158760